Ist der Einsatz mobiler Telekommunikationslösungen in Unternehmen eine Kostenfrage?
Mohr: Unternehmen winken bei derartigen Projekten oft aus Kostengründen ab. Doch Budgetgründe dürfen nicht als absolutes Kriterium gelten. Aber die Entscheidung für oder gegen mobile TK-Lösungen ist mehr und mehr eine Frage des Business Cases.
In vielen Unternehmen bedeutet die Auseinandersetzung mit mobilen TK-Lösungen eine Verschiebung des mentalen Vorstellungsrahmens. Interne Leistungen rund um das Handy wurden lange Zeit als "Hausmeisterjob" betrachtet. Telekommunikation gehört aber heute immer mehr zur IT-Strategie eines Unternehmens und eröffnet darüber hinaus immer häufiger auch Möglichkeiten für mobiles Arbeiten.
Automation-Tools eröffnen Einsparpotenziale
Kann das mobile Büro Unternehmen helfen, Kosten zu sparen?
Mohr: Die Einführung moderner mobiler Arbeitsplätze findet immer auch unter Effizienzaspekten statt und ermöglicht Einsparungen etwa im Office-Space. Hier bei Accenture gibt es für die Berater beispielsweise keine zugewiesenen Arbeitsplätze mehr. Wenn ich in einer unserer Niederlassungen arbeiten möchte, buche ich über unser Reservierungssystem ein Büro, das ich vor Ort über den Check-in-Schalter zugewiesen bekomme. Im Augenblick arbeite ich gerade von zu Hause aus.
Einsparungen finden aber auch etwa im Vertriebsbereich mithilfe von Automation-Tools statt, die zum Beispiel automatisch Auftragsbestätigungen oder Rechnungen erstellen. Dort sind Zugewinne von 20 bis 40 Prozent möglich, weil die Prozesse auf diese Weise deutlich vereinfacht werden.
In der Industrie sind auf Basis mobiler Anwendungen sogar ganz andere Kostenstrukturen möglich. Beispiel: Die zentrale, virtuelle Auswertung und Diskussion medizinischer Befunde für Arztpraxen und moderne OP Methoden.