Wichtige Faktoren für Mitarbeiter
Mitarbeiter, die mit ihrem Arbeitgeber sehr zufrieden sind, wollen ihre Fähigkeiten gefördert sehen und zur Führungskraft entwickelt werden. Doch damit endet es nicht. Folgende Punkte sind zusätzlich wichtig:
• Eine offene und durchgängige Kommunikation.
• Eine Kultur ehrlich gemeinter Unterstützung, gegenseitiger Toleranz sowie ein respektvoller Umgang.
• Die aktive Förderung von Ideen aller Mitarbeiter.
• Ein klares Bekenntnis zur Gleichberechtigung und Integration.
• Verständnis und Unterstützung für junge Mitarbeiter und deren Ambitionen.
Diese Faktoren binden Millennials an ihren Arbeitgeber. Wenn Sie an Mitarbeiter "älterer" Generationen denken - gäbe es da Widerspruch gegen diese Punkte? Wohl kaum!
Was Mitarbeiter an Unternehmen bindet und was sie motiviert, hat trotz Social Media, globalen virtuellen Teams und flexibler Arbeitszeitmodelle nach wie vor mit universellen menschlichen Faktoren zu tun. Die Tatsache, dass diese nach wie vor auf der Wunschliste stehen, resultiert wohl darin, dass es nicht ausreicht, nur ausgeklügelte neue Anreizsysteme zu entwickeln, sondern mindestens ebenso viel Energie in die Grundlagen gesteckt werden muss.
Wer seinen nächsten Marathon schneller laufen möchte, der erreicht dies nicht durch einen neuen Laufcomputer, die neue Trainings-App oder 15 Gramm leichtere Schuhe. Sondern durch mehr und besser organisierte Trainingseinheiten.
Auf Basis der Studie ergeben sich konkret folgende Maßnahmen:
1. Die richtigen Führungskräfte auswählen und fördern:
Nur Mitarbeiter, die sich zur Führungskraft eignen, sollten auch Führungsverantwortung tragen. Dazu müssen sie richtig ausgewählt, auf die Aufgabe vorbereitet und kontinuierlich in ihrer Entwicklung unterstützt werden.
2. Talente und Fähigkeiten erkennen, fördern und fordern:
Mitarbeiter müssen mit Unterstützung ihrer Führungskräfte ihre wahren Talente und Fähigkeiten identifizieren. Es geht dabei nicht um Wunschdenken, sondern um das, was jeder am besten kann, weil er die Begabung und Begeisterung dafür in sich trägt. Ist dies erkannt, gilt es, denjenigen sowohl durch Schulungen als auch Coaching und Mentoring zu unterstützen. Und: Damit die gewonnenen Fähigkeiten nicht verkümmern, muss die Möglichkeit bestehen, sie so intensiv wie möglich im Alltag einzusetzen.
3. Transparenz, Klarheit und Beteiligung als Prinzip:
Transparenz und Klarheit müssen zum Grundprinzip erhoben werden. Ziele müssen klar und unmissverständlich an jeden kommuniziert werden, der zur Erreichung beitragen kann - und das sind meist erheblich mehr Personen, als im Projektteam mitarbeiten. Mitarbeiter müssen in Entscheidungsprozesse einbezogen und gehört werden, auch wenn danach eine Entscheidung fällt, die von den Mitarbeitern so nicht getroffen worden wäre. Es gibt unzählige Studien, die nachweisen, dass alleine die Möglichkeit, sich einbringen zu können, die Akzeptanz auch kontroverser Entscheidungen erhöht. Dies gilt ganz besonders bei Wissensarbeitern wie Mitarbeitern in der IT.
4. Zusammenbringen statt trennen:
Die Klassifizierung in "älter = altmodisch" und "jung = innovativ" muss aus den Köpfen. Es gibt 57-jährige Datenbankadministratoren, die bessere Ideen zur Nutzung von Social Media haben als ein Dutzend junger Softwaregenies zusammen. IT-Bereiche, die es sich zur Aufgabe machen, alle Generationen mit sämtlichen Erfahrungen aktiv durchzumischen und zu fördern, können alles möglich machen. Festgefahrenes Denken in den Köpfen - sowohl der Mitarbeiter als auch der Führungskräfte - ist der größte Feind von Innovation und fruchtbarer Zusammenarbeit.
Fazit
Die Deloitte-Studie zu Millennials ist ein Weckruf und sollte alle Führungskräfte und Personalbereiche alarmieren, sich um die Auswahl von Führungskräften, die Förderung von Mitarbeitern und die Kooperation zwischen "Jung und Alt" zu kümmern. Wenn der IT-Bereich in der Personalpolitik nicht umdenkt, wird er die Abwanderungstendenz der Millennials mit voller Härte zu spüren bekommen. Denn diese Mitarbeiter haben genügend Optionen, auf dem weltweiten Arbeitsmarkt eine Betätigung zu finden, in der sie gefordert und gefördert werden.
Wenn Arbeitgeber ihre Hausaufgaben konsequent angehen, werden sie den "war for talents" nur aus den Medien kennen, weil ihnen die Bewerber gewiss sind. Wer jedoch versäumt, rechtzeitig Maßnahmen zu ergreifen, wird erhebliche Probleme bekommen. Es ist nicht so schwer, wie es aussieht. Die Verantwortlichen müssen nur damit anfangen und dürfen nicht aufhören, ehe sie ihr Ziel erreicht haben. Genauso läuft man auch einen Marathon. Und um einen Marathon handelt es sich, wenn es um die Zukunft der Mitarbeiter der IT geht.