Notfall USB-Stick mit Linux selbst gemacht

Kostenlose Datenrettungs-Tools

25.01.2012
Von 
Jürgen Donauer war als Systemadministrator zunächst für Informix und später IBM tätig. Dann verschlug es ihn in das Rechenzentrum von Media-Saturn. Dort kümmerte er sich mitunter um die Webserver, Datenbankanbindungen und den Online-Shop. Anschließend war er als Redakteur im Bereich Linux für TecChannel tätig.

Reparieren mit TestDisk

TestDisk wurde laut eigener Aussage ursprünglich entwickelt, um verlorene Partitionen wiederherzustellen und/oder nicht startende Festplatten wieder bootfähig zu machen. Dies trifft hauptsächlich dann zu, wenn fehlerhafte Software, Viren oder menschliche Fehler die Auslöser waren. TestDisk ist ein mächtiges Werkzeug und kann Folgendes:

  • Partitionstabellen reparieren und gelöschte Partitionen wiederherstellen;

  • FAT32-Bootsektoren aus seiner eigenen Sicherung zurückspielen;

  • FAT12-, FAT16-, FAT32- oder NTFS-Bootsektoren wieder mittels der Funktion rebuild aufbauen;

  • Dateizuordnungstabellen bei FAT-Dateisystemen reparieren;

  • die MFT (Master File Table) von NTFS mittels des Spiegels zurücksichern;

  • Backup-Superblocks der Dateisysteme ext2, ext3 und ext4 finden;

  • gelöschte Dateien von FAT, NTFS und ext2 wiederherstellen;

  • Dateien von gelöschten FAT-, NTFS-, ext2-, ext3- und ext4-Partitionen kopieren.

TestDisk eignet sich laut Aussage der Entwickler für Anfänger und Fortgeschrittene. Dabei kommt es allerdings auch auf den Wissensstand in puncto Datenrettung an. Es ist also nicht jede Funktion für jeden Anwender geeignet.

Kaputt: Defekte Bootsektoren lassen sich mit TestDisk reparieren.
Kaputt: Defekte Bootsektoren lassen sich mit TestDisk reparieren.

Verlorene Partitionen kann TestDisk für folgende Dateisysteme wiederfinden: BeFS (BeOS), BSD Disklabel, CramFS, FAT12, FAT16, FAT32, exFAT, HFS, HFS+, JFS, ext2, ext3, ext4, Linux RAID, Linux Swap (Version 1 und 2), LVM, LVM2, Mac Partition Map, Novell Storage Services NSS, NTFS (Windows NT/2K/XP/2003/Vista/2008), ReiserFS (Version 3.5, 3.6, 4), Sun Solaris i386 Disklabel, UFS, UFS2 und XFS.

Das freie Tool hat diverse Einschränkungen, die für den normalen Anwender in der Regel eine untergeordnete Rolle spielen. Diese gelten übrigens auch für das nächste vorgestellte Werkzeug in diesem Artikel - photorec, das ebenfalls von cgsecurity.org entwickelt wird.

TestDisk läuft nach Aussage der Entwickler unter DOS, Windows NT4, 2000, XP, 2003, Vista, Linux, FreeBSD, NetBSD, OpenBSD, SunOS und MacOS. Für Linux ist das Werkzeug in den meisten Repositories enthalten. Auch dieser Absatz gilt gleichfalls für photorec.