Review

Honor Magic 6 Lite im Test

10.02.2024
Von  und Luke Baker
Michael Söldner schreibt News zu den Themen Windows, Smartphones, Sicherheit, Hardware, Software, Gaming, Auto sowie Raumfahrt auf pcwelt.de.
Honor beginnt das Jahr mit einem attraktiven und erschwinglichen Handy, aber wie schlägt sich das Magic 6 Lite im Vergleich zur Mittelklasse-Konkurrenz?
Foto: Luke Baker

Auf einen Blick

Pro

  • Hochwertiges Design

  • Fantastisches AMOLED-Display

  • Tolle Akkulaufzeit

  • Alltagstaugliche Leistung

Kontra

  • Schreckliche Videostabilisierung

  • Langsameres Aufladen als beim Vorgänger

  • Nicht die neueste Android-Version installiert

Fazit

Das Honor Magic 6 Lite ist ein erschwingliches Mobiltelefon mit schönem Aussehen, einem tollen Display und einer gigantischen Akkulaufzeit. Es ist nicht das schnellste Gerät und die Videofunktionen könnten definitiv verbessert werden, aber es bietet genug, um seinen Preis wert zu sein.

Honor startet seine neue Magic-Serie mit einer erschwinglichen Option, die für nur 399 Euro zu haben ist. Trotz des mittleren Preises hat das Magic 6 Lite das Aussehen und die Haptik eines viel teureren Geräts. Es ist mit großzügigen 8 GB RAM und 256 GB Speicherplatz ausgestattet - Kapazitäten, die bis vor Kurzem in dieser Preisklasse noch unbekannt waren.

Das Gerät verfügt außerdem über eine Hauptkamera mit 108 Megapixeln, was selbst für Flaggschiff-Standards eine extrem hohe Auflösung ist, und einen Akku, der angeblich zwei Tage lang mit einer Ladung durchhält.

Das ist ein vielversprechender Anfang, aber die Konkurrenz ist in dieser Preisklasse groß. Das Honor Magic 6 Lite muss sich mit Konkurrenten wie dem Google Pixel 7a, dem Poco X5 Pro und dem Samsung Galaxy A34 messen.

Design und Verarbeitung

  • Premium-Look und -Haptik

  • Abgerundete Seiten auf dem Display und auf der Rückseite

  • IP53-zertifiziert

Das Honor Magic 6 Lite sieht aus und fühlt sich an wie ein Telefon, das mehr kosten sollte, als es tut. Vor allem in der von mir getesteten Farbvariante Midnight Black, die mit ihren goldenen Akzenten einen Hauch von High-End versprüht. Der einzige Hinweis darauf, dass es sich nicht um ein Flaggschiff handelt, ist der Rahmen aus Polycarbonat, der zwar poliert und glänzend aussieht, sich aber nicht kühl anfühlt.

Foto: Luke Baker

Midnight Black ist wahrscheinlich die dezenteste der vier verfügbaren Farboptionen, aber auch dieses Modell hat eine Menge Flair. Mir gefällt besonders die Art und Weise, wie das Licht auf der mattierten Glasrückwand schimmert. Es ist ein Gerät, das selbst in seinem dunklen Look die Aufmerksamkeit auf sich zieht, aber wenn Sie etwas Kühneres bevorzugen, sind Sie mit den Varianten Emerald Green, Titanium Silver und Sunrise Orange (veganes Leder) bestens bedient.

Der linke und rechte Rand des Displays ist stark gewölbt, und das spiegelt sich auch auf der Rückseite wider. Das geschwungene Design verleiht dem Handy einen stromlinienförmigen Look und lässt es noch schlanker in der Hand liegen. Es ist an der dicksten Stelle weniger als 8 mm dick, und es gibt kaum einen nennenswerten Kamerabuckel, sodass es gut in Ihre Tasche hineinpasst.

Apropos Kameras: Sie sind in der für Honor typischen ringförmigen Anordnung positioniert, wie wir sie auch beim Honor Magic 5 Lite gesehen haben. Dieser Ring ist ziemlich groß und nimmt den Großteil der Telefonoberseite. Aber wie bereits erwähnt, ragt er kaum hervor - das Telefon wird also nicht wackeln, wenn es mit dem Bildschirm nach oben auf einem Tisch liegt.

Foto: Luke Baker

Der Kameraring ist von einer gerändelten Kante umgeben, die mich an eine Uhrenkrone erinnert. Ich bin mir nicht sicher, ob das der beabsichtigte Zweck ist, aber ich habe gerne meinen Zeigefinger darauf gelegt, um etwas mehr Halt zu haben. Die raue Textur der Lünette bildet einen schönen Kontrast zur samtig glatten Glasrückseite und hilft dabei, das Handy in der Hand zu halten.

Dieses Mal ist das Magic 6 Lite nach IP53 für Staub- und Wasserdichtigkeit zertifiziert. Das bedeutet nicht, dass es vollständig wasserdicht ist, aber es übersteht einen Regenschauer ohne Probleme, und Sie können sich am Strand entspannen, ohne sich allzu viele Gedanken über den Sand zu machen.

Honor hat auch einiges getan, um die Langlebigkeit dieses Telefons zu gewährleisten. Im SGS-Falltest hat es eine Fünf-Sterne-Bewertung erhalten, und laut Honor ist es aus allen Winkeln gegen Stürze aus bis zu 1,5 Metern Höhe wirksam geschützt. Ich selbst hatte keine Lust, das Gerät auf den Boden zu werfen, aber es ist gut zu wissen, vor allem, da keine Hülle im Lieferumfang enthalten ist.

Der Bildschirm ist ein Highlight dieses Geräts

Bildschirm und Lautsprecher

  • 6.78-Zoll-AMOLED-Display

  • Full HD+ Auflösung

  • adaptive Bildwiederholfrequenz von 120 Hertz (Hz)

  • Einzelner Lautsprecher

Der Bildschirm ist das Highlight dieses Geräts. Er ist mit 6,78 Zoll sehr groß, hat eine flotte Bildwiederholrate von 120 Hz und ist eines der hellsten Panels in dieser Preisklasse, das in der Lage ist, bis zu 1.200 Nits bei Spitzenhelligkeit auszugeben. Außerdem verfügt der Bildschirm über eine PWM-Dimmung mit 1.920 Hz. Wenn Sie also empfindlich auf Flimmern reagieren, werden Sie es bei diesem Bildschirm selbst bei geringer Helligkeit kaum bemerken.

Foto: Luke Baker

Ich persönlich bevorzuge flache Displays, aber es lässt sich nicht leugnen, dass die geschwungenen Kanten bei diesem Gerät großartig aussehen. Durch den sanften Radius fühlt sich die Gestensteuerung natürlich und geschmeidig an.

Bei den Bildschirmanpassungen haben Sie die Wahl zwischen zwei Hauptprofilen, Normal und Vivid. Sie können die Farbtemperatur jedes Profils detailliert anpassen. Honor geht noch einen Schritt weiter als die meisten anderen Hersteller und ermöglicht, zwischen warmen und kühlen Optionen zu wählen und ein Einstellrad für die Feinabstimmung zu nutzen.

Das Panel deckt 100 Prozent der DCI-P3-Farbskala ab, was großartig ist, wenn Ihnen Farbgenauigkeit wichtig ist. Allerdings ist es erwähnenswert, dass weder die Netflix-App noch YouTube auf meinem Vorabversionsgerät in HDR abgespielt werden konnten, obwohl die Widevine L1-Zertifizierung vorhanden war. Es bleibt zu hoffen, dass dieses Problem in zukünftigen Firmware-Versionen behoben werden kann.

Foto: Luke Baker

Das Magic 6 Lite verfügt über einen Fingerabdruckscanner im Display, der während meines Tests zuverlässig funktionierte und das Telefon schnell und zuverlässig entsperrte. Er ist allerdings tiefer auf dem Bildschirm positioniert als ich es gewohnt bin, und das bedeutet, dass er nicht immer so bequem zu erreichen war. Wenn Sie es bevorzugen, ist auch eine Gesichtsentsperrung möglich.

Es gibt nur einen einzigen Lautsprecher auf diesem Gerät, der sich an der Unterseite neben dem USB-C-Anschluss befindet. Das bedeutet, dass Sie keinen Stereoeffekt erhalten, aber trotzdem klingt es immer noch ziemlich anständig. Er ist nicht der lauteste Sound, der mir je begegnet ist. Bei maximaler Lautstärke neigt der Lautsprecher zudem zu Verzerrungen, aber er klingt gut genug für das Konsumieren von Videos in den eigenen vier Wänden.

Technische Daten und Leistung

  • Qualcomm Snapdragon 6 Gen 1

  • 8 GB RAM

  • 256 GB Speicher

Das Honor Magic 6 Lite wird vom Qualcomm Snapdragon 6 Gen 1 Prozessor angetrieben. Es ist ein Mittelklasse-Chip, also erwarten Sie nicht, dass er die Benchmark-Charts anführt. Aber es ist immer noch ein deutlicher Leistungszuwachs gegenüber dem Vorgängermodell.

Der Unterschied zu einem dreimal so teuren Flaggschiff-Gerät ist kaum zu erkennen

Foto: Luke Baker

In Europa ist nur ein Modell erhältlich, das mit einer großzügigen Speicherkapazität von 256 GB und 8 GB RAM ausgestattet ist. Das ist mehr als genug Arbeitsspeicher für die meisten Menschen, aber wenn Sie noch mehr benötigen, können Sie diese Kapazität in der Software mit der Honor RAM Turbo-Funktion verdoppeln. Dabei wird ein Teil des Telefonspeichers als RAM genutzt.

Bei der Verwendung fühlt sich das Telefon flott und reaktionsschnell an und während meiner Tests hatte ich nie Probleme mit dem Einfrieren oder Stottern beim Navigieren im Betriebssystem. Was auch immer Honor hier optimiert hat, es funktioniert extrem gut, die Animationen sind flüssig und man kann kaum einen Unterschied zu einem dreimal so teuren Flaggschiff-Gerät feststellen.

Nur in Benchmarks sieht man, wie der Snapdragon 6 Gen 1 hinter seinen teureren Geschwistern zurückbleibt, und das ist besonders bei GPU-basierten grafischen Verarbeitungsaufgaben offensichtlich. Trotz dieser Tatsache schneidet das Magic 6 Lite bei Spielen besser ab, als ich es erwartet hatte. Es kann das anspruchsvolle "Genshin Impact" in mittleren Einstellungen bei 30 Bildern pro Sekunde ohne spürbare Ruckler bewältigen und bleibt dabei sehr kühl - beeindruckende Leistung.

Es gibt sogar ein integriertes Spiele-Overlay, auf das man zugreifen kann, indem man von der oberen linken Seite des Bildschirms streicht, während ein Spiel geöffnet ist. Dadurch kann auch die Leistung des Telefons gesteigert werden, indem dem Spiel mehr Ressourcen zugestanden werden, was allerdings auf Kosten der Akkulaufzeit geht. Es ist immer schön zu sehen, dass die auch außerhalb eines speziellen Spielehandys funktioniert.