Teilweiser Einstellungsstopp

IBM will freiwerdende Stellen durch KI ersetzen

02.05.2023
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Manfred Bremmer beschäftigt sich mit (fast) allem, was in die Bereiche Mobile Computing und Communications hineinfällt. Bevorzugt nimmt er dabei mobile Lösungen, Betriebssysteme, Apps und Endgeräte unter die Lupe und überprüft sie auf ihre Business-Tauglichkeit. Bremmer interessiert sich für Gadgets aller Art und testet diese auch.
Aus Sicht von IBM-Chef Arvind Krishna könnten in naher Zukunft rund 7.800 Stellen durch KI und Automatisierung ersetzt werden.
Mit ChatGPT und anderen KI-Tools können bereits zahlreiche Standardaufgaben übernommen oder zumindest beschleunigt werden. Dies hat zumindest mittelfristig Konsequenzen.
Mit ChatGPT und anderen KI-Tools können bereits zahlreiche Standardaufgaben übernommen oder zumindest beschleunigt werden. Dies hat zumindest mittelfristig Konsequenzen.
Foto: CHUAN CHUAN - shutterstock.com

Mit den zuletzt von ChatGPT & Co. demonstrierten Fähigkeiten, die Produktivität von Unternehmen zu steigern, wachsen die Bedenken vieler Arbeitnehmer, dass der Einsatz von Künstlicher Intelligenz trotz gegenteiliger Beteuerungen zumindest mittelfristig zum Abbau von Arbeitsplätzen führt. Dass diese Befürchtungen nicht ganz aus der Luft gegriffen sind, deutete nun IBM-CEO Arvind Krishna in einem Bloomberg-Interview an. Krishna zufolge erwägt das Management von IBM, einen Einstellungsstopp für bestimmte Stellen im Backoffice-Bereich zu verhängen.

Diese Stellen werden bei IBM gestrichen

Dem Topmanager zufolge beabsichtigt das Unternehmen, Einstellungen in nicht kundenorientierten Funktionen wie der HR-Abteilung - dies umfasst etwa 26.000 Mitarbeiter - auszusetzen oder zu verlangsamen. "Ich könnte mir gut vorstellen, dass 30 Prozent davon in einem Zeitraum von fünf Jahren durch KI und Automatisierung ersetzt werden", so Krishna gegenüber dem Branchendienst. Das würde den Verlust von etwa 7.800 Arbeitsplätzen bedeuten.

Dem IBM-CEO zufolge sollen alltäglichere Aufgaben wie das Ausstellen von Arbeitsbestätigungen oder der Wechsel von Mitarbeitern zwischen Abteilungen wahrscheinlich vollständig automatisiert werden. Andere HR-Funktionen, wie die Bewertung der Zusammensetzung und Produktivität der Belegschaft, würden dagegen in den nächsten zehn Jahren wahrscheinlich nicht ersetzt, fügte er hinzu.

IBM beschäftigt derzeit etwa 260.000 Mitarbeiter und stellt laut Krishna - nachdem Anfang des Jahres der Abbau von rund 5000 Stellen angekündigt wurde - weiterhin neue Mitarbeiter für die Softwareentwicklung und für kundenorientierte Aufgaben ein. Dem CEO zufolge hat das Unternehmen die Belegschaft trotz der Entlassungen insgesamt aufgestockt und im ersten Quartal etwa 7.000 neue Mitarbeiter eingestellt. Die Suche nach Talenten sei heute einfacher als noch vor einem Jahr, so Krishna.