IT-Experten und Administratoren streiten seit Jahren darüber, ob es aus Sicherheit- und Performance-Gründen besser ist, IT-Ressourcen zu zentralisieren oder verteilt zu betreiben. Während große Unternehmen eher dazu tendieren, die Anzahl ihrer verteilten Rechenzentren zu verringern oder gar auf ein einziges zentrales Data Center zu setzen, schielen KMUs der geringen Kosten wegen und zur Erhöhung der Verfügbarkeit auf eine verteilte Daten- und Ressourcenhaltung mit Micro Datacentern.
IT-Infrastrukturen mit mehreren kleineren Datacentern - man spricht auch von Edge-Computing - bieten kleinen Unternehmen auch Geschwindigkeitsvorteile, wenn solche Micro Datacenter in geografischer Nähe der Endnutzer positioniert werden. In zentralen Infrastrukturen dagegen können Daten mit großem Bandbreitenbedarf, wie z. B. Streaming-Daten oder Videomaterial durchaus zu einem Problem für die Antwortzeit im Netzwerk werden und damit die Produktivität gefährden. Micro Datacenter bieten in einem solchen Fall die Möglichkeit, Daten in geografischer Nähe der Nutzer vorzuhalten, um dadurch für eine schnellere Auslieferung zu sorgen. Micro Datacenter sind auch dann vom Vorteil, wenn Angestellte und Kunden eines Unternehmens Zugriff auf Daten haben müssen, die sich naturgemäß an unterschiedlichen geografischen Standorten befinden.
- Notfallvorsorge, Daten und Hintergründe
Auf den folgenden Seiten finden Sie Marktdaten und Erhebungen rund im das Thema RZ-Notfallvorsorge. - Geschäftsprozesse in der IT
Geschäftsprozesse und deren Abhängigkeit von der IT: Je nach maximal tolerierbarem Geschäftsschaden definieren Entscheider eine maximal tolerierbaren RZ-Ausfallzeit, die die Vorgabe für eine Notfall-RZ-Architektur darstellt. Gleichzeitig wird den Entscheidern hierbei deutlich, welche Prozesse in welchem Maße von der IT abhängen. - Wer sorgt vor?
Nur knapp die Hälfte aller KMUs beschäftigen sich ausreichend Themen Notfallvorsorge und Notfallbewältigung. - Was wann passiert
Typischer Ablauf einer Notfallbewältigung - Welche Architektur ist die Richtige?
Die Herausforderung bei der richtigen Wahl der Notfall-RZ-Lösung besteht darin, die beiden wichtigen Einflussfaktoren Kosten und Wiederanlaufzeit zueinander im entgegengesetzten Verhältnis stehen. - Was den Notfall auslöst
Stromausfall und Hardwarefehler sind die häufigsten Gründe für IT-Notfälle. - Was Ausfall und Vorsorge kosten
Die Geschäftsausfallkosten müssen in Relation zu angemessenen Investitionen in die Notfall-Vorsorge gesetzt werden. Auf der einen Seite stehen die Kosten pro Monat für den Regelbetrieb der Notfall-RZ-Architekturen unter Erreichung bestimmter RZ-Wiederanlaufzeiten (RTO). Auf der anderen Seite der pro Monat umgelegte maximal zulässige wirtschaftliche Schaden in einem Zeitraum von z.B. 5 Jahren. Die Grafik stellt typische Notfall-RZ-Wiederanlaufzeitspannen in Abhängigkeit von der Notfall-RZ-Architektur und deren relativen Kosten dar. - Ausfall-Analyse
Auf Basis einer „Business Impact Analyse“ (BIA) im Rahmen eines Notfall-Managament-Standards oder einer eigenen aber fundierten Abschätzung sollte man diesen Grafen als wichtigen Baustein für eine Notfallstrategieentscheidung ermitteln.
Data-Center unter freiem Himmel
Bei Micro Datacentern handelt es sich per Definition um in sich geschlossene Komplettsysteme in Rack-Größe, die speziell für Zweigstellen oder für den mobilen Einsatz konzipiert sind, etwa im militärischen Bereich oder beim Katastrophenschutz. Mico Datacenter haben aber noch eine weitere Facette, indem sie eine erhöhte physische Sicherheit versprechen. So liebäugeln zwar viele Unternehmen mit einer dezentralen Lösung, etwa um erhöhte Kapazitätsanforderungen Vorort oder im mobilen Einsatz bedienen zu können, scheuen aber noch davor, diese neuartigen Systeme in kleineren, physisch nicht so gut gesicherten Gebäuden oder Open Air einzusetzen. Leider residiert in den Köpfen viele IT-Manager immer noch die Idealvorstellung großer, gut gesicherter und engmaschig überwachter Rechenzentren.
Markübersicht Micro Datacenter
Der Markt für Server und Datacenter-Server befindet sich im Hinblick auf den Micro-Datacenter-Trend momentan in einer Umbruchphase. Sogar traditionelle Hersteller wie Dell, HP und IBM entwickeln immer kleinere, schlankere und mobilere Systeme. Nischen-Anbieter und Spezialisten führen den Trend "klein und mobil" sogar ins Extreme, wie z. B. Schneider Electric, EMS oder Rittal mit seinen autonomen Micro-Datacenter-Tresor-Systemen.
AOL und EMS
So setzt z. B der einstige Online-Riese AOL massiv auf mobile Data-Center des Unternehmens Elliptical Mobile Solutions (EMS), die AOL beim Hurricane Sandy im Jahr 2012 erfolgreich erproben konnte.
AOL setzt auf Edge-Computing, seit das Unternehmen einige äußert reichweitenstarke Content-Seiten übernommen hatte, darunter unter anderem im Jahr 2011 das Video Distribution Network Goviral aus dem im Jahr 2013 AOLs AOL's premium Video Platform The AOL On Network hervorgegangen war.
AOL benötigte daher seinerzeit kurzfristig ein flexibles Netzwerk von Data Centern. Mit Micro-Datacenter-Systemen vom EMS konnte AOL dann in relativ kurzer Zeit seine einst riesige zentralisierte IT-Infrastruktur in ein System aus kleinen, ferngewarteten Standorten ohne eigenes IT-Personal überführen. Dort werden offenbar pro Standort tausende von VMs als Fundament von für AOLs Content Distribution Network (CDN) betrieben.