Fragen und Antworten

IT-Kosten - Behalten Sie den Durchblick!

21.09.2015
Von  und
Dr. Alexander Becker ist als Head of Corporate Strategy für die strategische Weiterentwicklung der PMCS Helpline Software Gruppe verantwortlich. Er promovierte über Wirtschaftlichkeitsfragen von IT-Architekturen und sammelte Erfahrungen unter anderem bei McKinsey & Company.
Bernd Worlitzer ist Vorstand der Catenic AG, einem Unternehmen der PMCS Helpline Software Gruppe.

Ist die Leistungserbringung konform mit dem Bedarf (Business Value Alignment)?

Auf Basis der zuvor beschriebenen Kostenzuordnung beziehungsweise Verrechnung der IT-Kosten an die jeweiligen Anwender lassen sich interessante Analysen zum Wertbeitrag der IT anstellen. Im Idealfall ist eine Kostenzuordnung auf allen organisatorischen Ebenen möglich, das heißt nicht nur auf einzelne Anwender, sondern auch aggregierte Sichten auf (Landes-)Gesellschaften, Organisationeinheiten und funktionale Bereiche. So lässt sich zum Beispiel analysieren, wie hoch die relativen IT-Kosten (pro Kopf, pro Umsatz etc.) in unterschiedlichen Funktionen sind.

Bei einem großen Maschinenbauunternehmen führte dies beispielsweise zu der Erkenntnis, dass die IT-Kosten im Vertrieb relativ gesehen am höchsten waren, während R&D (Forschung und Entwicklung) und Fertigung eher am unteren Ende standen - daraus ergab sich eine interessante Diskussion, ob man bei IT-Investitionen die richtigen Schwerpunkte setzt. Auch Prozesskostenrechnungen (welche IT-Kosten entstehen aus welchem Geschäftsprozess) sind möglich und interessant für die Wertanalyse und Optimierung.

Wie lassen sich Cloud und On-Premise wirtschaftlich vergleichbar machen?

Prägt man bestehende Anwendungen als Produkt aus, also als Business Service mit fachlichem Bezug, lässt sich über die beschriebenen Methoden der Kostenkalkulation durch Zurechnung sowohl der direkten Kosten (Lizenzen, Wartung, Dienstleistung…) als auch der indirekten Kosten aus Vorprodukten der Wertschöpfungskette (Rechenleistung, Storage, Verfügbarkeits-Optionen etc.) einfach ein interner Preis pro Mengentreiber ermitteln - typischerweise pro User, in manchen Fällen aber auch pro Transaktion oder pro Kunde. So ist es problemlos möglich, den Preis pro User für beispielsweise eine eigenentwickelte CRM-Lösung mit dem entsprechenden Angebot aus der Cloud zu vergleichen.

Mit einer Szenarien-Analyse lassen sich dann unterschiedliche Nutzungszustände simulieren, Wirtschaftlichkeitsbetrachtungen aufbauen und Handlungsempfehlungen für oder gegen einen möglichen Systemwechsel in die Cloud fundiert begründen. (sh)