Kognitive Diversität zulassen
Wollen wir in der Zusammenarbeit Aufgaben erfüllen, Probleme lösen, mit Krisen umgehen, Innovationen erdenken, dann brauchen wir das, was man kognitive Diversität nennt. Wir brauchen genau all die verschiedenen Meinungen, Ideen, Sichtweisen und müssen sie verstehen wollen und uns eindenken. Das bedingt, das wir zuhören.
Auch die Haltung im akuten Gespräch ist eine erforschende, verstehen wollende und keine Mein-Standpunkt-ist-die-einzig-Wahre-Haltung. Die Gesprächsbeteiligten sitzen zusammen, um gemeinsam einen Sachverhalt betrachten, beleuchten und ebenso gemeinsam eine Lösung zu erarbeiten. Das beginnt mit Neugier auf die Sichtweisen der anderen, Offenheit für verschiedene Meinungen, Lust, die eigene Wahrheit infrage zu stellen und es beginnt mit Zuhören.
- Diese Kommunikationsfehler sollten Sie vermeiden
Was Sie in Gesprächen und Debatten tunlichst unterlassen sollten, um Fehlinformationen, Konflikte und Imageschäden zu vermeiden. - Fachchinesisch benutzen
Mit technischem Fachjargon um sich zu werfen, ist der größte Fehler, den IT-Verantwortliche in Gesprächen mit Nicht-IT'lern machen können. Viele Experten können nicht richtig einschätzen, wie tief das eigene Fachwissen geht und wo im Gegenzug das Fachwissen des Gegenübers endet. Hier kann es schnell zu Missverständnissen und Kommunikationsstörungen kommen. - Technische Probleme beklagen
Wer in der Team- oder Vorstandssitzung über technische Probleme im Rechenzentrum oder anderen Unternehmensstellen klagt, darf sich nicht wundern, wenn diese Beschwerden Irritation und Unsicherheit auslösen. Kollegen, die nicht mit den beschriebenen Interna vertraut sind, verstehen in einem solchen Fall oft nur "Der hat massive Probleme, die er nicht in den Griff bekommt." Natürlich müssen IT-Probleme auch im großen Kreis thematisiert werden dürfen, das jedoch besser in einer sachlichen Art und Weise, die jeder verstehen und nachvollziehen kann. - Wie ein Verkäufer reden
Manager, die bislang mit einem Business-Hintergrund tätig waren, und IT-Führungspositionen übernehmen, sprechen ihre neuen Untergebenen in einem aufgeblasenen Ton an und wirken dabei häufig wie Verkäufer, die die neueste Kollektion heiße Luft präsentieren. - Keine Fragen stellen
Gute CIOs stellen sinnvolle Fragen und hören auf die Antworten. So gelangen oft neue Aspekte in die Diskussion. Dazu werden die Kollegen eingebunden und die Beziehung zwischen Manager und Team gestärkt. Warum viele IT-Verantwortliche anders vorgehen? Sie haben (meist unbegründet) Angst, als unwissend und inkompetent dazustehen. - Niemanden einbinden
Gut ausgebildete CIOs sind überzeugt von ihren eigenen Ideen, welche Techniken sich wie am besten implementieren lassen. Viele vergessen darüber jedoch, dass auch die gesamte IT-Abteilung und der Vorstand womöglich noch eigene Ideen haben. Wenn CIOs ihre eigenen Vorstellungen ohne Rückfrage durchdrücken, verärgern sie deshalb viele Kollegen - selbst, wenn es die beste und richtige Wahl war. - Ängste schüren
Wenn der Vorstand überzeugt werden muss, das IT-Budget aufzustocken, diese oder jene Anschaffung oder Migration vorzunehmen, neigen manche CIOs dazu, in ihrer Argumentation zu übertreiben oder zu simplifizieren. Wenn neue Server angeschafft werden sollen, hört sich das dann so an: "Wenn wir bis kommende Woche nicht zehn neue Server im Schrank stehen haben, bricht der ganze Laden zusammen!" - Den Wertbeitrag nicht herausstellen
Viele CIOs betonen, wie wichtig die Unternehmens-IT ist. Die Vorstände verstehen aber häufig nicht, was die IT konkret zum unternehmerischen Erfolg beiträgt. Deshalb sollten IT-Verantwortliche in Präsentationen und Diskussionen immer noch einen Schritt weitergehen, als nur in den eigenen Grenzen zu argumentieren. - Mit PowerPoint einschläfern
Zu viele Folien, zu viele Nichtigkeiten. Effiziente Präsentationen zeichnen sich dadurch aus, dass sie sich auf die wichtigsten Infos konzentrieren, die das zuhörende Publikum direkt betreffen. Im besten Fall kann gänzlich auf PowerPoint verzichtet werden - gute Präsentationen zeichnen sich dadurch aus, dass sie von selbst im Gedächtnis haften bleiben und nicht durch eine Armada von Aufzählungspunkten.
Das Zuhören trainieren
Leichter gesagt, als getan? Nein, es bedarf lediglich ein wenig Training und dem Willen dazu, wirklich zuzuhören.
Versuchen Sie in der kommenden Teambesprechung oder einer ähnlichen Gesprächsrunde einfach mal Ihren inneren Dialog anzuhalten und sich ganz in den Sprechenden hineinzudenken.
Ihre Bewertungen über das, was gesagt wird, halten Sie in der Schwebe. Auch wenn Sie eine andere Meinung haben, erkennen Sie für den Moment an, dass man die Dinge auch anders betrachten kann und versuchen Sie, diese andere Sichtweise interessiert zur Kenntnis zu nehmen.
Sie werden feststellen, dass Gespräche stressfreier und konstruktiver werden, wenn Zuhören und nicht das Senden eigener Überzeugungen die Kommunikationsbasis ist. Denn dann ist es möglich, sich gegenseitig zu verstehen und gemeinsam etwas Neues zu erarbeiten. Das nennt sich Zusammenarbeit und kann viel Spaß machen. Probieren Sie es aus.