Produkte, Maschinen und Anlagen sind in Deutschland immer stärker miteinander vernetzt. Auch kleine und mittelständische Unternehmen setzen dabei verstärkt auf IoT-Plattformen. Die Folge: Standardisierte IoT-Produkte ersetzen die individuellen Lösungen der IoT-Anfangsjahre, so denken rund 84 Prozent der Teilnehmer einer Experten-Umfrage des eco - Verbands der Internetwirtschaft. Internet-Unternehmen hierzulande können mit IoT-Plattformen wieder den Anschluss an große US-Internet-Konzerne bekommen, finden rund 73 Prozent der befragten Experten.
Es lohnt sich also, sich mit IoT-Plattformen näher zu befassen. Doch die Strategien der großen IoT-Player zu verstehen, ist nicht ganz einfach, zumal der Begriff IoT selbst alles andere als präzise ist und sich kaum von Begriffen wie Machine-to-Machine-Kommunikation (M2M) abgrenzen lässt. Am Ende geht es immer um die intelligente Vernetzung von Objekten via Internet und die Analyse von Daten, die auf diese Weise eingesammelt werden. Unternehmen lernen beispielsweise das Nutzungsverhalten ihrer Kunden zu verstehen, wenn verkaufte Geräte Informationen zurückspielen.
Sie lassen sich Zustandsdaten von Maschinen und Anlagen aus Kundenumgebungen aggregieren und etablieren darum herum neue Servicemodelle. Oder sie bringen ihre Lager-, Fuhrpark- oder sonstige Logistik auf Vordermann. Produkte und Plattformen dafür gibt es inzwischen reichlich, doch oft ist für Kunden nicht einfach zu erkennen, was in den Verpackungen steckt.
Altbekannte Angebote aus der Welt der Embedded Systems werden mit einem schmucken IoT-Label versehen, ohne dass sich besonders viel verändert hätte. Doch der Aktionismus der Anbieter ist verständlich: Momentan werden die Märkte aufgeteilt - auch wenn die Produkte oft noch gar nicht reif sind. Die Vielzahl an Kooperationen und Verbandsinitiativen macht es dem neutralen Betrachter nicht leichter, ein klares Bild zu gewinnen.
- IoT-Produkte und -Strategien der Hersteller
Im Zukunftsmarkt des Internet of Things (IoT) bringt sich nahezu jeder große IT-Hersteller in Stellung. Manchmal ist der Marktzugang nachvollziehbar, manchmal werden auch Nebelkerzen geworfen und vorhandene Produkte umdefiniert. Wir geben einen Überblick über die Strategien der wichtigsten Player. - Microsoft
Wie über 200 andere Unternehmen war der Softwarekonzern bis vor kurzem Mitglied in der von Qualcomm initiierten Allianz AllSeen und wechselte kürzlich in die neu formierte Open Connectivity Foundation. Deren Ziel ist die Entwicklung einer einzelnen Spezifikation oder zumindest eines gemeinsamen Sets an Protokollen und Projekten für alle Typen von IoT-Geräten. - Microsoft
Auf Client-Seite fungiert Windows 10 IoT Core als mögliches Betriebssystem für industrielle Geräte. Das Beispiel zeigt ein Roboter-Kit. - Microsoft
Als Cloud-Plattform stellt Microsoft die Azure IoT-Suite bereit. Diese enthält bereits einige vorkonfigurierte Lösungen für gängige Internet-of-Things-Szenarien. Mit dem Zukauf des italienischen IoT-Startups Solair wird das Portfolio erweitert. - Amazon
Das Portfolio erstreckt sich mit AWS Greengrass bis in den Edge-Bereich. So können IoT-Devices auf lokale Ereignisse reagieren, lokal auf die von ihnen erzeugten Daten wirken können, während die Cloud weiterhin für Verwaltung, Analyse und dauerhafte Speicherung verwendet wird. - IBM
Im März 2015 hat Big Blue mitgeteilt, über die nächsten vier Jahre rund drei Milliarden Dollar in den Aufbau einer IoT-Division zu investieren. Sie soll innerhalb des Unternehmensbereichs IBM Analytics angesiedelt sein. IBM will hier neue Produkte und Services entwickeln. Im Zuge dessen wurde auch die "IBM IoT Cloud Open Platform for Industries" angekündigt, auf der Kunden und Partner branchenspezifisch IoT-Lösungen designen und umsetzen können. - Intel
Obwohl sich Intel mit seinen Ein-Prozessor-Computern "Galileo" und "Edison" im Bereich der Endgeräte für das Zeitalter von Wearables und IoT schon gut gerüstet sieht, will das Unternehmen mehr vom Kuchen. "Das Internet of Things ist ein End-to-End-Thema", sagte Doug Fisher, Vice President und General Manager von Intels Software and Services Group, zur Bekanntgabe der IoT-Strategie vor einem halben Jahr. Deren Kernbestandteil ist demnach ein Gateway-Referenzdesign, das Daten von Sensoren und anderen vernetzten IoT-Geräten sammeln, verarbeiten und übersetzen kann. - Intel
Im Zentrum der IoT-Strategie des Chipherstellers steht eine neue Generation des "Intel IoT Gateway". Auf Basis der IoT Plattform bietet Intel eine Roadmap für integrierte Hard- und Software Lösungen. Sie umfasst unter anderem API-Management, Software-Services, Data Analytics, Cloud-Konnektivität, intelligente Gateways sowie eine Produktlinie skalierbarer Prozessoren mit Intel Architektur. Ein weiterer maßgeblicher Bestandteil der Roadmap ist IT-Sicherheit. - SAP
Bei der SAP IoT-Plattform "HANA Cloud Platform for IoT" handelt es sich um eine IoT-Ausführung der HANA Cloud Platform, die um Software für das Verbinden und Managen von Devices sowie Datenintegration und -analyse erweitert wurde. Die Edition ist integriert mit SAPs bereits vorgestellten IoT-Lösungen "SAP Predictive Maintenance and Service", "SAP Connected Logistics" und "Connected Manufacturing". - Hewlett-Packard
HP hat Ende Februar 2015 seine "HP Internet of Things Platform" präsentiert. Das Unternehmen richtet sich damit an "Communications Service Providers", die in die Lage versetzt werden sollen, "Smart Device Ecosystems" zu schaffen - also in ihren Netzen große Mengen an vernetzten Produkten und Endgeräten zu verwalten und die entstehenden Daten zu analysieren. - PTC
Mit der Übernahme von ThingWorx konnte der amerikanische Softwareanbieter PTC zu Beginn vergangenen Jahres zum Kreis der vielversprechendsten Internet-of-Things-Anbieter aufschließen. Das Unternehmen bietet mit "ThingWorx" eine Plattform für die Entwicklung und Inbetriebnahme von IoT-Anwendungen in Unternehmen an.
Spannend ist der Markt auch deswegen, weil neben den großen IT-Playern klassische Industriekonzerne wie Siemens, Bosch, ABB oder General Electric ein Stück vom Kuchen möchten. Mit ihren Erfahrungen im Engineering und im Product-Lifecycle-Management (PLM) fühlen sie sich gut gewappnet - und sie müssen etwas tun, denn die nächste Wertschöpfungsstufe in der Automatisierungstechnik wird über die Digitalisierung erreicht. Hinzu kommen Telekommunikationsanbieter, spezialisierte Anbieter und Startups. Den Startups fehlt es zwar meist an der kritischen Größe, aber sie haben den Vorteil, unbelastet von einem etwaigen Bestandsgeschäft disruptiv agieren zu können. Wir haben uns einige Player im IoT-Geschäft einmal genauer angesehen.
Wachstumsmarkt IoT
- Die Bedeutung von IoT für das eigene Unternehmen
- IoT in der Praxis
- Erfolgsquote von IoT-Projekten
- Einsatzszenarien für IoT
- Einsatzszenarien für IoT in der Produktion
- IoT Business Cases in der näheren Zukunft
- Herausforderung Security bei IoT
- Erforderliche Technik für IoT
- Erforderliche Technik für IoT
- Investitionsbereitschaft für IoT
- IoT-Einführung in der Produktion
- Wesentliche Funktionen einer IoT-Plattform
- In welchen IoT-Bereichen Ressourcen fehlen
IoT gehört laut BITKOM-Umfrage zu den Top 3 Hightech-Themen in Deutschland, aus gutem Grund. Mit dem Internet der Dinge, der intelligenten Vernetzung von Geräten und Maschinen, lassen sich im Jahr 2020 in Deutschland 23 Milliarden Euro umsetzen, so eine McKinsey-Studie. Bis zum Jahr 2020 wird der deutsche B2B-Markt für IoT-Anwendungen ein Volumen von etwa 50 Milliarden Euro erreichen, meint der Deloitte-Report "Hype oder vernetzte Revolution? Industrielles Internet der Dinge". Welche Vorhersage auch eintritt, der Markt im IoT ist enorm.
Eine wichtige Rolle bei der Eroberung dieses Marktes und bei der Implementierung von IoT-Projekten spielen die IoT-Plattformen. Diese vereinen Funktionen für das Management, die Sicherheit und die Integration von IoT-Komponenten in sich und werden von Marktforschern wie Gartner und Forrester als wichtige Entwicklung für die Realisierung des IoT gesehen. IDC bezeichnet IoT-Plattformen als unersetzlich, wenn es um die Umsetzung von IoT-Projekten geht.
- Die Bedeutung von Industrie 4.0.
- Der Status bei Industrie-4.0-Aktivitäten.
- Die Gründe für die Zurückhaltung bei Industrie 4.0.
- Vorbereitung auf Industrie 4.0
- Einschätzung, ob Industrie-4.0-Projekte erfolgreich verlaufen.
- Der größte Nutzen von Industrie 4.0.
- Die Erfolgsperspektiven durch Industrie 4.0.
- Die wesentlichen für Industrie 4.0 unverzichtbaren Technologien.
- Maßgebliche Auswahlkriterien eines Industrie-4.0-Dienstleisters.
- Die größte organisatorische Hürde bei der Industrie-4.0-Realisierung.
- Die größten technologischen Risiken durch Industrie 4.0.
- Security & Safety: Die größten Ängste der Unternehmen.
- Industrie 4.0: Business Cases für die nähere Zukunft.
Gartner weist allerdings darauf hin, dass bis 2018 die unvollständigen Ansätze der Anbieter von IoT-Plattformen die Standardisierung in diesem Bereich schwierig gestalten werden. Wie die folgende Übersicht zeigt, sind die Plattformen und Strategien der Anbieter tatsächlich teilweise sehr unterschiedlich, sie enthalten aber bereits sehr interessante Ansätze.