Daten sind Rohstoffe
Industrie 4.0, digitale Geschäftsmodelle und alles was wir unter Internet of Things verstehen, basieren auf der Erhebung, dem Transport, der Verarbeitung, Auswertung und Speicherung von Daten. Professor August-Wilhelm Scheer sagte 2014 auf der Cebit und dem itSMF-Jahreskongress: "Daten sind der Rohstoff der Zukunft. Damit ist Deutschland ein rohstoffreiches Land."
Die Vernetzung von Menschen, Prozessen und Technik ist die Grundlage für Geschäftsmodelle und die Produktionsprozesse der Zukunft. Zu wissen, wie dieses Zusammenspiel funktioniert, ist essentiell:
Wie interagieren Menschen mit den Prozessen? Wo sind die Touchpoints?
Welche Abhängigkeiten bestehen innerhalb des Systems: von Prozess zu Technik und innerhalb der Technik?
Wie fließen die Daten durch die Prozesse und Technik?
Damit das Potential des Rohstoffes Daten auch gewinnbringend genutzt werden kann, sollte zu jeder Zeit klar sein, wie Menschen, Prozesse und Technik miteinander interagieren. Das ist die Voraussetzung für das finanzielle Wohlergehen eines Unternehmens. Menschen sind Kunden, Mitarbeiter, Partner und Lieferanten. Diese liefern Daten und Informationen für die Prozesse, die wiederum in Applikationen, Schnittstellen oder Microservices analysiert, verarbeitet, gespeichert und über die Infrastruktur transportiert werden.
Die Voraussetzungen für Transparenz
Transparenz braucht zwei Dinge: aktuelle Dokumentation und leichte Verständlichkeit. Eine Dokumentation der Abhängigkeiten und Datenflüsse, die nicht schnell und einfach erfassbar ist, hat nahezu den gleichen Wert wie keine Dokumentation. Diese Anforderung erfüllen die üblichen Standards wie TOGAF und ArchiMed nicht. Ebenso wenig Tools wie Aris und andere. Sie alle haben gemein, dass sie spezifisches Fachwissen über die Methode oder Software zwingend voraussetzen.
Wenn es um digitale Geschäftsmodelle und Industrie 4.0 geht, arbeiten Menschen in interdisziplinären Teams zusammen. Menschen aus den Bereichen Business Development, Marketing, Vertrieb, Produktion und IT arbeiten in einem Team und verfolgen ein klares Ziel. Transparenz muss also ohne spezifisches Domänenwissen erreichbar sein. Hätten die Start-Up-Gründer Thomas und Heinrich folgende Darstellung gehabt, wäre es wahrscheinlich nie zum GAU für ihr Unternehmen gekommen.
Hierbei handelt es sich um ein sogenanntes Business- und IT-Diagramm, das einen Ausschnitt des Geschäftsmodells von Thomas und Heinrich zeigt. Das Diagramm visualisiert drei wichtige Aspekte:
Die Kunden, die Organisation und Ihre Partner
die Prozesse innerhalb des Geschäftsmodells und die notwendigen Applikationen
die Infrastruktur (Technik)
Fehler ausschließen
Die einfach verständliche Übersicht lässt auf den ersten Blick erkennen, dass für den Buchungsvorgang eine API notwendig ist. Diese "spricht" mit den Mobilitätsunternehmen. Die API läuft in einem Tomcat, mit Debian als Betriebssystem einer virtuellen Maschine. Zu erkennen ist auch, dass für den Buchungsprozess ein Postfach notwendig ist. Versetzen Sie sich nun in die Situation von Thomas und Heinrich: Zwei Tage nach dem offiziellen Start ihrer App, die das Buchen von Reisen revolutionieren soll, geht plötzlich alles schief. Die Kunden erhalten keine Buchungsbestätigung. Verfügen Sie in einem solchen Fall über das oben gezeigte Diagramm, können Sie alle Objekte Schritt für Schritt durchgehen und übersehen keine potentielle Fehlerquelle mehr.
Das erkennen Sie, auch wenn Sie ganz neu im Team des Start-Ups sind. Sie brauchen kein domänenspezifisches Wissen. Genau das hat Thomas und Heinrich gefehlt, deswegen sind die beiden gescheitert. Es fehlte an Transparenz, wie das Geschäftsmodell funktioniert - wie Menschen, Prozesse und Technik miteinander interagieren und welche Abhängigkeiten bestehen. Die angemessene Visualisierung komplizierter und komplexer Zusammenhänge ist ein mächtiges Werkzeug in allen Phasen eines Geschäftsmodells, Services oder Projekts.
- Piktochart
Vorlagen helfen beim Gestalten von topmodernen Infografiken. Die Pro-Sektion hält Vorlagen für typische Geschäftsthemen bereit. - Simpel, aber effektiv
Der Editor von Piktochart funktioniert wie ein stark abgespecktes Grafikprogramm. Mit simplen Werkzeugen können die Vorlagen editiert und angepasst werden. - Google Charts
Google Charts bietet eine Galerie mit allen erdenklichen verschiedenen Diagramm-Typen. - Eher etwas für Entwickler
Das Tool ist extrem flexibel, aber eindeutig ein Fall für Entwickler. - iCharts
Die nüchterne Oberfläche von iCharts ist im Windows-Stil gestaltet. - Datenfutter
Die Stärke von iCharts ist nicht gerade die Oberfläche oder Optik der damit generierten Diagramme, dafür gelingt es leicht, den Dienst mit Daten zu füttern. - Easel.ly
In den Tausenden Vorlagen bei Easel.ly findet sich fast für jeden Zweck ein schon vorgestaltetes Diagramm. - Oberfläche
Mit der komfortablen Oberfläche gelingen in kurzer Zeit top gestaltete Infografiken und Charts. - Galerie
Die Galerie von Easel.ly bietet über eine Million öffentliche Infografiken. Jede davon kann in den Editor Modus geladen werden. - Infogr.am
Die Oberfläche von Infogr.am ist sofort verinnerlicht und extrem übersichtlich. - Große Auswahl
Bei den Charttypen lässt Infogr.am keine Wünsche offen. - Datenupload
Infogram kann mit hochgeladenen Daten gefüttert werden und erzeugt daraus schicke, editierbare Charts. - ChartsBin
ChartsBin wandelt eingegebene Datensätze ins gewünschte Kartenformat um. - Teilen und kommentieren
Die fertigen Karten können leicht geteilt und kommentiert werden. - Venngage
Venngage beherrscht alle gängigen Diagramm-Typen. Bei ausgefallenen wird jedoch das Premium-Upgrade Pflicht. - Rechteverwaltung
Das Veröffentlichen (wahlweise public oder private) der Grafiken oder Teilen auf sozialen Netzen klappt mit einem Klick aus dem Editor heraus.
Obashi schafft Transparenz quer durch das Geschäftsmodell
Um diese Klarheit und Transparenz zu schaffen, benutze ich ein Werkzeug: Obashi. Eine Sammlung von Regeln und Gesetzen, die die Erstellung und Interpretation von Diagrammen vereinfacht. Obashi selbst ist ein Akronym. Das Modell kennt sechs Schichten (Layer) - jede Schicht repräsentiert Elemente einer bestimmten Art.
O definiert den Eigner oder Nutzer eines bestimmten Businessprozess, welcher verschiedene Applikationen benötigt, die auf einem bestimmten Betriebsystem laufen, welches auf einer Hardware installiert ist, die wiederum an einen Teil der Infrastruktur angeschlossen ist.
- Big Data 2015
Zur Praxis von Big Data hat der US-Marktforscher Gartner 437 Teilnehmer seines eigenen Panels ("Gartner Research Circle") befragt. Die Ergebnisse dokumentiert das Papier "Practical challenges mount as Big Data moves to mainstream". - Adaption
Hatten 2012 noch 58 Prozent der Teilnehmer von bereits getätigten oder geplanten Investitionen gesprochen, sind es jetzt 76 Prozent. Gartner bezeichnet das als "Adaptionswelle". - Initiatoren
Gartner wollte auch wissen, wer Big Data-Initiativen anstößt. Hier zeigt sich eine deutliche Verschiebung zuungunsten der IT-Entscheider. - Ziele
In den vergangenen Jahren hat sich herauskristallisiert, welche Ziele die Unternehmen mit Big Data verbinden. An oberster Stelle steht die Kundenerfahrung (Customer Experience). Das war auch 2013 der Spitzenreiter, allerdings mit 55 Prozent der Nennungen. - Messung des ROI
24 Prozent derer, die bereits in Big Data-Lösungen investieren, messen den ROI (Return on Investment) nicht. Die anderen orientieren sich entweder an finanziellen Kennzahlen, an der Steigerung der Effizienz oder besserer Entscheidungsfindung.
Alleine durch die Anordnung der Elemente und gegebenenfalls durch die Einzeichnung der Verbindungen, gewinnen Sie Klarheit darüber, wie Menschen, Prozesse und Technologie zusammenarbeiten. Dies ist in den Beziehungsregeln (Relationship Rules) definiert. Zusätzlich gibt es noch die Beziehungstypen, die für noch mehr Struktur und Klarheit sorgen.