Wollen Firmen agil sein und in neue Märkte vorstoßen, muss sich das in ihrer Informationstechnologie widerspiegeln. So wie bei SMA Solar Technology, einem international in19 Ländern agierenden Unternehmen, das seine Ziele mit Hilfe einer Sourcing-Strategie zu realisieren versucht. Um seine Marktposition auszubauen, setzt der Photovoltaik-Produzent unter anderem auf eine Internationalisierungsstrategie, Investitionen in Forschung und Entwicklung sowie eine in Divisionen Organisationsstruktur.
Diesen Strukturen und Anforderungen muss auch die IT genügen. Weltweit ist hohe Servicequalität gefragt, kurze Reaktionszeiten auf sich veränderte organisatorische und fachliche Anforderungen, mehr Flexibilität sowie weniger Kosten. Gerald Höhne, Vice President IT Corporate Functions, schildert die Herausforderung des Unternehmens seit Ende 2009 so. "Einerseits mussten wir immer mehr IT-Ressourcen für das internationale Wachstum des Unternehmens bereitstellen, andererseits versuchen, bei der Planung der Kapazitäten starke Nachfrageschwankungen in einzelnen Märkten zu berücksichtigen. Mit unserer vorhandenen personellen und räumlichen Ausstattung konnten wir das nicht länger gewährleisten."
Mehr Flexibilität mit und in der IT
Am einfachsten wäre es gewesen, zusätzliches Personal einzustellen. Doch SMA Solar Technology versprach sich langfristig mehr davon, an einer neuen Sourcing-Strategie zu feilen. Die Vorgaben für IT-Chef Höhne waren klar: Der IT-Bereich musste in die Lage versetzt werden, die Geschäftsentwicklung von SMA in vollem Umfang abzubilden. Dazu gehörte unter anderem, die Fixkosten zu flexibilisieren und Ressourcen nach Bedarf auszulasten. Servicestrukturen und Volumina mussten sich gleichermaßen in kürzester Zeit auf neue Gegebenheiten anpassen lassen.
Wie wichtig diese Flexibilität ist, zeigt die aktuelle Branchenentwicklung. In Deutschland, dem derzeit größten Solarmarkt, stehen die Photovoltaik-Unternehmen vor einer Achterbahnfahrt. Nach den Rekorden 2010 prognostizieren ihnen Analysten dieses Jahr sinkende Umsätze und Gewinne, weil die Bundesregierung die Förderung neuer Solaranlagen zurückfährt. Das Wachstum findet künftig im Ausland statt, vor allem in Nordamerika und in Asien. Auch das hatte Einfluss auf die Sourcing-Strategie bei SMA - die IT muss international sein und die weltweiten Niederlassungen lokal unterstützen können.
- 11 Outsourcing-Trends für 2011
IT-Chefs müssen 2011 aufpassen, dass Fachabteilungen nicht eigenmächtig über IT-Outsourcing entscheiden. Dieser und zehn weitere Outsourcing-Trends. - 1. Kleinere Verträge:
Wer IT auslagert, schließt lieber kleinere Verträge ab. Das ist nicht neu, aber Overby erwartet, dass Service Provider neue Versuche unternehmen werden, ihren Kunden doch noch weitere Leistungen zu verkaufen. - 2. Suche nach verstecktem Geld:
In vielen Verträgen stecke irgendwo "ein Topf Gold", so Outsourcing-Experte Mark Ruckman. CIOs spürten dieses Geld stärker als bisher auf, was konkret heißt: Sie untersuchen, ob weniger Leistung als erwartet geliefert wurde oder ob an irgendeiner Stelle zu viel bezahlt wurde. - 3. Neue Impulse durch Cloudsourcing:
Cloud-Anbieter wie Amazon, Google und Rackspace treffen traditionelle Service Provider wie IBM oder HP da, wo es weh tut, so Overby. Das wird 2011 Bewegung in den Markt bringen. - 4. Fachabteilung versus CIO:
Glaubt man CIO.com, entscheiden Fachabteilungen immer öfter selbst über Outsourcing-Vorhaben. CIOs müssen aufpassen, dass ihnen nicht das Heft aus der Hand genommen wird. - 5. Standards statt kundenspezifischer Anpassung:
Immer mehr Unternehmen setzen auf Standards statt Customization. Hintergrund ist der Wunsch, die IT benchmarken zu können. - 6. Neuer Blick auf Preise:
Preisdrücken allein wird CIOs im Gespräch mit Service Providern nichts nützen, so Overby. Sinnvoller sei, über Liefermodelle und Strukturen des Vertrags zu sprechen. Was Cloud Computing angeht, erwartet sie, dass Preis-Modelle reifen, sprich: transparenter werden. - 7. Mega-Merger immer wahrscheinlicher:
Ost und West nähern sich an - CIO.com glaubt, dass 2011 ein Merger zwischen einem indischen IT-Dienstleister und seinem US-amerikanischen Gegenpart stattfinden wird. Das heißt auch: Preissenken ist bei indischen Service Providern heute nicht mehr zu machen - sie müssen die Qualität steigern, um sich zu behaupten. - 8. China, Brasilien und Ägypten gewinnen Land:
Indiens Entwicklung lässt der Konkurrenz aus China, Brasilien und Ägypten Raum. Sie rücken als Offshoring-Standorte immer stärker in den Fokus. - 9. Viel Lärm um Protektionismus:
Diese These bezieht sich insbesondere auf die USA. Overby erwartet, dass US-Politiker wegen der Arbeitslosigkeit im eigenen Land viele Reden protektionistischen Inhalts schwingen werden - mit wenig Folgen. - 10. Mehr Automation:
Als Folge preissensibler Kunden setzten Service-Provider zunehmend auf Automation. - 11. Die Folgen der Arbeitsmigration:
Die Verlagerung der IT-Arbeit in Niedrig-Lohn-Länder wird ab 2011 Folgen zeigen. Diese äußern sich in sinkender Qualität und Verständigungsproblemen.