Hersteller, die ihre Android-Tablets nicht direkt gegen das iPad antreten lassen wollten, mussten es nur ausreichend günstig verkaufen: Bis vor kurzem war die Preisklasse unter 400 Euro noch iPad-frei. Doch direkt nach der Vorstellung des neuen iPad senkte Apple die Preise für das "alte" iPad 2: Das günstigste Modell mit 16 GB Speicher und WLAN bekommen Sie jetzt schon für 399 Euro. Damit steigt der Preisdruck auf die Android-Konkurrenz: Die Käufer können sich darüber freuen - Android-Tablets dürften in den kommenden Wochen noch günstiger werden, damit sich der Preisabstand zum Apple-Tablet wieder vergrößert.
Tablets unter 400 Euro: Das dürfen Sie erwarten
Auf Tempo und Bedienkomfort müssen Sie nicht verzichten. Viele günstige Tablets arbeiten mit einem Dual-Core-Prozessor wie dem Nvidia Tegra 2. Die Android-Tablets laufen meist mit der Version 3.x des Google-Betriebssystems, die für die großen Tablet-Bildschirme angepasst ist. Diese Tablets lassen sich flüssig und bequem über den Bildschirm bedienen – so gut wie es unter Android eben geht: Sie werden bei der Fingerbedienung keinen Unterschied merken zwischen einem Sony Tablet S für 375 Euro und einem deutlich teureren Android-Tablet. Das bedeutet, dass Sie durch Menüs und Fotoalben flüssig blättern, nur beim Verschieben oder Vergrößern von Webseiten werden Ruckler auftreten und das Tablet reagiert verzögert auf Gesten. Am flüssigsten lässt sich nach wie vor das iPad 2 bedienen: Fingereingaben setzt das Tablet sofort um, alle Gesten vollzieht das Tablet umgehend nach - hier stört kein Ruckeln oder Stottern die natürliche Bedienung.
Noch günstigere Tablets unter 200 Euro arbeiten häufig noch mit Android 2.3: Dieses Betriebssystem hat Google eigentlich ausschließlich für Smartphones entwickelt. Daher reagieren diese Tablets nicht so flüssig auf Fingereingaben, Startbildschirme und die Menüs weniger übersichtlich. Auf den offiziellen Android-Market können Sie aber auch mit diesen Tablets zugreifen – das war bei der ersten Generation der Billig-Androiden noch anders.
- Systemeinstellungen
Eine Kleinigkeit, die leider oft vernachlässig wird: In den Systemeinstellungen von Android kann die grundsätzliche Installation von Anwendungen, die nicht aus dem Android-Market stammen, zugelassen werden. Diese sollte immer wieder zurückgesetzt werden. - Release auf Release
Ein Problem der Android-Systeme ist der schnelle Release-Wechsel verbunden mit der gleichzeitig schleppende Update-Politik der Hersteller: Hier ein Blick auf das Release 4.0 (Ice Cream Sandwich), das bis jetzt nur auf wenigen Systemen zu finden ist (Quelle: Android Open Source project). - Cerberus
Eine Gewissensfrage: Viele Anwendungen für Android – auch solche, die selbst dem Schutz des Systems dienen wie die hier gezeigte "Cerberus"-Lösung – verlangen und benötigen weitgehende Rechte auf dem System. - AVG Free
Eine der Lösungen, die dem Anwender auch als Freeware unter Android zur Verfügung stehen: AVG Free für mobile Systeme. - Achtung vor USB-Debugging
Das konnte im Test überzeugen: Die AVG-Lösung machte nach der Installation sofort darauf aufmerksam, dass der sogenannte USB-Debugging-Modus, der auf diesem Gerät aktiviert war, eine Sicherheitslücke darstellt. - Schnelle Meldung
Auch an dieser Stelle machte die AVG-Lösung einen guten Eindruck: Obwohl der EICAR-Test-String und die Viren, für die er steht, dem Android-System nicht direkt schaden können, wurde die Datei auf der SD-Karte bemerkt und entsprechend gemeldet. - Lookout Security & Antivirus
Die Lookout-Software Security & Antivirus bei der Installation: Die Lösung wurde sehr gut lokalisiert und erläutert dem Anwender die einzelnen Schritte während der Installation auf dem Smartphone. - Backup
Eine integrierte Backup-Lösung steht ebenfalls zur Verfügung: Wer allerdings auch seine Bilder und Daten von der Telefon-Historie sichern will, muss die Premium-Version der Software käuflich erwerben. - App Scanning
Die Lookout-Lösung nach der Installation im Einsatz: Sie konzentriert sich bei der Untersuchung der Daten auf dem Smartphone vor allen Dingen auf die darauf installierten Apps und untersucht sie regelmäßig. - Nexploit
Der Versuch eines Angriffs: Der hier gezeigte Vulnerability-Scanner Nexploit konnte zwar auf unserem Tablet unter Android 2.3.5 eine theoretische Lücke im ICMP-Zeitstempel finden – angreifbar war diese hingegen nicht. - Ad Detector
Eine weitere Sicherheitsinformation für das Android-Gerät: Mit Hilfe der App "Ad Detector" werden die installierten Apps daraufhin untersucht, mit welchem Anzeigen-Netzwerk sie in Verbindung stehen. - Schadsoftware gefunden
Und schon ist ein Schuldiger gefunden: Ad Detector zeigt nicht nur an, zu welchen Anzeigen-Servern eine Verbindung besteht, sondern benennt auch die entsprechende App auf dem Android-Telefon. In diesem Fall war es eine App, die Hersteller Samsung auf dem System installiert hatte! - Mobile Threat Tracker
Sehr schön dargestellt: Mit Hilfe der Anwendung Mobile Threat Tracker wird dem Anwender sehr eindringlich die aktuelle Bedrohungslage visualisiert.
WLAN und Bluetooth haben die meisten Tablets unter 400 Euro an Bord. Außerdem gehören fast immer zwei Kameras zur Ausstattung: Eine Front-Kamera (meist mit 2 oder 1,3 Megapixel) zur Videotelefonie und eine rückwärtige für Schnappschüsse (meist 3 oder 5 Megapixel). Der günstige Preis macht sich auch nicht negativ bei Displaygröße und -auflösung bemerkbar: Wie teure Tablets zeigen die meisten günstigen Flachrechner auf 10,1 Zoll Bilddiagonale 1280 x 800 Bildpunkte.
Bei den Anschlüssen bieten die günstigen Android-Tablets mehr als das Apple iPad 2 oder das Samsung Galaxy Tab 10.1N: Ein USB-Anschluss ist oft vorhanden, meist als Micro-Buchse. Auf einen Monitor-Anschluss müssen Sie ebenfalls nicht verzichten: Micro-HDMI ist fast immer dabei, ein passendes Kabel legt kaum ein Hersteller dazu. Zusätzlichen Speicher spendieren Sie den Tablets über einen Micro-SD- oder eine Standard-SD-Karte.