Thin Clients sind im Laufe der Jahre zum Erfolgsmodell geworden, vor allem weil sie kostengünstiger in der Anschaffung und weniger wartungsintensiv sind als herkömmliche Windows-PCs. "Schlank" bedeutet dabei bis dato allerdings auch weniger leistungsfähig im Hinblick auf leistungshungrige Anwendungen. Applikationen auf 3D-Basis, CAD-Software, Unified Communications oder das Abspielen von Full-HD Videos bleiben auf solchen Geräten außen vor, da CPU, GPU sowie unter Umständen auch das eingesetzte Remote Protokoll sowie die Serverinfrastruktur damit überfordert sind.
Thin Client mit Power-Hardware
Für den kürzlich veröffentlichten Igel Thin Client UD6 verspricht der Bremer Hersteller, dass nun auch solche Anwendungen mit einem Thin Client performant verwendet werden können. Dafür soll eine entsprechend umfangreiche Hardware-Ausstattung sorgen, die manchem Desktop-PC alle Ehre machen würde: Im schlanken Gehäuse ist die Quad-Core CPU Intel Celeron J1900 mit 2,4 GhZ verbaut. Diese wird flankiert von einem Intel HD Graphics Chipsatz mit 512 MB Videospeicher sowie 2 GB Arbeitsspeicher.
Das Gerät, welches auf Basis von Linux oder Windows Embedded bestellt werden kann, verfügt zudem über umfangreiche Peripherie-Schnittstellen: 2 digitale Monitoranschlüsse (1 Displayport, 1 HDMI-Port), 2 serielle sowie je zwei USB 2.0 und USB 3.0 Ports sorgen für üppige Konnektivität. Hinzu kommen ein interner Lautsprecher, Anschlüsse für Mikrophon und Line-Out sowie ein (optionaler) Smartcard-Reader. Ein freier PCIe-Steckplatz offeriert zusätzliche Erweiterungsmöglichkeiten.
Das System-on-Chip Design (SoC) arbeitet mit 8 W Leistungsaufnahme dabei trotz potenterer Hardware so stromsparend wie seine schlankeren Brüder.
- Thin Client UD6 I
Im aktuellen Igel-Flaggschiff liefert eine Quad-Core-CPU reichlich Leistung. - Thin Client UD6 II
Igel packt eine vollständige Ausstattung in seine Top-Geräte. - RDP-Support für Lync
RDP-Support für Lync wird nur unter Windows angeboten. - Lync-Support mit Citrix
Igel bietet durchgängige Unterstützung für das Lync VDI-Plugin in Verbindung mit Citrix. - Lync-VDI-Plugin-Architektur
Das VDI-Plugin ermöglicht A/V-Streams in Echtzeit auf dem Thin Client. - VDI-Plugin
Das Lync-VDI-Plugin liefert A/V Streams parallel zu RDP aus - RDP-Setup I
Erst korrekte Einstellungen im RDP-Client sorgen für eine optimale Audio-/Video-Widergabe. - RDP-Setup II
Bitmap Caching sollte für optimale Performance im RDP am Client deaktiviert sein. - Gescheitertes Pairing
Das Pairing des Lync Clients mit seinem Plugin-Pendant schlägt anfangs gern fehl. - Erfolgreiches Pairing
Entscheidend ist ein erfolgreiches Pairing zwischen Lync Client und dem Lync VDI Plugin, zu erkennen am grünen Häkchen unten rechts. - Lync-Session
Der Igel UD6 liefert eine flüssige Audio- und Video-Übertragung.
Komplette Software
Das als Universal Thin Client konzipierte Gerät bringt Implementierungen sämtlicher wichtigen Remote-Protokolle mit, allen voran Citrix HDX (inklusive HDX3D Pro etwa für CAD-Programme), VMware PCoIP (als Teil des integrierten Client 3.1 für VMware Horizon) und Microsoft RDP inklusive RemoteFX. Daneben sind unter anderem auch die Clients Leostream, Wyse vWorkspace, NXTerm sowie PowerTerm WebConnect installiert.
Lync auf dem Thin Client
Für das Segment leistungshungriger Anwendungen, die bislang für Thin Clients tabu waren, verspricht Igel mit seiner neuen Geräteserie explizit die Unterstützung für Unified Communications Anwendungen, insbesondere für Microsofts Lync (inzwischen umbenannt in Skype for Business).
Voraussetzung ist ein virtueller Desktop auf Basis von Citrix XenApp / XenDesktop oder Microsoft VDI auf Basis von RDP. RemoteApp-Szenarien werden nicht unterstützt, der klassische Terminalserver scheidet für die Bereitstellung von Lync an Thin Clients somit aus. Während VMware Horizon den Lync 2013 Client ebenfalls unterstützt, wird diese Kombination von Igel derzeit nicht supportet.
In den Linux-Varianten des Igel Thin Clients ist die Citrix HDX Realtime Media Engine mit Support für Microsoft Lync 2010 und 2013 bereits integriert. Diese Komponente muss in den Geräten mit Windows nachträglich installiert werden.
Wird auf Microsoft VDI und reines RDP/RemoteFX gesetzt, bleiben die Linux-Varianten der Igel-Geräte außen vor. Auf den Thin Clients mit WES 7 ist zusätzlich das Microsoft VDI Plugin for Lync 2013 zu installieren. Dieses sorgt dafür, dass Realtime-Anwendungen wie Telefonie und Videokonferenzen direkt zwischen Server und dem lokalen Endgerät vermittelt werden, was die Performance dramatisch erhöhen soll.
Igel mit Linux |
Igel mit Windows | |
Citrix XenApp/XenDesktop |
Receiver + HDX Realtime Optim. Kit + VDI-Plugin (integriert) (Lync 2010+2013) |
Receiver + HDX Realtime Optim. Kit oder VDI-Plugin (Lync 2013) |
VMware Horizon |
Lync VDI nicht offiziell unterstützt |
Lync VDI nicht offiziell unterstützt |
Microsoft VDI |
Lync VDI nicht offiziell unterstützt |
RDP Client + RemoteFX + VDI-Plugin (Lync 2013) |
Support für Lync 2015 beziehungsweise Skype for Business ist angekündigt.