Datenqualität in Personalabteilung

Excel-Weitwurf statt BI-System

02.11.2012
Von Kolja Kröger
Überblick über die Belegschaft fehlt vielen Firmen: Kennzahlen liegen vor, werden aber laut Steria-Mummert-Umfrage nicht systematisch in IT-Systemen gepflegt.
Björn Zimmermann von Steria Mummert hat festgestellt, dass die IT-Systeme in Personalabteilungen kaum Aussagen über die Belegschaft erlauben.
Björn Zimmermann von Steria Mummert hat festgestellt, dass die IT-Systeme in Personalabteilungen kaum Aussagen über die Belegschaft erlauben.
Foto: Steria Mummert

Den Personalabteilungen in deutschen Unternehmen fehlt der rechte Überblick über die Belegschaft, stellt die IT-Beratung Steria Mummert aus Hamburg fest. In einer kleinen Stichprobe haben die Analysten um den Wirtschaftsinformatiker Björn Zimmermann 25 Fach- und Führungskräfte aus verschiedenen Branchen befragt, darunter Banken, verarbeitende Industrie und Handelsunternehmen.

Das Problem: Die IT-Systeme der Personaler können zwar wunderbar die Lohnabrechnung erstellen. Fragt man sie aber zu den Krankenständen, den Überstunden der Kollegen oder ob gerade besonders gute Mitarbeiter die Firma verlassen, müssen sie passen. Fast alle Befragten, 88 Prozent, zeigten sich damit unzufrieden.

Der Excel-Weitwurf und seine Folgen

"Sie wünschen sich bessere Informationen, um ihre Entscheidungen zu unterstützen", sagt Zimmermann. Die Datenqualität an sich bemängelten 40 Prozent. Er diagnostiziert: In vielen Firmen liegen die Kennzahlen zwar vor, besonders in den großen Konzernen mit über 100.000 Angestellten. Oft fehlt es aber an einer organisierten Eingabe der Daten in die IT, wenn überhaupt leistungsfähige IT zum Human-Capital-Management bereitsteht.

Gerade die kleineren Firmen betreiben da eher "Excel-Weitwurf", wie Zimmermann es ausdrückt. In der Folge reden die Abteilungen aneinander vorbei, wenn sie Personaldaten austauschen. "Man glaubt sich zu verstehen, aber sieht dann: Auf dem Papier stehen verschiedene Zahlen." Ob Mitarbeiter wegen einer Grippewelle darnieder liegen oder chronisch krank sind, sei ein entscheidender Unterschied. Nur könnten bisherige Systeme das oft nicht unterscheiden.

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