Pro Wechsel
Nachfolgern Platz machen: Wenn in einem Unternehmen die Führungskräfte sehr lange in ihren Funktionen verweilen, dann hat der Nachwuchs meist wenig Entwicklungsperspektiven. Dies ist für gute Mitarbeiter ein Grund, die Firma zu wechseln. Eine kürzere Verweildauer in den Führungspositionen mindert die Gefahr, sie zu verlieren.
Bereichsdenken reduzieren: Ein Problem vieler Unternehmen ist das Bereichsdenken und das fehlende Verständnis für die Belange des anderen. Dieses Manko lässt sich beheben, indem Nachwuchs-Manager verschiedene Funktionen im Unternehmen wahrnehmen und keinen "Kaminaufstieg" vollziehen. Der Chef muss seine Aufgaben so erledigen, dass er jederzeit wechseln kann und einen "sauberen Laden" hinterlässt.
Begrenzte Zeit, um Hierarchiestufen zu durchlaufen: Auch pragmatische Gründe erschweren oft ein längeres Verweilen. Wenn ein Topmanager sich in den verschiedensten Funktionen bewährt haben soll, dann darf er nicht länger als vier Jahre in einer Funktion bleiben. Sonst "rennt ihm die Zeit" davon. Deshalb muss der Personalbereich Potenzialträger regelmäßig aus ihren Funktionen herauslösen, um sie weiterzuentwickeln.
Die Patentlösung gibt es nicht, eine gute Management-Entwicklung erfordert ein gesunde Balance von Kontinuität und Wechsel.
- Wenn der Chefsessel zum Schleudersitz wird, ...
. . . und die Vorgesetzten häufig wechseln, müssen die Mitarbeiter laufend mit wechselnden Chefs klarkommen. Wie man mit dem Neuen umgeht und ihn für sich gewinnen kann, dafür gibt es sieben Regeln: - 1. Ziele ergründen
Bekommen Sie schnell heraus, welche Ziele dem neuen Chef gesetzt sind. So können Sie ihn gezielt unterstützen - und sofort bei ihm punkten. - 2. Wissen teilen
Den größten Vertrauensbeweis liefern Sie dem Neuen, wenn Sie ihn von Ihrem Wissen profitieren lassen. Wer Herrschaftswissen bunkert, hat schnell verspielt. Wer aber den Informationsfluss von unten nach oben als Bringschuld erkennt, hat von Anfang an einen Stein im Brett. - 3. Duftmarken setzen
Fleiß und Ehrgeiz allein überzeugen kaum einen Vorgesetzten. Suchen Sie gezielt das Gespräch mit dem Neuen und weisen Sie ihn dezent auf Ihre Rolle im Team und auf Ihre Leistungen hin. So kann er Sie gleich richtig einordnen. - 4. Ohren auf
Aktives Zuhören erweckt Vertrauen und gibt Sicherheit im Umgang miteinander. Wiederholen Sie mit eigenen Worten, was der Chef gesagt hat ("Habe ich Sie richtig verstanden, dass die Sache nicht so eilt und ich sie daher erst nächste Woche erledigen kann?"). Das erspart auf jeden Fall spätere Missverständnisse. - 5. Wesentliches aufschreiben
Wichtige mündliche Vereinbarungen sind sicherheitshalber schriftlich festzuhalten - zum Beispiel in einer kurzen Gesprächsnotiz, die man dem Chef mailt. So ist dafür gesorgt, dass auch viel beschäftigten Führungskräften nichts Wichtiges entgeht. - 6. An die eigene Nase fassen
Jeder glaubt, er habe einen schwierigen Chef. Schieben Sie bei atmosphärischen Störungen nicht gleich den Schwarzen Peter ihrem Gegenüber zu. Versuchen Sie herauszufinden, warum andere Kollegen besser mit ihm zurechtkommen. Und fragen Sie sich, wodurch Sie sich von denen unterscheiden. - 7. Team einschwören
Wer eigene Mitarbeiter hat, sollte sich keinesfalls mit ihnen gegen den Neuen verbünden. Das rächt sich. Besser ist es, die Ziele des Vorgesetzten mit dem Teamwissen zu unterstützen. Das geht, indem Sie die Erfahrungen Ihrer Mitarbeiter, die am nächsten an Kunden und Geschäften dran sind, abfragen und dem Chef vortragen. So machen Sie den Neuen schlau und gestalten wichtige Entscheidungen in Ihrem Sinne mit.