Mobile Applikationen finden in der Arbeitswelt immer mehr Verbreitung. Über welche Arten von Anwendungen sprechen wir eigentlich, wenn wir uns mit dem Thema mobile Arbeitswelt befassen?
Mohr: Grundsätzlich lassen sich zwei zentrale Bereiche unterscheiden. Beim klassischen mobilen Arbeiten nutzen die Mitarbeiter mobile Geräte, die das virtuelle dezentrale Arbeiten von zu Hause oder von unterwegs ermöglichen. Dieser Kreis mobiler Business-Applikationen umfasst im Wesentlichen sechs verschiedene Anwendungsarten: mobile E-Mail, mobile Office-Anwendungen, Kommunikation, Collaboration, Desktop-Remote-Services sowie der Vollzugriff auf Backend-Systeme, was etwa die Rechnungsstellung durch Außendienstmitarbeiter ermöglicht.
Im weiteren Sinne gehören zur mobilen Arbeitswelt aber auch völlig neue Anwendungen, die auf spezielle Industrien zugeschnitten sind und direkt die Erreichung von Business-Zielen unterstützen: mobile Ticketing-Systeme etwa, die Telematik oder mobile E-Health-Anwendungen. Dieser Bereich hat eine Reihe neuer Produkte hervorgebracht, die zu einer ganz neuen Preisfindung führen, und die Art und Weise, wie sich Industrien entwickeln, maßgeblich verändern wird.
Die junge Generation erwartet modernste Arbeitsplätze
Sind deutsche Unternehmen Up-to-Date beim Einsatz mobiler Arbeitsgeräte?
Mohr: Sofern Unternehmen mobile Arbeitsformen zulassen, statten sie ihre Mitarbeiter auch mit den entsprechenden Geräten aus. Ob es sich dabei immer um die neuesten Devices handelt, hängt stark vom einzelnen Unternehmen ab.
Doch der Druck steigt: Für die junge Generation sind State-of-the-Art-Technologien nämlich ein starkes Motiv, sich für einen bestimmten Arbeitgeber zu entscheiden. Einer Accenture-Untersuchung zufolge ist für 70 Prozent der bis 30-Jährigen für die Wahl des nächsten Arbeitgebers entscheidend, ob dieser modernste Geräte einsetzt. Diese jungen Menschen sind es einfach gewohnt, neueste Technik zu verwenden. Beim Wettbewerb um die Talente wird der Einsatz moderner Technologien und die Möglichkeit, mit den neuesten Geräten mobil arbeiten zu können, für Unternehmen klar ein Erfolgsfaktor sein.
Wie reagieren die Unternehmen hierzulande auf diese gestiegenen Ansprüche?
Mohr: In Deutschland hängt das stark vom Einzelbetrieb ab - einige Unternehmen berücksichtigen diese Ansprüche noch nicht so, wie die Mitarbeiter das fordern. Diejenigen, die es tun, neigen indes dazu ihr Licht unter den Scheffel zu stellen. In den USA beispielsweise vermarkten die Firmen Themen wie die Arbeitsplatzausstattung viel offensiver.