Cisco Security Cloud Control
Eine neue KI-basierte Managementarchitektur, Security Cloud Control, ist ebenfalls in Vorbereitung. Sie ist darauf ausgelegt, die gesamte Cisco Security Cloud zu konfigurieren, zu verwalten und zu überwachen, beginnend mit den Netzwerksicherheitslösungen von Cisco.
"Cisco Security Cloud Control wird die einzige einheitliche Verwaltungsoberfläche für die gesamte Security Cloud sein, was die Arbeit von Sicherheitsadministratoren und IT-Mitarbeitern erheblich vereinfachen wird", erklärte Jeetu Patel, Executive Vice President und General Manager von Cisco Security & Collaboration. "Wir streben eine erste Verfügbarkeit bis Oktober mit Unterstützung für unsere Network-Security-Produkte an, weitere Produkte sollen in den kommenden Monaten hinzukommen." Die Idee sei es, Kunden die einfache Konfiguration, Verwaltung und Überwachung der gesamten Cisco-Cloud zu ermöglichen, fügte Patel hinzu.
"Über KI-Assistenten hinaus bietet Security Cloud Control einen KI-basierten Ansatz, um proaktiv umsetzbare Erkenntnisse zu gewinnen und die Lösung in hybriden Umgebungen zu automatisieren", so der Security-Spezialist.
Innerhalb der Security Cloud hat Cisco die Secure Firewall 1200 Series hinzugefügt, die fortschrittliche Sicherheitsfunktionen und SD-WAN-Konnektivität in einer einzigen Appliance vereint, so Patel.
Darüber hinaus ist eine neue Version der Firewall-Software, Version 7.6 von Firewall Threat Defense (FTD), für alle physischen und virtuellen Firewalls von Cisco verfügbar. FTD 7.6 nutzt KI, um Zero-Day-Bedrohungen zu verhindern, und erweitert die Anwendungssteuerung auf über 70 generative KI-Apps, um sensible Informationen zu schützen. Außerdem werden die Rollouts von Zweigstellennetzwerken durch vorgefertigte SD-WAN- und Firewall-Vorlagen optimiert und die Zero-Touch-Bereitstellung unterstützt, so Patel.
"Wir sind der Meinung, dass wir Sicherheit für KI brauchen und wir brauchen KI für Sicherheit", erklärte Robbins. "Zunächst einmal braucht man Security, um die Daten zu schützen, die man für die benutzerdefinierte Schulung verwendet, beispielsweise in einem KI-Modell, das man in einem privaten Unternehmen einsetzt. Man benötigt Security, um sicherzustellen, dass keine Bedrohungsakteure diese Modelle infiltrieren ... Man muss sicherstellen, dass die Fragen, die an diese Modelle gestellt werden, nicht gegen die Unternehmenskultur oder andere wichtige Dinge verstoßen. Sie brauchen also Sicherheit für KI, und wir werden weiter daran arbeiten, diese zu liefern."
KI-Schulung und -Zertifizierung für Cisco-Partner
Abgesehen von den Produkten kündigte Cisco Pläne zur Förderung von Initiativen zur Karriereentwicklung im KI-Umfeld an. So hat das Unternehmen die erste Stufe seiner KI-Partner-Spezialisierungen von Cisco Black Belt gestartet. Sie sollen Cisco-Partner mit dem erforderlichen Produktwissen zur Entwicklung von KI-Praktiken und Kundenimplementierungen ausstatten. Das Training umfasst KI-Grundlagen, eine Taxonomie von KI-Lösungen und einen Überblick über die KI-Strategie, Governance und Anwendungsfälle von Cisco-Plattformen.
Cisco hat außerdem eine neue KI-Zertifizierung für die Entwicklung von KI-Architekturen eingeführt. Die herstellerunabhängige Zertifizierung soll es Arbeitgebern, Arbeitnehmern und Arbeitssuchenden ermöglichen, die für die Entwicklung moderner KI-/ML-Rechen- und Netzwerklösungen erforderlichen Fähigkeiten zu erwerben, so Cisco.
1-Milliarden-Dollar-KI-Investmentfonds
Cisco legt einen globalen KI-Investmentfonds in Höhe von 1 Milliarde Dollar auf, um das Start-up-Ökosystem zu stärken und die Entwicklung sicherer und zuverlässiger KI-Lösungen voranzutreiben. Im Rahmen des neuen KI-Fonds kündigte Cisco Investitionen in Cohere, Mistral AI und Scale AI an. In den letzten Jahren hat Cisco mehr als 20 KI-Anbieter übernommen oder in sie investiert.
Experten gehen davon aus, dass bei der Umsetzung von Ciscos KI-Strategie Multi-Produkt-Lösungen und Partnerschaften eine entscheidende Rolle für den Erfolg oder Misserfolg spielen werden. So habe beispielsweise der Nexus HyperFabric AI-Cluster für Unternehmen viele Vorteile und unterscheidet sich von anderen Optionen auf dem Markt, erklärte Vijay Bhagavath, Research Vice President bei IDC. "Die Idee, dass Unternehmenskunden, die KI ausbauen möchten, nicht alle Komponenten einzeln kaufen müssen, um loszulegen, wird von großem Wert sein."
Was das Partnernetzwerk betrifft, könne es sich Cisco leisten, die Unternehmen zu kaufen oder zu unterstützen, die es für die Umsetzung seiner KI-Strategie und die Entwicklung des Gesamtmarktes benötigt, so Bhagavath. "Das Unternehmen hat mit KI einen enormen Vorteil bei der Markteinführung, aber es ist noch früh, und es wird interessant sein zu beobachten, wie sich das alles entwickelt."
Andere Branchenbeobachter sind dagegen der Meinung, dass Cisco eine eher zusammenhängende KI-Roadmap erstellen sollte, anstatt nur Teilbereiche zu liefern. "Cisco muss sehr überlegt den KI-Markt angreifen und einen Stückwerk-Ansatz vermeiden", erklärte Jim Frey, leitender Analyst für Netzwerke bei der Enterprise Strategy Group. "Manchmal sieht es so aus, als ob sie hinter einigen der anderen Anbieter von KI-Lösungen wie beispielsweise Microsoft zurückliegen, aber in Wirklichkeit gehen sie sehr methodisch vor."
Allerdings stecke die Entwicklung von KI noch in den Kinderschuhen, fügte Frey hinzu, und Cisco sei nicht der einzige Anbieter, der einen umfassenden Plan oder eine Roadmap für KI entwickelt. "Viele andere Anbieter tun dasselbe", so der ESG-Analyst. (mb)
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