Der Lebenslauf-Check
Nach dem Small-Talk startet das eigentliche Vorstellungsgespräch. Zunächst werden Fragen über ihren beruflichen Werdegang gestellt, Arbeitsplatzwechsel und Studienabbrüche sollten logisch begründet werden und auch Lücken im Lebenslauf sollten Sie kurz und schlüssig erklären.
Bereiten Sie sich gut auf diese Fragen vor: Lernen Sie ihren Lebenslauf auswendig und versuchen Sie schon im Vorfeld alle möglichen Fragen durchzugehen. Personalleiter interessieren in der Regel die Gründe ihrer Bewerbung, ihre Stärken, ihr Wissen über das Unternehmen, die Unterschiede zwischen Ihnen und anderen Bewerbern oder die Gründe, warum man meint, eingestellt werden zu müssen.
Unterschätzen Sie die Fragen nicht und antworten Sie ehrlich. Sie wären nicht der erste Bewerber, der nach seinen Englisch-Kenntnissen gefragt wird, diese als sehr gut bezeichnet und sich dann plötzlich in einem Bewerbungsgespräch wiederfindet, das auf Englisch geführt wird. Formulieren Sie Ihre Antworten mit eigenen Worten und rattern Sie nicht einfach gelernte Texte herunter.
Unerwartete Fragen
Immer öfter werden von den Unternehmensvertretern jedoch auch Fragen gestellt, auf die man sich nur schlecht oder gar nicht vorbereiten kann. Diese Fragen sollen ihre Spontaneität ansprechen. Niemand erwartet eine hochwissenschaftliche und richtige Lösung von Ihnen, einzig ihr logisches und analytisches Denken soll hierbei getestet werden.
Falls eine Frage unklar ist oder Sie ins Stocken geraten, stellen Sie Rückfragen, das bringt ein wenig Zeit und der potenzielle Arbeitgeber ist wieder am Zug. Entscheidend ist hierbei, dass Sie laut denken und die Unternehmensvertreter wissen, wie sie das Problem angehen.
Standardantworten sollte es nicht geben, außerdem sollten Sie unbedingt Ihre eigene Sprache und ihren eigenen Humor behalten. Nichts ist peinlicher als aufgesetztes Handeln und spätestens nach der dritten Frage werden die Unternehmensvertreter Ihr Handeln durchschaut haben.
- Im Vorstellungsgespräch ...
... müssen Bewerber mit Fragen rechnen, auf die sie sich schwer vorbereiten können. Hier einige Beispiele für verschiedene Arten von unerwarteten Fragen. - Wie definieren Sie Zusammenarbeit?
Die Frage zielt auf ihre Fähigkeit zur Teamarbeit ab. Überlegen Sie, ob die Stelle einen Einzelkämpfer oder Teamplayer erfordert. Legen Sie sich nicht fest, sondern machen Sie deutlich, dass Sie beides können. Eine diplomatische Antwort wäre: Ich arbeite gern in einem Team, in dem jeder seine Ideen und Erfahrungen einbringen kann. Ich traue mir zu, Entscheidungen zu treffen und mit Kollegen an einem Strang zu ziehen. - Worin waren Ihr ehemaliger Chef und Sie nicht einer Meinung?
Hüten Sie sich, über Ihren ehemaligen Chef zu lästern. Darauf warten die Unternehmensvertreter vielleicht nur. Gehen Sie diplomatisch vor und äußern Sie sich nur objektiv und loyal gegenüber ihrem alten Arbeitgeber. - Wie hoch schätzen Sie den Marktanteil von Mercedes in Schweden ein?
Was war Ihre erste Reaktion beim Lesen der Frage? "Was für ein Blödsinn" oder "Woher soll ich das wissen“. Es wäre Zufall, wenn Sie auf diese Art Frage eine eindeutige Antwort parat hätten. Der Interviewer möchte einen Lösungsweg hören. Nennen Sie keine Zahl. Denken Sie laut! Damit zeigen Sie, dass Sie logisch und analytisch denken und dass Sie mit Zahlen umgehen können. Erscheint Ihnen die Frage zu allgemein oder ist sie Ihnen unklar, stellen Sie Rückfragen, wie "Wenn Sie von Mercedes in Schweden sprechen, meinen Sie dann den Marktanteil der PKWs oder LKWs?". - Auch bei Gruppendiskussionen in Assessment Centern ...
... geht es nicht um die Lösung, sondern um die Art, wie die Gruppe eine Lösung erarbeitet und wie Sie zu dieser beizutragen. Auch bei scheinbar unbeantwortbaren Fragen im Vorstellungsgespräch ist nur gefragt, wie Sie an ein Problem herangehen.