Experton: Alignment treibt IT-Ausgaben

21.12.2005
Von  und Andreas Burau
Andreas Zilch ist als Vorstandsmitglied der Experton Group verantwortlich für den Bereich Consulting und Advisory Services. Sein Schwerpunkt liegt auf Anwender- und Anbieterberatung zu den Themen IT-Architektur und -Infrastruktur, Green IT, Cloud Computing, Client of the Future und allgemein in IT-Beschaffungs- und -Verhandlungsstrategien.
Deutsche CIOs geben 2006 wieder mehr Geld für IT aus, achten dabei aber stärker auf den Wertbeitrag für das Unternehmen. Der Erfolgsnachweis bleibt schwierig.

Die bereits seit dem Jahr 2000 aktuellen IT-Trends setzen sich auch 2006 fort. Allerdings werden die altbekannten Prioritäten, darunter Konsolidierung, Kosteneinsparung und Return on Investment, ergänzt durch andere Themen: Business-IT-Alignment, Business Value und Outsourcing gewinnen an Bedeutung. Neue Konzepte, die die IT-Landschaft in den nächsten fünf bis zehn Jahren nachhaltig verändern werden, sind mit Konvergenz, Mobility und Service-orientierten Architekturen (SOA) bereits am Horizont aufgetaucht.

Hier lesen Sie …

  • wie sich die Prioritäten deutscher IT-Manager verändern;

  • warum das Thema Alignment auf der Agenda bleibt;

  • wie sich die Segmente im deutschen IT-Markt entwickeln.

Taktische Überlegungen bestimmen Investitionspolitik

Dennoch werden in den nächsten zwei bis drei Jahren immer noch überwiegend taktische Überlegungen und Reaktionen auf wettbewerbsspezifische und gesetzliche Anforderungen die Investitionspolitik in deutschen Unternehmen bestimmen. Das belegen Erhebungen von Experton Group Research.

Trotz einer immer noch angespannten Situation im deutschen IT-Markt zeigen sich die Unternehmen 2005 und 2006 zunehmend investitionsbereiter. Zwar weisen die Ausgaben nicht zuletzt wegen des Preisverfalls keine zweistelligen Steigerungsraten mehr auf. Doch der Software- und Servicemarkt wächst mit durchschnittlich fünf oder sieben Prozent pro Jahr auf absehbare Zeit solide. Im Hardwaremarkt hingegen ist mit einer Stagnation zu rechnen. Dabei schrumpft der klassische Hardwarebereich leicht, das Notebook-Geschäft dagegen wächst deutlich. Die Ausgaben für Datenkommunikations- und Netzinfrastruktur legen ebenfalls leicht zu.

Neben dem allgegenwärtigen Spartrend genießt das Thema "Business IT Alignment", also die Ausrichtung der IT an den Erfordernissen des Geschäfts, mittlerweile bei den CIOs höchste Priorität. Dies wird nach Ansicht der Experton Group über die nächsten zwei bis drei Jahre so bleiben, müssen doch viele Unternehmen erst noch die Technikinvestitionen der vergangenen Jahre verdauen und ihren Wertbeitrag für das Business ausschöpfen. Für die Jahre 2006 und 2007 charakteristische IT-Vorhaben sind daher immer noch zumeist Konsolidierungs- und Standardisierungsprojekte, ebenso Integrations- und Prozessoptimierungsvorhaben. Dabei sind die vielfach gescholtenen CIOs in Sachen IT-Alignment zum Teil schon sehr weit. Die Zahl der guten IT-Verantwortlichen, deren primäres Ziel es ist, mittels IT-Einsatz einen konkreten Wertbeitrag für das Unternehmen zu schaffen, nimmt zu. Schwierig bleiben die Kommunikation und der klare Erfolgsnachweis.

Bei allen neuen IT-Investitionen achten Organisationen deshalb stärker auf den messbaren Wertbeitrag. Das schlägt sich auch in konkreten Forderungen an die IT-Anbieter nieder, beispielsweise nach entsprechenden Vorleistungen bereits in der Vertriebsphase, weit reichenden Risikoübernahmen und schlüssigen RoI-Nachweisen (RoI = Return on Investment).