4) Unsensibel sein
Das Internet im Generellen ist vielleicht nicht der beste Maßstab für Anstand und guten Geschmack. Mit Social Media brodelt der Hexenkessel der Einfühllosigkeit jedoch noch mal weiter auf. Zum Beispiel, wenn populäre Hashtags ausgenutzt werden, nur um noch ein paar Fans und Follower mehr zu erhaschen, ohne dabei wirklich auf das angeteaserte Thema einzugehen. Wenn das Thema dann auch noch von sensibler Natur ist, kann diese Taktik gewaltig nach hinten losgehen.
So wie zum Beispiel bei den Mode-Labels American Apparel und Gap. Sie twitterten beispielsweise, dass die Leute doch während des Hurrikans #Sandy zum Shoppen gehen sollten. Celeb Boutique forderte die Menschen dazu auf, ihr #Aurora-Kleid zu kaufen und Kenneth Cole machte für die Unruhen in #Kairo seine neue Frühjahrs-Kollektion verantwortlich. Im vergangenen Monat setzte Cole sogar noch eins drauf, als er mit dem Hashtag #Waffenreform für Schuhverkäufe warb.
Natürlich kann man niemanden zu gutem Geschmack zwingen. Jedem sollte aber klar sein, dass die Leute kaum mit Begeisterung auf eine Werbebotschaft anspringen, die das Leid anderer zum eigenen Profit nutzt. Generell sollten Geschehnisse, die menschliches Leid oder Tod zum Thema haben, niemals Bestandteil eines firmeneigenen Social-Media-Strategie sein!
5) Türen für Firmen-Hasser öffnen
Es klingt erst einmal wie eine gute Idee: Die Fans und Follower via Facebook und Twitter dazu auffordern, in einem Kommentar die eigene Meinung über die Firma niederzuschreiben. Doch leider geht das Konzept in den wenigsten Fällen auf. Ganz egal, wie viele Fans Sie haben, die Ihre Firma lieben - Sie haben mindestens genauso viele Follower, die Sie hassen und Ihnen deshalb folgen.
Wenn Sie's nicht glauben, fragen Sie mal McDonalds. Der Fast-Food-Riese rief eigens den Hashtag #McDstories ins Leben, mit dem er seine McFans dazu aufforderte, über die Burger-Kette zu reden. Natürlich waren vor allem die "McTrolls" ganz vorne mit dabei, die Tweets wie "Habe einen McDouble bestellt - irgendwas in dem blöden Ding hat mir die Backenzahnfüllung rausgezogen #McDstories" veröffentlichten.
Bevor Sie einen neuen Hashtag erfinden, denken Sie also nochmal gut über die möglichen Konsequenzen nach. Ist er einmal öffentlich, können Sie das nicht mehr rückgängig machen...
6) Politisch werden
Clevere Firmengründer wissen, dass sie niemals, absolut niemals Politik mit an den Arbeitsplatz bringen sollten. Da jedes Land in politischen Fragen gespalten ist, wird selbst der harmloseste Kommentar zu einem politischen Thema mindestens 50 Prozent Ihrer Fans und Follower vor den Kopf stoßen.
Das hat aber zumindest Dan Cathy, den Präsidenten der amerikanischen Hühnchen-Fast-Food-Kette Chick-fil-A, nicht davon abgehalten, öffentlich über seine Meinung zur gleichgeschlechtlichen Ehe zu diskutieren. Das Ergebnis war ein wahrer Wortkrieg in der Social-Media-Landschaft. Chick-fil-A musste sich am Ende förmlich von der politischen Diskussion distanzieren, doch der monatelange Feldzug gegen die Firma hat Schäden hinterlassen: Boykotts, verlorene Kooperationen und Partnerschaften und ein generell beschmutztes Image, das hätte verhindert werden können, wenn Cathy seine Meinung einfach für sich behalten hätte.