Christian Vilsbeck, Senior Editor im Team Technologie
Wenn man kurz vorher auf dem trubeligen Mobile World Congress war, dann empfindet man beim Gang durch die CeBIT-Hallen fast gähnende Langeweile. Auf der MWC gab es wieder ein Neuheitenfeuerwerk, die Trends der Branche waren dort greifbar – nicht nur im Bereich der mobilen Welt, auch beim Internet der Dinge, bei Security-Themen und Big Data-Lösungen.
Im Video: CeBIT 2015: Gefährliche Wearables
Langeweile auf der CeBIT ist natürlich übertrieben, es fehlt die Hektik wie auf der MWC oder einer CeBIT in den 90er Jahren. Aber genau das macht den Charme der aktuellen CeBIT aus. Man ist nicht gehetzt und schaut im Gespräch stets auf die Uhr, weil der nächste Termin schon drückt. Das empfinden auch viele Hersteller so: Es bleibt mehr Zeit über Probleme und Lösungen mit Kunden zu diskutieren. So war aus meinen Terminen mit CEOs, CTOs, VPs & Co. aus dem Mobile-, Storage- und Security-Bereich zu hören, dass sie sehr zufrieden sind, in Ruhe Kundenpflege betreiben zu können. Und auch das Knüpfen neuer Kontakte sei auf einer „ruhigen“ Messe viel besser machbar; Interessenten zeigen mehr Kontaktfreude zu Unternehmen als auf völlig überfüllten Ständen.
Im Video: CeBIT 2015: Nahtlos in die Cloud mit der Software AG
Die CeBIT würde also gut daran tun, weiter den Business-Nutzen der Messe hervorzuheben. Denn es gab sie wieder: Horden von Schulklassen und Besucher mit Freikarten, die mit großen Tüten auf Schlendertour durch die Hallen waren. Damit wird natürlich die Besucherzahl künstlich erhöht, aber neue Austeller gewinnt die CeBIT so nicht. Im Gegenteil, viele zeigen sich eher genervt, wenn dadurch der Business-Fokus der Messe verwässert wird. Übrigens glauben auch viele Aussteller, dass die CeBIT in Bälde wieder mit der im Hannover Messe, wo es viel um Industrie 4.0 geht, verschmelzen könnte. Die Themen nähern sich eh immer mehr an.
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