Fachkräftemangel ist größtes Hemmnis
Ein hartnäckigeres Hindernis ist der Mangel an qualifizierten Arbeitskräften. So ergab die Studie, dass es insbesondere an qualifizierten Arbeitskräften fehlt, die über die notwendigen Fähigkeiten verfügen, um die Möglichkeiten der KI im geschäftlichen Kontext zu erkennen, zu integrieren und die Technologie gewinnbringend einzusetzen. In China stimmten 88 Prozent der Befragten der Aussage zu, über ausreichend viele Teammitglieder zu verfügen, um die Arbeit in KI-Projekten zu erledigen. In der DACH-Region bejahten das nur 36 Prozent.
Gleichzeitig hat vor allem die industrielle KI das Potenzial, den Arbeitskräftemangel bis zu einem gewissen Grad zu lindern, da KI-basierte Lösungen eingesetzt werden könnten, um weniger komplexe, sich wiederholende und zeitaufwändige Aufgaben zu übernehmen und automatisieren.
Trotz der Unterschiede zwischen den Regionen in Bezug auf die Verbreitung von Industrie 4.0 und industrieller KI gebe der globale Fortschritt Grund zur Zuversicht, konstatiert MHP. Aus diesem Grund sei es für Unternehmen in Deutschland, Österreich, der Schweiz und Großbritannien wichtig, weiterhin aktiv daran zu arbeiten, mit dem internationalen Wettbewerb Schritt zu halten. Investitionen in Aus- und Weiterbildungsinitiativen, die Förderung von Partnerschaften mit externen KI-Experten und intelligente Investitionen in skalierbare IT-Infrastrukturen schafften nicht nur die Grundlage für den effizienten Einsatz von IndustrialAI - sie helfen auch, eine vielversprechende Zukunft der Digitalisierung zu gestalten.
Grundlagen der Studie
Die Ergebnisse des Industrie 4.0 Barometers 2024 basieren laut MHP auf den Antworten von 856 Teilnehmern. Davon aus dem deutschsprachigen Raum (Deutschland, Österreich und Schweiz) 203 Teilnehmer, aus Großbritannien 201 Teilnehmer, den USA 204 Teilnehmer und aus China 248 Teilnehmer. Über die Hälfte davon kommen von kleinen bis mittelgroßen Unternehmen mit weniger als 1.000 Mitarbeitern, 26 Prozent repräsentierten Unternehmen mit 1.000 bis 9.999 Beschäftigten, und 17 Prozent vertraten Unternehmen mit mehr als 9.999 Beschäftigten.
Die Teilnehmer wurden aus allen Ebenen der Unternehmenshierarchie ausgewählt, von der operativen Basis bis zur Vorstandsebene. 79 Prozent der Teilnehmer sind auf der dritten Ebene unterhalb des Vorstands oder darunter tätig.
Die am stärksten vertretene Branche war die Informations- und Kommunikationstechnologie (13 Prozent), gefolgt von der Automobilindustrie (11 Prozent, OEMs und Zulieferer), Verkehr und Transport (11 Prozent) und dem Maschinenbau (10 Prozent). Die am stärksten vertretenen Abteilungen waren IT (20 Prozent) und Produktion (16 Prozent).