Apples neue Smartphones

iPhone 6 und iPhone 6 Plus im Test

14.12.2014
Von  und Ole Leitloff
Jason schreibt als freier Autor unter anderem für unsere US-Schwesterpublikation Macworld.

Schaltflächen für internationale Tastaturen

Auch ohne aktiviertes Display Zoom haben die Geräte so viel Platz auf dem Bildschirm, dass Apple neue Tasten an den Seiten der Standard-Tastatur in iOS hinzufügen konnte – zumindest in der Landschaftsdarstellung. (In der Portrait-Ansicht ist die Tastatur etwas größer, entspricht aber der Standard-Tastatur des iPhone.) Beim iPhone 6 Plus sind im Landschaftsmodus links an der Tastatur Knöpfe zum Kopieren und Einfügen, für Fettschrift und zum Widerrufen der Eingabe. Hinzu kommen Schaltflächen für internationale Tastaturen oder Emoji und zur Spracheingabe. Auf der rechten Seite kann man den Cursor vorwärts und rückwärts bewegen, Ausrufezeichen oder Fragezeichen einfügen sowie Komma und Punkt.

Für das iPhone 6 Plus hat Apple mehrere Apps überarbeitet, darunter Mail und Notizen, so dass sie sich an den extra-großen Landschaftsmodus anpassen. Beide Apps schalten in eine Zwei-Spalten-Ansicht um, mit einer Liste verschiedener Funktionen auf der linken Seite und einer Voransicht oder einem Bearbeitungsbereich auf der rechten Seite. Das entspricht der Darstellung am iPad, wenn man innerhalb dieser Apps vom Portrait-Modus in die Landschaftsdarstellung wechselt. Selbst der Home-Screen des iPhone 6 Plus passt sich an, wenn man das Gerät dreht. (Das Dock rutscht übrigens auf die rechte Seite des Bildschirms statt die ganze Breite am unteren Displayrand einzunehmen wie beim iPad.)

Aber neben den vielen Vorteilen, die ein großes Display mitbringt, ist es auch schwieriger, den oberen Bereich zu erreichen, wenn man das Gerät mit einer Hand bedient. Apples Antwort darauf ist die Funktion „Reachability“. Mit Reachability rutscht der obere Bereich des Bildschirms nach unten, so dass der Daumen die Elemente bedienen kann. Um Reachability zu aktivieren, tippt man zweimal auf den Home-Knopf (ohne zu drücken – der Touch-ID-Sensor unterscheidet zwischen Tippen und Drücken). Alles in der oberen Hälfte des Displays rutscht dann herunter und ist dadurch erreichbar.

Reachability ist nicht das eleganteste Konzept, das Apple entwickelt hat, aber es erleichtert die Bedienung dieser großen Telefone, wenn man nur eine Hand benutzt. Nach einigen Tagen hat man sich an Reachability gewöhnt und benutzt es ohne drüber nachzudenken. Allerdings scheint die Umsetzung etwas inkonsequent zu sein. Zum Beispiel rutscht der Home-Screen des iPhone nicht vollständig nach unten, die Haupt-Icons bewegen sich, Dock und Menüleiste bleiben jedoch wo sie sind. Keine andere App reagiert so, wenn man Reachability aktiviert

Im Test haben wir festgestellt, dass in einigen Fällen der Bildschirm sofort wieder nach oben springt, wenn man etwas antippt. In anderen Fällen gibt es eine Verzögerung von etwa einer Sekunde nach dem Tippen, genug Zeit, um etwas anderes anzutippen oder zu scrollen und eine andere Eingabe zu machen. Diese nicht durchgängig gleiche Umsetzung stört etwas und es wäre besser, das iPhone würde immer eine Sekunde warten, um sicherzustellen, dass alles erledigt ist, bevor Reachability sich wieder deaktiviert. Momentan ist man sich nicht immer sicher was genau geschieht, wenn man etwas im Reachability-Modus antippt.