Was Young Professionals erwarten

Gehalt und Benefits stehen an erster Stelle

16.10.2023
Von 
Hans Königes war bis Dezember 2023 Ressortleiter Jobs & Karriere und damit zuständig für alle Themen rund um Arbeitsmarkt, Jobs, Berufe, Gehälter, Personalmanagement, Recruiting sowie Social Media im Berufsleben.
Den beruflichen Nachwuchs interessiert in erster Linie ein gutes Gehalt, und arbeiten möchte die GenZ am liebsten in der Automobil- oder Hightech-Industrie – so die YPAI-Studie 2023.
Überdurchschnittlich wichtig sind deutschen Young Professionals eine gute Bezahlung – am besten ergänzt mit ein paar zusätzlichen Benefits.
Überdurchschnittlich wichtig sind deutschen Young Professionals eine gute Bezahlung – am besten ergänzt mit ein paar zusätzlichen Benefits.
Foto: Prostock-studio - shutterstock.com

Der Young Professional Attraction Index (YPAI) untersucht seit neun Jahren, welche Eigenschaften Unternehmen für Young Professionals attraktiv machen, und ermittelt eine Rangliste der beliebtesten Unternehmen. Dieses Jahr wurden 12.107 Young Professionals in sechs europäischen Ländern befragt. Die YPAI-Studie wird in Auftrag gegeben von Academic Work durchgeführt, einem Dienstleister für die Vermittlung von Young Professionals sowie die Ausbildung von Quereinsteigenden in IT-Berufe.

Den Teilnehmenden der Studie wurde die Frage gestellt, was für sie bei der Auswahl eines Arbeitgebers am wichtigsten sei. Neben einer Mehrfachantwort wurde auch um die Wahl des einen wichtigsten Faktors gebeten. Unter "Young Professionals" versteht die Studie Studierende, Berufstätige und Berufssuchende mit maximal 5 Jahren Berufserfahrung. Das durchschnittliche Alter der Befragten liegt in der Altersgruppe von 25 bis 35 Jahren und der Großteil besitzt einen Hochschul- oder Universitätsabschluss.

Auch "weiche" Faktoren sind Young Professionals wichtig

Bei den Befragten aus Deutschland ist der meistgenannte Faktor auch 2023 Gehalt und Benefits mit 71 Prozent. Dahinter folgen "softe" Faktoren wie Flexibilität und Work-Life-Balance (59 Prozent), Arbeitsatmosphäre im Team und Unternehmenskultur (57 Prozent), Karriere- und Entwicklungsmöglichkeiten (50 Inhalt) sowie Jobsicherheit (48 Prozent). Müssten die Young Professionals sich für einen Faktor entscheiden, wählen sie Gehalt und Benefits (19 Prozent) vor Flexibilität und Work-Life-Balance (16 Prozent) sowie Arbeitsatmosphäre im Team und Unternehmenskultur (15 Prozent).

Diese Ergebnisse zeigen, wie wichtig vor allem Flexibilität geworden ist und wie sehr Arbeitgebende ihre Angebote individuell zuschneiden müssen. "Unter Flexibilität verstehen Young Professionals weit mehr als lediglich das Vorhandensein der Möglichkeit zu Remote-Arbeit", erklärt Mattias Stenberg, Managing Director bei Academic Work Deutschland. "Es geht ihnen darum, ihren gesamten Arbeitstag selbstständig gestalten zu können."

Home-Office allein ist noch keine Work-Life-Balance

Hierfür wünschten sie sich das Vertrauen Ihrer Arbeitgebenden. Viele Unternehmen vereinfachen das Thema Work-Life-Balance zu sehr und begrenzen es auf zwei Tage Home-Office die Woche. Stattdessen sollten sie genauer nachfragen, was ihre Mitarbeitenden eigentlich individuell unter Flexibilität verstehen.

Gehalt und Benefits sind neben Flexibilität der zweite Hauptfaktor und stehen seit Jahren auf dem ersten Rang der Faktoren, die bei der Wahl der Arbeitsstelle kritisch sind. Die hohe Bedeutung, die Young Professionals diesem Faktor als auch dem Faktor Jobsicherheit weiterhin beimessen, spiegeln die politische wie wirtschaftliche Unsicherheit, die die aktuelle Zeit prägen.