Systemhauskongress "Chancen 2016"

Enterprise Mobility Services aus der vCloud bei der VR Bank

06.08.2015
Von 
Regina Böckle durchforstet den Markt nach Themen, die für Systemhäuser und Service Provider relevant sind - oder es werden könnten - und entwickelt dazu passende Event-Formate.
Das IT-Systemhaus BFI ist seit 2014 einer der ersten IT-Reseller der Telekom für vCloud. Wie das Modell funktioniert und wie sich BFI zum Cloud-Anbieter wandelte, zeigt BFI-Chef Andreas Gomolluch auf dem Systemhauskongress am Beispiel des Projekts bei der VR Bank Greifswald.

Das IT-Systemhaus BFI übernimmt seit vielen Jahren das Management der mobilen Endgeräte für die VR Bank Greifswald. Seit Kurzem wird das Mobile Device Management nicht mehr in lokalen Rechenzentren betrieben, sondern BFI hostet die Blackberry Server in der skalierbaren, hochsicheren vCloud der Telekom.

Im Interview gibt Andreas Gomolluch, Managing Director BFI, einen Ausblick auf seinen Vortrag auf dem Systemhauskongress am 26. August. Er erläutert, weshalb das Unternehmen mit der Telekom ins Cloud-Geschäft eingestiegen ist und skizziert die Vorteile exemplarisch am Projekt bei der VR Bank Greifswald.

Auf welche Themen hat sich Ihr Unternehmen spezialisiert?

Andreas Gomolluch: Wir sind ein IT-Systemhaus, das sich auf Enterprise Mobility Solutions spezialisiert hat. Wir betreuen vor allem mittelständische Kunden deutschlandweit.

Andreas Gomolluch, Managing Director der BFI Beratungsgesellschaft für Informationstechnologie mbH: "Wir beschäftigen uns immer intensiver mit der Prozesstransformierung bei unseren Kunden und immer weniger mit der physikalischen IT-Technik."
Andreas Gomolluch, Managing Director der BFI Beratungsgesellschaft für Informationstechnologie mbH: "Wir beschäftigen uns immer intensiver mit der Prozesstransformierung bei unseren Kunden und immer weniger mit der physikalischen IT-Technik."
Foto: BFI

Was hat Sie dazu bewogen, in das Cloud-Geschäft einzusteigen und mit der Telekom Deutschland Ihr bestehendes Geschäft zu erweitern?

Gomolluch: In der Vergangenheit haben wir auch Rechner und Server, Netzwerk und Storage-Systeme verkauft. Nur ist dieses Geschäft durch die technologischen Entwicklungen rückläufig geworden.
In den letzten Jahren haben wir den Kunden immer mehr davon abgeraten, eigene Server zu betreiben, wir haben Virtualisierungs- und Rechenzentrumsleistungen angeboten und diese häufig mit Ethernet Connect-Leitungen angebunden. Dazu haben wir uns in einem Rechenzentrum in Hamburg eingemietet.
Jetzt kommen wir in die nächste Evolutionsstufe, die durch das neue vCloud Produkt, das die Telekom 2014 gelauncht hat, überhaupt erst möglich geworden ist.

Warum die Zusammenarbeit mit der Telekom?

Gomolluch: Wir arbeiten bereits seit rund zehn Jahren mit der Telekom zusammen. Die Partnerschaft ist damals durch unseren gemeinsamen Marktangang zum Thema BlackBerry entstanden.
Inzwischen haben wir rund 1.000 Installationen, Migrationen, Updates bei unterschiedlichsten Kunden getätigt, entweder im Namen der Telekom oder über sogenannte Managed Service Verträge.

Aber unser Geschäft transformiert sich weiter, und seit 2014 sind wir einer der ersten IT-Reseller der Telekom für vCloud und probieren diese Plattform aus. Wir betreiben eigene Maschinen, die wir zum Mobile Device Management Hosting benötigen, auf der vCloud, und außerdem beginnen wir, auch die Kunden hineinzutragen, wie aktuell die VR Bank Greifswald. Wir wollen das Geschäft intensivieren, dazu befinden wir uns im Dialog mit der Telekom.

Wie sind Sie konkret in diesen Markt gestartet?

Gomolluch: Wir sind 2014 über die vCloud der Telekom in dieses Segment eingestiegen.

Was waren die Herausforderungen dabei?

Gomolluch: Durch die langjährige Zusammenarbeit mit der Telekom hatten wir von Anfang an einen starken Partner an der Seite, der das Cloud-Geschäft intensiv kennt, die Infrastruktur und Plattform bereitstellt und uns in Sachen vCloud unterstützt. Insofern gab es keine nennenswerten Herausforderungen.

Was hat einfach nicht geklappt - oder anfangs nicht so geklappt, wie Sie es sich vorstellten?

Gomolluch: Technologisch hat im Grunde alles so funktioniert, wie vom Anbieter versprochen. Es gab allerdings prozessuale Probleme in der Kommunikation und Dokumentation, die wir dann aber am Ende gemeinsam gemeistert haben.

Welche Vermarktungsstrategie für Partner hat sich aus Ihrer Sicht für Cloud-Themen bewährt?

Gomolluch: Das Reselling: Wir nutzen die Infrastruktur und das Produkt der Telekom, halten aber die Vertragsgestaltung und ?beziehung zum Kunden in unseren Händen und bleiben ihre Ansprechpartner.

Womit verdienen Sie bei diesen Projekten ganz konkret?

Gomolluch: Jede Lösung muss am Ende auch betrieben und gewartet werden. Hier bieten wir professionelle Manged Service Dienstleistungen an.

Welche wirtschaftlichen Weichenstellungen nehmen Sie vor, um mit Ihrer Cloud-Lösung schnell Marktanteile zu gewinnen?

Gomolluch: Wir planen diverse Marketingaktionen für das zweite Halbjahr im Rahmen unserer Bestandskunden sowie die Erweiterung unseres Vertriebes.

Inwiefern hat sich Ihr Geschäftsmodell nach dem Einstieg in dieses Thema verändert?

Gomolluch:Wir beschäftigen uns immer intensiver mit der Prozesstransformierung bei unseren Kunden und immer weniger mit der physikalischen IT-Technik. Somit benötigen wir teilweise anderes Personal als noch vor ein paar Jahren. Server-Instandsetzung ist immer weniger ein Thema.

Inwiefern profitieren Sie als Dienstleistungspartner von diesem Modell?

Gomolluch: Wir müssen kein Kapital in eigene Rechenzentren investieren. Wir buchen ITKapazitäten in der vCloud dynamisch nach Bedarf und bezahlen auch nur das, was gebucht wurde. Wir haben mit der Telekom einen zuverlässigen Infrastrukturlieferanten an der Seite.