Wireless-Display-Technologien

HDMI ohne Kabel: Miracast & Co

09.08.2015
Von 

Miracast in der Praxis

Für einen Praxistest von Miracast mit Windows 8.1 und Android haben wir als Empfänger den Wireless Display Adapter von Microsoft genutzt. Als Sender dienten ein Fujitsu Stylistic Q704 unter Windows 8.1 und als Android-Gerät ein Dell Venue 8 7000.

Der Wireless Display Adapter wird mit einem HDMI-Eingang des Monitors, TV-Geräts oder Projektors verbunden. Ein etwa 10 Zentimeter langes HDMI-Verlängerungskabel gehört zum Lieferumfang. Die Spannungsversorgung läuft über ein etwa 20 Zentimeter langes USB-Kabel. Neben dem Eingang des USB-Kabels findet sich noch ein kleiner. Ist der Wireless Display Adapter aktiv, dann erscheint auf dem Ausgabegerät ein Screen mit Microsoft-Logo, einem automatisch vergebenen Namen für den Adapter und der Meldung, dass er bereit für eine Verbindung ist. Auf Windows-8.1-Notebooks oder Tablets öffnet an die Geräte-Charms-Bar und wählt dort die Option "Projizieren - Drahtlose Anzeige hinzufügen" Daraufhin erscheint der Wireless Display Adapter in einer Auswahl. Wird er markiert, dann taucht auf dem Ausgabegerät der Desktop des Quellgeräts auf. Alternativ zu diesem Klon-Modus kann der Desktop auch auf das per Miracast verbundene Ausgabegerät erweitert werden. Eine zusätzliche Windows-App erlaubt Overscan-Einstellungen für TV-Geräte und auch ein Update der Firmware.

Bei Android gibt es bei Miracast nur den Klon-Modus. Für den Verbindungsaufbau wählt man unter Einstellungen - Display die Option "Bildschirmübertragung". Im nächsten Screen wird der Microsoft Wireless Display Adapter aufgeführt, ein Klick baut die Verbindung auf.

Von beiden Geräten aus war eine flüssige Übertragung von Videos mit Full-HD-Auflösung möglich. Auch die Bildqualität war gut. Selbst das Streamen von Youtube-Videos in hoher Auflösung, also die gleichzeitige drahtlose Datentransfer vom Router und zum Miracast-Empfänger funktionierte anstandslos. Die Nutzung des via Miracast angebundenen Ausgabegeräts als primäres Display ist aber nur eingeschränkt möglich, da doch eine deutliche Latenz sichtbar ist. Texteingaben sind noch gut möglich, Spiele nicht.

Für Verbindungen mit minimaler Latenz ist eher WiGig die richtige Technologie. Allerdings erfordert WiGig zusätzliche Chips und die Reichweite ist durch das verwendete 60-GHz-Frequenzband auf wenige Meter beschränkt, in denen es auch keine Hindernisse geben darf. (mje)