Ein Jahr iPhone-Apps

Happy Birthday, iTunes App Store!!

11.07.2009
Von 


Manfred Bremmer beschäftigt sich mit (fast) allem, was in die Bereiche Mobile Computing und Communications hineinfällt. Bevorzugt nimmt er dabei mobile Lösungen, Betriebssysteme, Apps und Endgeräte unter die Lupe und überprüft sie auf ihre Business-Tauglichkeit. Bremmer interessiert sich für Gadgets aller Art und testet diese auch.

Alter Wein in neuen Schläuchen?

Für die etablierten Anbieter ist Apples Erfolg mit dem App Store insbesondere deshalb ein Schlag ins Gesicht, weil es sich nicht unbedingt um ein neuartiges Konzept handelt. So war die einfache Entwicklung von Drittapplikationen lange Zeit ein Verkaufsargument für Windows Mobile. Und auch eingefleischte Nutzer von Symbian-Smartphones und Blackberrys wissen, dass die Vielzahl von Anwendungen ihrem Gerät den letzten Schliff geben.

Selbst was das Prinzip einer zentralen Handelsplattform angeht, hat Apple nur aufgegriffen und perfektioniert, was Handango schon seit - gemessen an dem Alter der Branche - "Ewigkeiten" betrieben hat: Der Urvater von App Store und Co feierte im Januar seinen zehnten Geburtstag mit über 100 Millionen Downloads und bietet aktuell gut 140.000 Anwendungen für fast 1000 mobile Endgeräte an. Ironischerweise scheint gerade der Umstand, dass Handango Anwendungen für so viele unterschiedliche Smartphones bereitstellt, den Erfolg zu mindern. Entsprechend kann man davon ausgehen, dass der Erfolg des App Store eng mit dem des Apple iPhone verknüpft ist.

Wenngleich führende Apple-Manager den App Store revolutionär nennen, gehen Analysten aber nicht ganz so weit, ihn als den "Hit" schlechthin bezeichnen. "Es ist eine große Sache für Apple und hat ein ganzes Ökosystem um das iPhone geschaffen", erklärt Jack Gold von J. Gold Associates. Die Frage sei indes, wie gut die beteiligten Entwickler daran verdienen. Obwohl (oder eben weil) sich Apple bedeckt hält, kann man davon ausgehen, dass es sich bei den meisten Downloads um kostenlose Apps handelt - umgerechnet hat jeder iPhone- und iPod-Nutzer etwa 25 Programme aus dem App Store geladen. Einmal auf dem Gerät finden sie nur kurz Beachtung, um zu einem späteren Zeitpunkt wieder entfernt zu werden. Ein weiteres Argument dafür ist, dass Apple starkes Interesse daran hat, Drittentwickler bei Laune zu halten. So fügte die Jobs-Company erst vor kurzem im Rahmen des Firmware-Upgrades iPhone 3.0 über 1000 neue Programmierschnittstellen (APIs) hinzu - darunter die Möglichkeit, innerhalb einer Anwendung Einkäufe zu machen.