Bei CRM-Neueinführungen stellt sich immer häufiger die Frage: Soll es eine On-Premise-Lösung, also klassische Lizenzsoftware, oder eine On-Demand-Lösung sein? Die Frage ist berechtigt, denn Software as a Service wurde gerade im Kundenmanagement längst von einem alternativen Bereitstellungsmodell zu einem zentralen Entscheidungsfaktor, der von IT-Verantwortlichen nicht mehr ignoriert werden kann. So waren laut einer Gartner-Untersuchungen bereits 2008 etwa 20 Prozent des gesamten Umsatzes für CRM-Software auf SaaS zurückzuführen. Weltweit wird der Markt für CRM On Demand bis 2012 jährlich um 20 Prozent wachsen, prognostizieren die Analysten.
SaaS ist nicht immer besser
Die wachsende Popularität des Mietmodells habe allerdings auch eine Reihe von Annahmen hervorgebracht, die zum Teil inkorrekt sind, warnen die Experten. Für viele Unternehmen sei es immer noch schwierig, in diesem Zusammenhang Wahrheit und Fiktion zu unterscheiden.
Vor der Entscheidungsfindung, ob Miet- oder Kaufsoftware, seien Unternehmen daher gut beraten, die verschiedenen Kriterien rund um Funktionalität, Nutzen und Kosten in Betracht zu ziehen und gegeneinander abzuwägen. "Eine Mietlösung hat viele Vorteile, ist aber nicht unbedingt immer die optimale Lösung" warnt Andreas Klein, Managing Director des Beratungsunternehmens TechConsult. "Sicherlich ist zu Beginn die Mietlösung die kostengünstigere Variante, doch je nach Nutzungsdauer und auch nach User-Plätzen rechnen sich unter Umständen Inhouse-Lösungen besser".
In dem Strategiepapier "The Five Most-Common SaaS Assumptions" weist auch Gartner-Analyst Robert Desisto darauf hin, das Thema Kosten nicht auf die lange Bank zu schieben. In den ersten zwei Jahren, so die Einschätzung des Experten, hätten Mietlösungen zwar niedrigere TCO (Total Cost of Ownership), da hier große Investitionen etwa in Lizenzen oder Support-Infrastruktur entfallen würden. Doch schon ab dem dritten Jahr könne eine Vor-Ort-Installation günstiger sein, da deren Anlagevermögen mit der Zeit abnimmt.