KI-Assistenten

Hilfestellung im GenAI-Preisdschungel

19.12.2023
Von 
Matthew Finnegan lebt in Großbritannien und schreibt für unsere US-Schwesterpublikation Computerworld zu den Thema Collaboration und Enterprise IT.

Wie wird sich das alles entwickeln?

Vorerst müssen die Kunden der größten Office-App-Suiten auch damit rechnen, einen Aufpreis für diese Dienste zu zahlen. "Ich gehe davon aus, dass GenAI-Funktionen in den nächsten ein bis zwei Jahren, vielleicht auch länger, ein Add-on für die großen Produktivitätssuiten bleiben werden", prophezeit Jack Gold, Chefanalyst von J. Gold Associates.

Das schützt Anbieter wie Microsoft und Google vor hohen laufenden Kosten und sorgt dafür, dass in den ersten Monaten der Verfügbarkeit eine überschaubare Anzahl von Kunden auf die Services zugreift. Ein relativ begrenztes Publikum, das die Funktionen jedoch gut nutzt, ermögliche es ihnen, die Qualität des Programms zu verbessern, erklärt Gold. Gartner-Kollege Roth schätzt außerdem, dass die Gebühren mindestens für die nächsten sechs Monate, vielleicht sogar für ein Jahr, stabil bleiben werden, bevor sie zu fallen beginnen, weil die zugrundeliegenden Technologien - insbesondere die High-End-Chips, die für den Betrieb von LLMs verwendet werden - billiger und effizienter werden.

Auf längere Sicht ist es wahrscheinlich, dass GenAI für jede Produktivitäts- oder Kollaborationssoftware zum Standard wird. Gold schätzt, dass generative KI in etwa drei Jahren eine "integrierte Funktion" in den meisten Produktivitätspaketen sein wird, die von den Nutzern als Standardfunktionalität und nicht als optionales Add-on angesehen wird.

Um kurzfristig zu evaluieren, inwieweit der Einsatz von GenAI die Produktivität steigert, müssen Unternehmen keine großen Investitionen tätigen. "Es gibt andere Möglichkeiten", erklärt Gold, etwa, indem man im Edge-Browser auf eine Version von Microsofts Copilot zugreift. Im Gegensatz zum Microsoft 365 Copilot sei der Copilot in Edge zwar nicht vollständig in die Microsoft 365 Apps wie Word und PowerPoint integriert, biete aber dennoch nützliche generative Funktionen, so der Analyst. "Man kann ihm etwa Text geben und ihm sagen, er soll ihn zusammenfassen oder in Aufzählungszeichen umwandeln, den Tonfall ändern oder was auch immer und ihn dann wieder einfügen."

Es gibt auch KI-Schreibassistenten, die einige GenAI-Funktionen kostenlos zur Verfügung stellen, aber Unternehmen sollten immer darauf achten, wo ihre Daten gespeichert und verarbeitet werden. "Es gibt Möglichkeiten, die Bezahlschranke zu umgehen, vor allem, wenn man nur Gelegenheitsnutzer ist", so Roth. "In vielen Fällen muss man sich nicht für die in der Produktivitätssuite integrierte GenAI entscheiden." (mb)

Dieser Artikel basiert auf einem Beitrag der US-Schwesterpublikation Computerworld.