Bislang waren Intels Versuche, im lukrativen Geschäft mit KI-Chips Fuß zu fassen, eher von mäßigem Erfolg gekrönt. Mit der speziell für Software-defined-Vehicules (SDV) entwickelten KI-Grafikarte "Arc Graphics for Automotive" will der Chiphersteller nun am KI-Trend im Automobilbereich partizipieren. Allerdings trifft Intel auch in diesem Segment auf die Konkurrenten NVIDIA und Qualcomm, die sich hier ebenfalls bereits als KI-Player etabliert haben.
Ab 2025 in chinesischen Autos
Einen ersten Achtungserfolg für seine dGPU konnte Intel bereits erzielen. Der Chip soll bereits im nächsten Jahr in Serienfahrzeugen in China eingesetzt. Dort soll er eine neue Ära von KI-gesteuerten Cockpit-Erlebnissen und verbesserter Personalisierung für Hersteller und Fahrer gleichermaßen ermöglichen.
Lösung für die Oberklasse
Intel sieht den Grafikprozessor als Ergänzung zu seinem bestehenden Portfolio an System-on-Chips (SoCs) für softwaredefinierte Fahrzeuge mit KI-Unterstützung. Nach Vorstellung des Konzerns sollen Autobauer für Einstiegs- und Mittelklassemodelle den Intel SDV SoC nutzen, während Fahrzeuge der oberen Preisklasse von der zusätzlichen Leistung der dGPU für noch mehr Premium-Funktionen profitieren könnten.
"Intels Strategie ist es, die Leistung von KI in Geräte jeder Größe und Form zu bringen", erklärte Jack Weast, Vice President und General Manager von Intel Automotive, bei der Vorstellung im chinesischen Shenzhen, "Chinas schnelle Entwicklungszyklen bei Elektrofahrzeugen und die fortgeschrittene technologische Entwicklung machen es zu einem idealen Testfeld für unsere Technologien der nächsten Generation."
Auto als immersive mobile Hub
Intels Vorstellungen der Autos der nächsten Generation gehen von Fahrzeugen aus, die sich in immersive mobile Hubs verwandeln. Hochauflösende Bildschirme mit 3D-Grafiken und Kameras sollen nicht nur in der Lage sein, interaktive Funktionen zu unterstützen, sondern gleichzeitig anspruchsvolle AAA-Gaming-Titel ausführen.
KI für mobiles Arbeiten
Gleichzeitig soll Intels KI-Cockpit-Lösung in der Lage sein, KI-PC-Anwendungen für intelligentes mobiles Arbeiten zu betreiben. Um dies zu ermöglichen, besitzt die GPU eine Rechenleistung von bis zu 14 TFLOPS und verfügt über 448 Matrix Engines for AI.
Lernende KI
Ferner sollen künftig KI-Algorithmen die Vorlieben des Fahrers erlernen. Auf diese Weise können Automobilhersteller laut Intel ein hochgradig personalisiertes Fahrerlebnis bieten und die Cockpit-Einstellungen ohne Sprachbefehle anpassen.
Dazu können auf der Intel-Plattform lokale LLMs laufen, um etwa komplexe Fahrzeugsteuerungsbefehle durch die Verarbeitung natürlicher Sprache auszuführen. Ebenso könnte die KI fahrzeugbezogene Fragen präzise beantworten und sich mit den Nutzern unterhalten, um eine interaktive und angenehme Fahrt zu ermöglichen.