Produktionsfaktor Information

Kollaborative Governance-Prozesse im Trend

20.02.2012
Von 
Dr. Wolfgang Martin ist Experte auf den Gebieten Big Data, Business Intelligence, Performance Management, Analytics, Business Process Management, Information Management, Information Governance sowie Cloud Computing (SaaS, PaaS). Sein Spezialgebiet sind die Wechselwirkungen technologischer Innovation auf das Business und damit auf die Organisation, die Unternehmenskultur, die Businessarchitekturen und die Geschäftsprozesse.

Die Organisation

Weiterhin sind die organisatorischen Einheiten, Rollen und Verantwortlichkeiten zu bestimmen. Hier hat sich als Best-Practice ein Kompetenzzentrum für Information Management bewährt. Es besteht typischerweise aus einem Leitungsgremium, dem ein Information-Management-Sponsor vorsitzt, dem eigentlichen Information Management-Kompetenzzentrum und den Data Stewards. Der Sponsor sollte aus der Geschäftsführung oder dem Vorstand kommen, damit die Strategie und die Policies der Information Governance durchgesetzt werden können. Die Data Stewards sitzen in den Fachbereichen und sind dort über die Information-Governance-Prozesse und -Policies eingebunden.

Das Kompetenzzentrum vereint Führung und Kontrolle von Strategie, Methoden, Standards, Regeln und Technologien zum Information Management. Es wird gemeinsam vom Business und von der IT aufgesetzt, betrieben und gelebt. Sein Leitsatz ist: Das Kompetenzzentrum plant, leitet und koordiniert Information-Management-Projekte und sorgt für den effizienten Einsatz von Personal und Technologie.

Die Menschen

Viele Leser werden die Erfahrung gemacht haben, dass Governance-Organisation und -Prozesse als einschränkendes Regelwerk empfunden werden. Die Befürchtung, dass Flexibilität und Agilität behindert werden, ist weit verbreitet. Inzwischen haben sich hier aber kollaborative Methoden und Werkzeuge bewährt und Abhilfe geschaffen. Durch den Social-Media-Arbeitsstil lassen sich die Mitarbeiter mitnehmen und für eine Information Governance gewinnen. Social Media fördert den Mitmach-Effekt und trägt zur Transparenz wesentlich bei.

Idealerweise wird aus einem als Top-down empfundenen, lästigen Regelwerk eine Bottom-up gelebte Kollaboration, in der jeder mit jedem auf gleicher Augenhöhe kommunizieren und diskutieren kann. Heutige Information-Management-Plattformen sind zu einem guten Teil bereits mit solchen kollaborativen Werkzeugen ausgerüstet. Das sollte bei der Wahl der passenden Plattform unbedingt berücksichtigt werden und mit einem hohen Gewicht in die Bewertung eingehen. Mit einer funktionierenden Information Governance verbessern sich die Chancen auf nachhaltigen Erfolg in der digitalen Welt das Erfüllen aller Vorgaben der geforderten Compliance. (hv)