Projektlaufzeiten von ein bis zwei Jahren sind für Günter Weinrauch die Ausnahme. Immer öfter muss der CIO der Münchner Premiere AG IT-Vorhaben binnen Wochen oder sogar Tagen umsetzen. "Die größte Herausforderung im Medienumfeld ist die Dynamik", beschreibt er sein Aufgabenfeld. Oberste Prämisse sind deshalb flexible, zugleich aber auch stabile IT-Systeme für den Sendebetrieb.
Vor diesem Hintergrund hat er ein ehrgeiziges Strategieprogramm aufgesetzt: die Umgestaltung der Premiere-IT in Richtung einer Service-orientierten Architektur (SOA). Neben einer flexibleren IT-Landschaft ging es ihm darum, "Systeme zu entkoppeln und das Know-how-Monopol von internen und externen Experten zu reduzieren". Letzteres bezieht sich vor allem auf Kernanwendungen wie das zentrale CRM-System auf dem Großrechner, die der IT-Chef über eine evolutionäre Weiterentwicklung in die neue IT-Architektur einbinden will. Unterm Strich soll es die SOA-Infrastruktur ermöglichen, die IT in kleinen Schritten weiterzuentwickeln. Weinrauch: "Wir wollen einen Big Bang so weit wie möglich vermeiden, gleichzeitig aber auch die Flexibilität schaffen, neue Komponenten und Funktionen einfach einbinden zu können."