Verlorene Seriennummern und Produkt-Keys auslesen
Software neu zu installieren bedeutet abgesehen von Freeware immer auch, die Seriennummer parat zu haben. Und das kann Jahre nach dem Kauf durchaus ein Problem darstellen, denn nicht jeder legt die Produkt-Keys zentral an einer Stelle ab. Das ist in der Praxis überdies schwierig, weil es ganz unterschiedliche Arten gibt, Programme zu kaufen: herkömmlich in der Box, beim Hersteller als elektronischen Download über ein Kundenkonto oder ansonsten bei einem Händler, der die Seriennummer in vielen Fällen einfach per E-Mail verschickt. Wenn man diese mit dem Wust an vermeintlich überflüssigen Nachrichten gelöscht hat und den benötigten Produkt-Key schlicht nicht mehr findet oder das DVD-Inlay (mit aufgedruckter Nummer) eines Games beim Spielen der Kinder verloren gegangen ist, dann helfen Programme zum Auslesen der Seriennummern bereits installierter Software weiter.
Die beiden Programme License Crawler und Softkey Revealer bieten Ihnen nach dem Scan die Möglichkeit, die Liste der Seriennummern als Textdatei zu speichern und auszudrucken. Dies sollten Sie von Zeit zu Zeit wiederholen, damit die Liste möglichst vollständig ist. Der Ausdruck empfiehlt sich außerdem, damit Sie die Keys auch nach einem Festplatten- oder sonstigen Hardwaredefekt, der Windows nicht mehr starten lässt, verfügbar haben.
Ein typischer Fall für verlorene Seriennummern ist darüber hinaus der Systemwechsel von der herkömmlichen Festplatte auf eine schnelle SSD. Klappt die vollständige Systemmigration nämlich nicht oder nimmt man den Einbau des schnellen Datenträgers zum Anlass, um Windows von Grund auf neu zu installieren, fehlen Ihnen später unter Umständen die Seriennummern - oder eben ein Teil, weil die Liste der ausgelesenen Keys aufgrund fehlender Aktualität nicht komplett ist. Dann hilft es, die alte Festplatte mit den installierten Programmen nochmals anzuschließen, den Computer von dieser zu booten und so an die Seriennummern zu kommen.
Was bei einem Desktop-Rechner mit freiem SATA-Anschluss in nur wenigen Minuten erledigt ist, gestaltet sich beim Notebook schwieriger. Doch Abhilfe gibt es in Form eines sogenannten USB-SATA-Adapters für fünf bis zehn Euro, mit dessen Hilfe Sie die interne Festplatte über eine äußere USB-Buchse anschließen. Haben Sie alle Kabel angesteckt, booten Sie das Notebook neu, drücken die entsprechende Taste für die Bootauswahl und starten von der "externen" Festplatte. Mit einem der Crawler-Tools von der DVD sind Sie schnell am Ziel. Das schnelle Booten funktioniert im Übrigen nicht nur am ursprünglichen PC, sondern an jedem Rechner.
Dass Windows an der fremden Hardware dabei nicht wirklich rund läuft und zudem meist diverse Treiber fehlen, spielt für den kurzzeitigen Ausleseprozess keine große Rolle.
Allerdings gibt es auch ganz bestimmte Software, bei der die Auslesetools nicht an der richtigen Stelle in der Registry suchen. In solchen Fällen googeln Sie am besten nach dem Hersteller oder der konkreten Software zusammen mit Begriffen wie "Seriennummer" oder "Product Key" und "Problem" oder "auslesen". Häufig werden Sie dabei in Foren fündig und erfahren, wo Sie in der Windows-Registry nachsehen müssen.
Es ist aber nicht möglich, durch das Auslesen und damit durch das Wiederverwenden der Produkt-Keys etwaige Probleme beim Aktivieren zu lösen. Sollte nämlich die maximale Anzahl der Lizenzen oder Neuinstallationen erreicht sein, müssen Sie sich gegebenenfalls an den Hersteller des Tools wenden.
Ordnung im Bootmenü bei Windows-Parallelinstallationen
Wenn auf einem Computer zwei verschiedene Windows-Versionen oder zwei Varianten der gleichen Windows-Version installiert sind, dann sollten die Einträge im Bootmenü eindeutig benannt sein, um sie besser unterscheiden zu können. Hierzu haben Sie zwei Möglichkeiten: manuell mit einem in Windows enthaltenen Tool oder mit dem kleinen Programm eines anderen Herstellers. Die manuelle Methode funktioniert so: Tippen Sie in das Suchfeld des Startmenüs Eingabe ein, klicken Sie den Eintrag für die Eingabeaufforderung mit der rechten Maustaste an und wählen Sie "Als Administrator ausführen". Geben Sie als Nächstes im Fenster der Eingabeaufforderung den folgenden Befehl ein, wobei Sie den Platzhalter [Bezeichnung] durch den gewünschten Bootmenüeintrag ersetzen:
bcdedit /set description „[Bezeichnung]“ |
Bestätigen Sie anschließend mit der Eingabetaste. Falls Sie auch den Eintrag für die zweite Windows-Installation ändern möchten, so booten Sie den Rechner einfach nochmals neu, starten das Betriebssystem und wiederholen die beschriebenen Schritte. Alternativ hierzu können Sie das Programm Easy BCD installieren. Das Tool ist für den privaten Gebrauch kostenfrei, der Programmierer bittet lediglich um eine Registrierung. Klicken Sie auf den Button "Start-Menü bearbeiten", markieren Sie den Eintrag, den Sie ändern wollen, und klicken Sie auf "Umbenennen". Schließen Sie den Vorgang zum Schluss mit "Einstellungen speichern" ab. (PC-Welt)