Alles begann mit der Globalisierung. Gestandene Geschäftsmodelle und die Infrastrukturen, auf denen sie beruhten, waren den neuen Anforderungen des Marktes nicht mehr gewachsen. Zu unflexibel, zu lokal gedacht.
Seitdem hat sich viel getan. Dass die Welt zusammengerückt und digital geworden ist, bestreitet niemand. Und dennoch fließt diese Erkenntnis zu wenig in den Geschäftsalltag ein: Technologien wie Cloud Computing, Mobile Computing, Social Media oder Big Data haben das Business bereits grundlegend verändert. Trotzdem beschäftigen sich vor allem die deutschen Unternehmen nur zaghaft mit ihnen.
Das große Dinosauriersterben
Die Hälfte der fünfhundert umsatzstärksten Unternehmen ist seit dem Jahr 2000 vom Markt verschwunden. Etablierte Systeme, Prozesse und Partnerschaften, die die Geschäftswelt des 20. Jahrhunderts definierten, haben sich in kurzer Zeit signifikant verändert. Doch die meisten Unternehmen verlassen sich auf IT-Infrastrukturen und Applikationen, die entwickelt und ausgerollt wurden, bevor Cloud Computing, Bring Your Own Whatever oder Internet of Things Realität wurden. Und es ist schwierig, diese zu adaptieren.
Zudem macht eine neue App oder die Integration von mobilen Endgeräten noch keine Digitalisierung. Das Thema muss von der anderen Seite angepackt werden - vom Kunden aus. Die Infrastruktur wird dabei mehr und mehr zu dem Glied in der Kette, das erfüllen muss, was die Strategen sich ausdenken.
Nicht die IT eröffnet mit neuen Technologien neue Möglichkeiten, sondern das übernimmt ein überaus agiler Markt. Von der IT wird allerdings mehr erwartet, als traditionelle Kapazitäten innerhalb der Unternehmensgrenzen bereitzustellen. Sie soll Social-Media-artige Interaktionen über eine breite Auswahl an Infrastrukturen in einem sich ständig ändernden Ökosystem aus Kunden, Partnern und Wettbewerbern ermöglichen. Kurz: digitale Integration und die richtigen Daten zu jeder Zeit an jedem Ort.
Geflecht aus Menschen, Modellen und Dingen
Und um die Situation für die IT-Abteilung noch komplizierter zu machen - die Grenzen und Verantwortlichkeiten haben sich verschoben. Cloud, Mobile und Social Computing demokratisierten auch die Entscheidungen hinsichtlich der IT-Infrastruktur. Vertriebler, Consultants und andere Kollegen können selbst entscheiden, welche Applikationen, Geräte und Kommunikationstechnologien sie nutzen möchten. Aber es ist immer noch dieselbe IT-Abteilung, die Sicherheit und Verfügbarkeit gewährleisten muss.
Das digitale Geschäft basiert auf interagierenden Menschen, flexiblen Geschäftsmodellen und Dingen, die sich über das Internet steuern lassen:
Die Kunden sind heute anspruchsvoller denn je. Denn in ihrem digitalen Privatleben sind sie es gewohnt, Informationen immer genau dann zu erhalten, wenn sie sie brauchen. Inhalte werden in Sekundenschnelle geteilt, für jedes Problem gibt es eine App.
Unternehmen sind gefordert, in Echtzeit zu agieren. Flexibilität, Agilität, Transparenz und Integration sollen fortan nicht nur gewollt, sondern gelebt werden. Das erfordert immensen Aufwand für die Kontrolle und Steuerung der riesigen Datenmengen, die innerhalb des Unternehmens fließen, dieses verlassen oder von außen kommen, sowie für deren zielgerichtete Auswertung.
Die Anzahl der Dinge, die über das Internet kommunizieren, wächst seit Jahren exponentiell. Dabei ist der selbständig einkaufende Kühlschrank längst Schnee von gestern. Hier geht es um die nahtlose Integration von Geschäftspartnern und externen Ressourcen zu komplexen Systemen.