Fazit
Der Hersteller präsentiert den Funktionsreichtum seiner Software gegenüber dem Anwender in Form eines Werkzeugkastens, der eine nahezu beliebige Kombination der Tools zulässt. Damit lassen sich selbst ausgefallene Anforderungen und Sonderwünsche jeglicher Art abbilden, der Granularität des Device-Managements sind praktisch keine Grenzen gesetzt. Dieser Ansatz birgt jedoch auch Gefahren, wenn ein Unternehmen keine klare Vorstellung davon hat, welche Regeln es für den Einsatz mobiler Datenträger durchsetzen möchte. Regieren nämlich Ad-hoc-Management und Ausnahmen für diesen und jenen Mitarbeiter, dann können die Administratoren bald den Überblick verlieren.
Dieses Modell der Toolbox, das sich auch aus zahlreichen Kundenprojekten speist, für die spezifische Features angefertigt wurden, unterscheidet sich stark von Produkten US-amerikanischer Hersteller, die den Benutzer mit Assistenten und Wizards durch alle möglichen Schritte führen. Die Ausrichtung auf den "mündigen Anwender" ist jedoch kein Grund, die Dokumentation und die Bedienerführung zu vernachlässigen.
Hier liegen jedoch die größten Schwächen des Produkts: Die Dokumentation beschränkt sich auf eine kursorische Beschreibung der einzelnen Befehle und Optionen, allerdings ohne Anspruch auf Vollständigkeit. Zahllose orthografische und grammatikalische Fehler sowie die geringe sprachliche Qualität des Textes erschweren sein Verständnis. Die Online-Videos können dieses Manko zu einem gewissen Grad ausgleichen, ersetzen aber keine ordentliche Dokumentation. Ihr Stil setzt sich in die Software selbst fort, die den Anwender mit teilweise schwer verständlichen und fehlerhaften Dialogen konfrontiert. Negativ bemerkbar macht sich zudem das Fehlen einer Online-Hilfe, zumindest Tooltips (Bubble-Help) wären wünschenswert, wenn man mit der Maus über eine der zahlreichen Checkboxen fährt. Diese Mängel sind bedauerlich, weil ein technisch solides Produkt dadurch den Eindruck erweckt, als fehlte ihm der letzte Schliff. (ph)