In vier Schritten zu höherer Energieeffizienz
Mit äußerster Konsequenz verfolgte das IT-Dienstleistungszentrum (ITDZ) Berlin den Klimaschutzgedanken bei seinem Projekt, das in vier Schritten umgesetzt wurde. Den Verantwortlichen war von Anfang an klar: Das größte Energiesparpotenzial bei der IT-Infrastruktur bieten Server-Räume und Rechenzentren, die einen Großteil des CO2-Verbrauchs von Büro- und Verwaltungsgebäuden verursachen.
Im ersten Schritt wurde das Kühlsystem im Data-Center des ITDZ Berlin modernisiert: Das neue Kühlsystem arbeitet soweit möglich mit freier Kühlung. Dabei kommt die Kühlanlage erst dann zum Einsatz, wenn die Außentemperatur zwölf Grad Celsius überschreitet. Unterhalb dieses Wertes erfolgt die Kühlung größtenteils durch den Austausch mit der Außenluft. Der Stromverbrauch des Kühlsystems wurde damit gegenüber der bisher verwendeten konventionellen Klimaanlage um rund 35 Prozent gesenkt.
Im zweiten Schritt wurden Server durch Virtualisierung konsolidiert: Das ITDZ Berlin hatte bereits 2006 damit begonnen, Systeme, bei denen absehbar war, dass sie den Standard-Server nicht ausnutzen würden, virtuell anzulegen. Heute laufen 114 virtuelle Maschinen auf fünf Host-Servern. Damit werden stündlich rund mehr als 15 Kilowattstunden eingespart. Da weniger Energie für die Server benötigt wird, reduzieren sich auch Abwärme und Aufwand für die Klimatechnik.
Im dritten Schritt wurden Blade-Server eingesetzt: Alle Server werden über die Belüftung an der Rückseite des Gehäuses, also nicht einzeln über einen gesonderten Lüfter, gekühlt. Der Austausch konventioneller Server durch Blades senkt den Energieverbrauch um bis zu 50 Prozent und spart zudem erheblich Platz.
Im vierten Schritt wurde eine Server-Lösung mit integrierter Kühlung realisiert: Das ITDZ Berlin setzte beim Ausbau des Rechenzentrums auf "eingehauste Warmgänge". Denn viel Kühlungsaufwand entsteht durch eine ungünstige Aufstellung der Server-Racks und die daraus resultierende Durchmischung von Warm- und Kaltluft. In den Server-Räumen neueren Datums wird die warme Abluft in einen geschlossenen Kubus geleitet und dort zentral gekühlt. Das bedeutet eine minimale Wärmeabgabe an den Aufstellungsraum und somit eine deutliche Entlastung der Klimatisierungsinfrastruktur im Rechenzentrum.
Das Fazit der Verantwortlichen: Investitionen in umweltfreundliche und energieeffiziente IT rechnen sich häufig erst mittel- oder längerfristig. Der Kostenersparnis stehen schließlich auch Anschaffungskosten gegenüber. Wenn jedoch die Energiekosten weiterhin steigen, ist eine Ausrichtung der IT-Infrastruktur auf energieeffiziente Geräte unausweichlich.