Software

Diese Konkurrenten wurden von Microsoft Office überrollt

22.08.2018
Von 
Woody Leonhard ist Senior Contributing Editor bei der CW-Schwesterpublikation InfoWorld.

Kombinierte Suiten: Context MBA

Entstanden auf dem Apple III: 1981; auf DOS übertragen: 1982; 1985 verschwunden

Vielerorts als das "erste kombinierte Paket angepriesen," hatte Context MBA Module, die Textverarbeitung, Tabellenkalkulation, Diagrammdarstellung, Datenbankverwaltung und Kommunikation abdeckten. Nach der Apple III-Zeit hielt sich Produkt auch noch unter DOS (für 695 Dollar) über Wasser.

Der große Nachteil war die Geschwindigkeit. Auch wenn Context MBA viele Funktionen beinhaltete, nutzte die Tabellen-Neuberechnungen nicht wirklich viel. Es konnte länger dauern zum Ende eines Berichts zu scrollen, als es gedauert hätte ihn komplett neu zu tippen.

Kombinierte Suiten: Ashton-Tate-Framework

Entstanden: 1984; verkauft an Borland: 1991; verkauft an Selections & Functions: 1994; immer noch auf dem Markt

Auch wenn Context MBA vielleicht die ersten waren, war Framework nach der Meinung vieler die beste kombinierte DOS-Suite. Es war eine in einem Fenster ausgeführte, nur für DOS verfügbare Kombination aus einem Textverarbeitungs-, Tabellenkalkulations-, Datenbank-, Grafik- und Gliederungsprogramm.

Durch das Auswählen einer der "Anwendungen" am oberen Rand konnte man zwischen den verschiedenen Programmen wechseln. Das fand auf einem DOS-Bildschirm statt.

FRED, eine höchstanspruchsvolle Programmiersprache, war darin eingebaut.

Borland ließ es fast untergehen, aber Selections & Functions kaufte es, übertrug es auf Windows und fährt fort es weiterzuentwickeln.

Kombinierte Suiten: Lotus Symphony für DOS

Entstanden: 1984; auf den Mac kopiert als Lotus Jazz: 1985; verschwunden: ungefähr 1992

Lotus Symphony (nicht zu verwechseln mit IBM Lotus Symphony, das eine völlig andere Suite ist) lief komplett im Hauptspeicher. Symphony beinhaltete ein Textverarbeitungs-, ein Diagramm-, und ein Datenbankprogramm und es speicherte alle Daten von allen Programmen in Spreadsheetzellen. Indem Sie Alt+F10 drückten konnten Sie zwischen den verschiedenen Ansichten der Programme hin und her wechseln.

Zu dieser Zeit - im Jahr 1995 - kaufte IBM Lotus. Symphony hatte seine beste Zeit bereits hinter sich und ging unter.

Kombinierte Suiten: Lotus SmartSuite/IBM Lotus SmartSuite

Entstanden: 1994; letzte Version: 2002; Support endet im September 2014

Microsoft lieferte Office 1.0 Ende 1990 aus und brachte 1992 endlich mit 3.0 eine stabile Version. In den zwei dazwischenliegenden Jahren, beobachteten das alle großen Konkurrent. Und viele Softwareschmieden beschlossen es mit Microsoft aufzunehmen.

Angefangen mit Lotus, welches mit Lotus 1-2-3 ausgestattet, die übrigen anderen Teile kaufte: 1986 Freelance Graphics; 1990 Ami Pro, 1992 Threadz, welches später zum Lotus Organizer wurde. 1994 Relational Database Approach. Lotus SmartSuite 2.1 (die erste Version) beinhaltete Lotus 1-2-3 Version 4, Ami Pro 3, Freelance Graphics 2, Approach 2 und Organizer 1.1.

In seinen Anfängen,war Lotus SmartSuite gleichauf mit Borland Office, allerdings in vielerlei Hinsicht hinter MS Office.

Kombinierte Suiten: Borland Office für Windows

Zusammengeschlossen mit der Word Perfect Corp: 1993; verkauft an Novell: 1994; zur Corel WordPerfect Office Suite geändert

Anfang 1993 hatten Philippe Kahn von Borland, der ein Tabellenkalkulationsprogramm und ein Datenbankverwaltungsprogramm zu verkaufen hatte, und Alan Ashton von WordPerfect angekündigt, dass die Unternehmen zusammenarbeiten würden, um eine große Office-Suite für Windows zu erstellen.

Doch dieses Borland-Office verlor niemals das Image eines zusammen geschusterten Produkts.

1994 konnten Windowsnutzer eine "Suite" für 595 Dollar kaufen, die aus WordPerfect 5.2, Quattro Pro 1.0 und Paradox 1.0 für Windows bestand. Die Lotus SmartSuite kostete 795 Dollar. Office 4.3 war für 899 Dollar zu haben. Ungeachtet des signifikanten Preisunterschieds verkaufte sich Office um den Faktor drei oder mehr besser als die anderen.