EMC Vplex kommt in vier Varianten
EMC will Vplex in vier Varianten anbieten, von denen jetzt zwei verfügbar sind: Neben Vplex Local und Metro sollen noch Vplex Geo (erste Hälfte 2011) und Vplex Global (Marktstart noch nicht bekannt) folgen. Die ersten beiden Varianten funktionieren im Synchron-Betrieb, das heißt, dass die Daten an allen Speicherorten jeweils in Echtzeit auf dem gleichen Stand gehalten werden. So lassen sich Anwendungen für den Benutzer völlig transparent auf verschiedene Storage-Arrays verteilen. Dabei arbeitet Vplex zusammen mit Oracle VM 2.2, Oracle Enterprise Linux, Red Hat Linux und Windows sowie EMCs PowerPath. In einer Live-Demonstration zeigte EMC, dass sich eine unter hoher Last betriebene Oracle-Datenbank im Betrieb ohne Performance-Einbruch von einem Storage-Array zu einem - auf der Bühne nur wenige Meter - entfernten Array verschieben lässt. Außerdem ließ Gelsinger auch ein komplettes, aus über 500 virtuellen Maschinen samt zugehöriger Nutzdaten bestehendes Rechenzentrum im laufenden Betrieb von einem Array auf ein zweites bewegen.
EMC gibt für Vplex Metro eine Maximaldistanz von 100 Kilometern zwischen den Rechenzentren an. Auf Nachfrage der Computerwoche erklärte Pat Gelsinger, dass bei größeren Entfernungen die Latzenzzeiten den von vielen Anwendungen vorausgesetzten Wert von fünf Millisekunden überschreiten. Er räumt jedoch ein, dass je nach WAN-Provider und Applikation durchaus auch größere Strecken überbrückt werden können. Die Vplex-eigene, neuartige Cache-Technik (Distributed Cache Coherence) jedenfalls soll die Latenz-, Bandbreiten- und Konsistenzschwierigkeiten aus der Welt schaffen und das Verteilen von Daten so überhaupt erst möglich machen.
Vplex Geo soll Daten über weiter als 100 Kilometer entfernte Rechenzentren verteilen, beispielsweise um ein Follow-the-Sun-Konzept zu realisieren oder die Ausfallsicherzeit zu erhöhen. Die Zukunftsmusik Vplex Global wiederum soll aus mehreren kleinen, weltweit verstreuten Rechenzentren ein großes, virtuelles Rechenzentrum erschaffen.
Die Vplex-Appliance selbst bringt pro Controller-Board 64 Gigabyte Cache, 32 8-Gbit/s-Fiber-Channel-Ports und zwei Quad-Core-Prozessoren mit. Bis zu vier solcher Boards, die dann insgesamt 8000 virtualisierte Laufwerke kontrollieren, lassen sich in der Appliance unterbringen. Vplex Metro erfordert zwei dieser Appliances und eine zusätzliche Softwarelizenz. Verwaltet werden die Appliances entweder über ECC (EMC Control Center) oder per Kommandozeilenskript. Preise nannte EMC ebenfalls: Der Einstiegspreis für Vplex liegt bei 77.000 Dollar, wobei das Produkt auch im SaaS-Modell ab 26.000 Dollar erhältlich sein soll. (wh)