Software und Services für den KI-Einsatz
Rund um seine neuen Systeme arbeitet HPE auch an seinem Software- und Serviceangebot, das passgenau auf KI-Anforderungen zugeschnitten wurde. Beispielsweise könnten Anwender die HPE Machine Learning Development Environment Software künftig als Managed Service über verschiedene Cloud-Provider beziehen. Damit soll sich der gesamte Prozess vom Prototyping über das Testen bis hin zur Inbetriebnahme von KI-Modellen beschleunigen lassen. Die Software will HPE demnächst auch enger mit seiner Ezmeral-Suite verzahnen. Ezmeral ist vor allem dafür ausgelegt, das Daten-Handling zu verbessern und Analyse-Funktionen bereitzustellen. Dafür hat der Hersteller die Software eigenen Angaben zufolge an bestimmte GPU- und CPU-Architekturen angepasst.
Sein Serviceportfolio hat HPE ebenfalls in Richtung KI ausgebaut. Das reicht von Beratungsdienstleistungen über Mitarbeiterschulungen bis hin zu kompletten Implementierungslösungen. Die neuen KI-Services sollen Kunden auf ihrer gesamten KI-Reise begleiten. Das fängt HPE zufolge damit an, dass Anwender GenAI und LLMs erkunden, anschließend Betriebsmodelle und Hybrid-Cloud-Datenstrategien entwickeln und letztendlich auch die passenden KI-Modelle implementieren können. Diese Dienstleistungen sollen durch neue Global Centers of Excellence für KI und Daten unterstützt werden, die HPE in Spanien, den Vereinigten Staaten, Bulgarien, Indien und Tunesien eröffnen will.
Greenlake als Basis für den neuen KI-Fokus
Die HPE-Verantwortlichen haben schon vor Monaten damit begonnen, ihren Fokus mehr und mehr in Richtung KI zu verschieben. Das Thema GreenLake scheint dagegen etwas weiter in den Hintergrund zu rücken. CEO Neri hatte 2019 angekündigt, das gesamte HPE-Angebot in einem As-a-Service-Modell anbieten zu wollen. Bis Ende 2022 sollten sämtliche Produkte nutzungsabhängig in einem Pay-per-Use-Modell zu beziehen sein.
Dreh- und Angelpunkt dieser Strategie ist HPEs Edge-to-Cloud-Plattform GreenLake. Damit sollen Unternehmen ihre hybriden IT-Infrastrukturen inklusive Workloads und Daten vom eigenen Rechenzentrum über die Cloud bis hin zum Netzwerkrand, dem sogenannten Edge, zentral orchestrieren und steuern können. HPE war mit GreenLake 2017 gestartet und hat die Plattform seitdem kontinuierlich ausgebaut.
In diesem Jahr kamen nun vor allem KI-Funktionen hinzu. Bereits im Juni kündigte HPE GreenLake for Large Language Models (LLMs) an. Der KI-Service läuft in der Supercomputer-Cloud des Anbieters. Kunden erhielten damit ein sofort einsatzfähiges LLM für Anwendungsfälle, die Text- und Bildverarbeitung sowie entsprechende Analysen erforderten. HPE kooperiert an dieser Stelle mit dem deutschen KI-Pionier Aleph Alpha.
Zentraler Bestandteil von HPE GreenLake for LLMs ist Luminous, ein vortrainiertes LLM von Aleph Alpha, das in mehreren Sprachen angeboten wird: Englisch, Französisch, Deutsch, Italienisch und Spanisch. Kunden könnten darauf aufsetzend ihre eigenen Daten nutzen, um individuelle Modelle zu trainieren und zu optimieren, versprachen die HPE-Verantwortlichen im Sommer 2023.
HPE stellt sich neu auf
Auch organisatorisch richtet sich HPE neu aus. Ende September 2023 hat der Konzern die Gründung einer neuen Hybrid-Cloud-Geschäftseinheit bekannt gegeben, die HPE Storage, HPE GreenLake Cloud Services Solutions sowie das "Office of the CTO" umfasst. "Diese neue Gruppe wird unsere Hybrid-Cloud-Strategie beschleunigen, indem wir ein Portfolio von Speicher-, Software-, Daten- und Cloud-Services auf der HPE GreenLake-Plattform anbieten", unterstrich Neri. Die Leitung der neuen Business Unit hat zum Start des neuen Geschäftsjahres 2024 Anfang November HPE-CTO Fidelma Russo übernommen.