System-Benchmarks: Gleichstand auf hohem Niveau
In den System-Tests gibt es dagegen keinen Unterschied zwischen Surface Book und Macbook Pro 13. In vielen Einzeltests hat das Apple-Notebook sogar einen Vorsprung. Das liegt am Prozessor: Denn im Surface Book sitzt zwar eine CPU aus der aktuellen Skylake-Generation von Intel, während das Macbook noch mit einer Broadwell-CPU arbeitet: Im Fall der Testgeräte duelliert sich der Core i7-6600 im Surface mit dem Core i5-5257 im Macbook Pro. Allerdings ist der Core i7 grundsätzlich sparsamer – seine maximale Leistungsaufnahme in der Praxis gibt Intel mit 15 Watt an, während der Core i5 im Macbook 28 Watt verbrauchen darf. Deshalb hat er auch einen höheren Basistakt von 2,7 GHz. Der Core i7 kann allerdings im Turbo-Modus höher drehen – auf bis zu 3,4 GHz gegenüber maximal 3,1 GHz beim Core i5.
Doch oft kann das Surface aufgrund des flachen Gehäuses den Turbo Boost nicht anwerfen: Bei fast allen Benchmarks, die eine hohe CPU-Belastung haben, liegt das Macbook gleichauf oder schneidet etwas besser ab.
So schön: Das Display im Surface Book
Das eigentliche Highlight des Surface Book ist der Bildschirm: Das 13,5 Zoll große Display zeigt 3000 x 2000 Bildpunkte. Wie die Surface-Tablets hat das Surface Book ein Seitenverhältnis von 3:2. Die sehr hohe Punktedichte von 267 ppi sorgt für eine sehr scharfe Darstellung – auch wenn Sie die Skalierung nutzen: Ab Werk vergrößert Microsoft die Darstellung auf 200 Prozent.
Die Helligkeit liegt deutlich über 300 cd/qm, der Kontrast bei hervorragenden 1710:1. Damit können Sie das Surface Book trotz des spiegelnden Displays auch unter widrigen Lichtverhältnissen, zum Beispiel draußen, problemlos nutzen. Das Surface Book stellt den kompletten sRGB-Farbraum dar. Farben wirken intensiv, satt und warm und verändern sich auch nicht, wenn Sie aus sehr schrägen Winkel auf den Bildschirm schauen. Das Surface Book kann über einen Umgebungslichtsensor die Helligkeit auch automatisch einstellen.
Das Retina-Display des Macbook schneidet bei allen Werten minimal schlechter ab, aber beide Bildschirme gehören zu den besten Notebook-Displays.
Auf dem Touchscreen können Sie mit dem mitgelieferten Surface Pen arbeiten. Das Book bringt den gleichen Stift mit wie das Surface Pro 4. Sein Knopf dient als Radiergummi, kann aber auch bestimmte Befehle auslösen. Zum Aufbewahren lässt er sich magnetisch links ans Tablet kleben.
Auch bei den klassischen Notebook-Eingabegeräten gibt sich das Surface Book keine Blöße: Seine Tastatur ist top: Sie bietet einen klaren Anschlag, ist trotzdem noch leise und hat einen ausreichenden Hub. Die Tasten liegen im Standard-Layout. Einzig zwei Cursor-Tasten sind verkleinert, außerdem ist der Cursorblock nicht abgesetzt, was es Blindschreibern etwas schwerer macht. Ansonsten liegen die Tasten im üblichen 19-Millimeter-Raster. Für einen Ziffernblock ist beim Surface Book wie bei den meisten kleinen Notebooks kein Platz.
Die Tastatur besitzt eine Hintergrundbeleuchtung: Die sollten Sie aber wirklich nur bei schlechten Lichtverhältnissen einschalten. Denn sie scheint sehr intensiv durch die Tastenbeschriftung, was diese bei hellem Umgebungslicht schwer lesbar macht. Sie können die Beleuchtung per Funktionstaste ausschalten oder ihre Helligkeit reduzieren.
Das Touchpad ist ähnlich hochwertig: Es löst auf der ganzen Fläche einen Mausklick aus, im unteren Bereich allerdings mit weniger Kraftaufwand als oben. Rechts auf der Touch-Fläche oder mit zwei Finger führen Sie einen Rechtsklick aus. Der Druckpunkt ist klar, der Klick deutlich hörbar. Zoom- und Scrollgesten setzt das Surface Book sehr schnell für Windows-Verhältnisse um. Das große Touchpad lässt dafür auch ausreichend Platz.
Neben der Frontkamera des Surface Book sitzt ein Infrarot-Sensor zur Tiefenerkennung. Die nutzt das Surface Book für Windows Hello: Sie können sich per Gesichtserkennung bei Windows 10 anmelden. Das funktioniert schnell und zuverlässig, auch unter wechselnden Lichtverhältnissen.
Ausstattung
In Deutschland bietet Microsoft das Surface Book in vier Varianten an: Als Prozessor mit Core i5 oder Core i7, mit 8 oder 16 GB Arbeitsspeicher und mit 128, 256 oder 512 GB SSD. Nur das günstigste Modell für 1649 Euro mit Core i5, 8 GB RAM und 128 GB SSD verzichtet auf die Nvidia-GPU.
Prozessor und Arbeitsspeicher sind beim Surface Book auf die Hauptplatine gelötet, die SSD sitzt als M.2-Steckkarte im Notebook. In unserem Testgerät war es eine Samsung PM951 mit 512 GB, die per NVMe-Protokoll arbeitet.
Wie beim Surface Pro bietet Microsoft das Book nicht mit 4G-Modul an. Das WLAN arbeitet mit dem 11ac-Standard und zwei Antennen. Ein LAN-Port besitzt das Surface Book nicht, er lässt sich über einen optionalen Adapter nachrüsten. Außerdem bietet das Surface Book zwei USB-3.0-Anschlüsse, eine Typ-C-Buchse fehlt. Ein Monitor lässt sich über einen Mini-Display-Port anschließen, für HDMI- und VGA-Monitore verkauft Microsoft zusätzliche Adapterkabel. Den internen Speicher können Sie über eine SD-Karte erweitern. Alle Anschlüsse sitzen am Tastaturteil, am Tablet befindet lediglich einen Kopfhörerausgang sowie der Einschalter und die Lautstärketasten.
Akkulaufzeit
Im WLAN-Test hält das Surface Book über 7,5 Stunden durch. Das ist sehr ordentlich. Allerdings schafft das Macbook Pro in diesem Test über neun Stunden. Das liegt aber am größeren Akku im Apple-Notebook - er fasst 74,9 Wattstunden. Die zwei Akkus im Surface Book haben insgesamt 69 Wattstunden Kapazität: Der Akku in der Tastatur bringt 51 Wattstunden mit, der im Tablet kommt auf 18 Wattstunden. Doch das Surface Book arbeitet insgesamt sparsamer: Es verbraucht im Akkutest 6,6 Watt, während das Macbook Pro auf knapp 8 Watt kommt.
Über den Anschluss Surface Connect auf der rechten Seite versorgen Sie das Notebook mit Strom. Daran lässt sich auch das Surface Dock für 230 Euro anschließen: Die Dockingstation bietet zwei Mini-Display-Ports, eine Gigabit-LAN-Buchse, vier USB-3.0-Anschlüsse und einen Audioausgang.
Auch das Tablet hat auf der Unterseite eine Connect-Buchse: Sie können es also auch im ungedockten Zustand aufladen. Der Akku im Tablet fasst 18 Wattstunden. Ein weiterer Akku mit 51 Wattstunden sitzt in der Tastatur. Im Notebook-Modus entlädt das Surface Book gleichmäßig beide Akkus. Das Aufladen dauert 2:20 Stunden für beide Akkus.
Lautstärke und Wärmeentwicklung
Im Surface Book sitzen zwei Lüfter: Der im Tablet kühlt den Prozessor, der in der Tastatur die Nvidia-GPU. Im Alltags-Betrieb bleiben beide fast immer lautlos. Selbst unter Last wird das Surface Book nie störend laut. Außerdem erwärmt es sich auf der Ober- und Unterseite kaum. Die heißeste Stelle ist auf der Display-Rückseite – aber auch da wird es mit rund 44 Grad höchstens handwarm.