Phone 7: Die neue iSight-Kamera
Während das iPhone 7 Plus jetzt mit einer Dualkamera ausgestattet ist, enttäuschen die Neuerungen der Kamera des kleineren Modells iPhone 7 angesichts der starken Konkurrenz. Es kommt weiterhin mit einer Single-Kamera, die wie zuvor zwölf Megapixel auflöst.
Verbessert hat Apple vor allem die Optik: Diese verwendet nun wie das iPhone 7 Plus und bereits das iPhone 6S Plus einen optischen Bildstabilisator. Verwacklungen wirkt die Linse entgegen und hält das Bild ruhig. Auch das Objektiv ist verbessert. Es bietet sechs Linsenelemente statt fünf beim iPhone 6S. Die Lichtstärke hat sich von F2,2 auf F1,8 verbessert, ein Vorteil für Aufnahmen bei wenig Licht. Zudem will Apple auch den Bildprozessor derart optimiert haben, dass er jedes Bild auf verschiedene Parameter prüft und so das beste Ergebnis erzielen soll. So kann der Bildprozessor Bildelemente aus verschiedenen Aufnahmen einer Szene nutzen um das Bildergebnis zu verbessern.
Kamera des iPhone 7: Erwartung und Realität
Die neue Kamera des iPhone 7 ist magerer ausgefallen, als viele im Vorfeld vermutet beziehungsweise erhofft haben. Denn Gerüchte gab es viele und der Trend hin zu Kameras, bei denen man auch nachträglich den Fokuspunkt verändern kann, dem folgt Apple nicht. Dabei klang so einiges vielversprechend: Apple war schon früher an einer ähnlichen Technik interessiert: Der Lichtfeld-Kamera von Lytro. Noch kurz vor seinem Tod hat sich seinerzeit Steve Jobs mit dem Gründer von Lytro getroffen.
Die hochgelobte und einzigartige Technik von Lytro wurde als Revolution in der Fotografie gefeiert. Denn erstmals war es möglich, den Fokuspunkt tatsächlich nach der Aufnahme zu ändern. Doch die Lytro-Technik eignet sich aufgrund ihrer Größe nicht für das iPhone – trotz eines Patents, das Apple inne hat. Aber die Möglichkeit, den Fokuspunkt nachträglich zu verändern, hat seinen Reiz. Später, im April 2014, hat Apple die israelische Firma Linx aufgekauft. Linx hat Mehrlinsen-Kameramodule speziell für Tabletts und Smartphones entwickelt. Dabei arbeiten die in verschiedenen Varianten vorhandenen Module mit zwei, drei und gar vier Optiken.
Diese liegen sehr kompakt zusammen, so dass das Objektiv nur etwas größer wie bisher ist. Zu einem lässt sich so in Kombination mit der Bildbearbeitung im iPhone ein Bild mit unscharfen Hintergrund erstellen, ganz so wie man es von einer Spiegelreflex-Kamera gewohnt ist. Technisch bedingt ist dies mit einem sehr kleinflächigen Bildsensor eines Smartphone nicht möglich, wohl aber in der Kombination aus mehreren Objektiveinheiten und digitaler Bildverarbeitung. Der weitere Vorteil ist die Bildqualität bei schwachem Licht. Dies ist nach unseren Tests auch der größte Vorteil des Huawei P9 gegenüber dem iPhone 6S. Doch diese Technik scheint noch keine Marktreife erlangt haben.
Im Video: iPhone 7 im Unboxing
iOS 10 ermöglicht RAW-Fotos
Anstatt im fertigen JPEG-Format kann man mit iOS 10 Fotos auch im sogenannten RAW-Format speichern. Die Bildentwicklung geschieht dann in einer geeigneten App oder am Mac beziehungswiese Windows-PC mit einem geeigneten Programm wie Fotos, Lightroom oder Affinity Photo. Das RAW-Format ermöglicht es, deutlich mehr Details aus den Fotos heraus zu holen.
Zudem ist in einem gewissen Rahmen eine verlustfreie Korrektur der Belichtung möglich. Wegen dem größeren Aufwand bei der Nachbearbeitung und der höheren Datenmenge gegenüber JPEG ist das RAW-Format vor allem für sehr anspruchsvolle Fotografen interessant. So ganz nebenbei hat Phil Schiller auf der Keynote zum iPhone 7 übrigens erwähnt, das Lightroom auf dem iPhone das RAW-Format bearbeiten kann. Mit welcher App man es aber aufnehmen wird, zeigt sich erst in Zukunft.
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