RFID-Tags sind in Flüssigkeiten und auf Metall möglich
Nicht zuletzt werden die Chips immer robuster. Auch das Problem, die Transponder nicht auf Metallkörpern oder in Flüssigkeiten einsetzen zu können, wurde bereits von mehreren Anbietern gelöst. So bietet die Ferroxcube Deutschland GmbH passive HF-RFID-Transponder mit dem Namen FERROXTAG an, die ohne jegliche Absorptionseffekte direkt auf metallische Oberflächen oder innerhalb von Flüssigkeiten platziert werden können. Dabei wird die Lesezuverlässigkeit Herstellerangaben zufolge nicht reduziert. Die Transponder entsprechen den Standards ISO15693 und ISO18000-3 Air Interface Communication. Die Lesereichweite beträgt die bei 4-Watt-Lesegeräten üblichen rund 30 Zentimeter und die Arbeitsfrequenz liegt bei 13,56 MHz. Die Inlays sind beispielsweise in Schraubgehäusen mit den Abmessungen 25 x 12,5 x 5,5 mm vergossen (Silikon oder Epoxyd) lieferbar. Daher sind sie auch bei extremen Umgebungsbedingungen wie hoher Luftfeuchtigkeit und Temperaturen von minus 25 bis plus 100 Grad (für kurze Zeit bis 130 Grad ) einsetzbar. Eine ATEX-Zertifizierung ist ebenfalls vorhanden.
Auch die Dynamic Systems GmbH aus Wessling bei München ist mit robusten Transpondern unterwegs. Aufgrund einer speziellen Abschirmfolie sind die "HF-On-Metal"-Tags im 13,56 MHz-Bereich auch als Etiketten von 0,5 bis 1,1 mm Dicke erhältlich. Die Labels können direkt auf metallischen Oberflächen appliziert und dabei zuverlässig ausgelesen oder beschrieben werden. Das "UHF Hard tag on metal", ein robuster Industrietransponder nach ISO 18000-6, funktioniert zuverlässig im UHF-Frequenzbereich bei 868 Mhz. Durch eine intelligente Materialkombination und die Herstellung im Spritzgussverfahren konnte Dynamic Systems damit einen sehr kostengünstigen Industrie-Transponder auf den Markt bringen.
Tags kontrollieren Ski-Führung von Leistungsportlern
Im Sport finden Funkchips ebenfalls neue Einsatzgebiete. So geben kleine Funksender auf Skiern Aufschluss darüber, ob die Bretter bei der Fahrt parallel waren. Im Skirennlauf, wo über Platz oder Sieg mittlerweile im tausendstel Sekunden-Bereich entschieden wird, müssen Leistungssportler ihren Fahrstil ständig verfeinern. Mit RFID-Transpondern auf den Skiern können Profis ihre Fahrgewohnheiten künftig genauer unter die Lupe nehmen. Um die Schwächen im Fahrstil eines Slalomläufers ausfindig zu machen, analysieren Trainer und Sportler bisher nur per Videoaufnahme. "Die Auswertung erfolgt dabei eher aus dem Gefühl heraus, nicht über konkrete Messwerte", erläutert Klaus Richter, Kompetenzfeldleiter am Fraunhofer-Institut für Fabrikbetrieb und -automatisierung IFF in Magdeburg. Mit der sportiven RFID-Lösung errechnet ein Computer die Lage der Skier während jeder Millisekunde und zeigt auf dem Bildschirm ihre genauen Wege. "Damit kann der Trainer genau sehen, ob beide Skier parallel waren", erklärt Richter und fährt fort: "Gleichzeitig ist ablesbar, ob der Skiläufer in einer Kurve von seiner Bahn abdriftet und ob er das Carving perfekt beherrscht."