"Das Phänomen Google funktioniert in ganz Europa", davon ist Trendence-Berater Oliver Viel überzeugt, wenn er sich das diesjährige Ranking der Arbeitgeber ansieht, bei denen der Computernachwuchs am ehesten unterkommen möchte. Wie auch im vergangen Jahr ist Google Sieger vor Microsoft und IBM, die die Plätze getauscht haben.
Wählerisch: Google will nur die besten Absolventen haben
Für Viel ist das Ergebnis keine Überraschung, denn Google schaffe einen schwierigen Spagat: "Das Unternehmen ist nicht nur unglaublich präsent und erfolgreich, sondern darüber hinaus auch nach wie vor bei Absolventen führend bezüglich des wichtigen Imagetreibers Kollegialität, Lifestyle und Work-Life-Balance." Keiner anderen Firma gelinge es derzeit, den Absolventen ein derartig positives Bild von Arbeitsklima und Unternehmenskultur zu liefern. Die stark amerikanisch geprägte Lockerheit sollte aber nicht darüber hinwegtäuschen, so Viel, dass Google nur die Besten unter den Absolventen sucht: "Das Anforderungsprofil ist sicher nicht weniger streng als das, das Top-Unternehmensberatungen an Ihre Mitarbeiter stellen." Google bringt es fertig "die gemeinhin schwere Verbindung zwischen nett und anspruchsvoll" hinzubekommen, erklärt Manja Ledderhos, Beraterin bei Trendence.
Im Ranking auf Platz vier folgt Apple, das sich um einen Platz verbesserte und Intel, das sich um einen Platz verschlechterte. Cisco als sechster verbessert sich um drei Plätze, Nokia behauptet als erster Europäer seinen siebten Platz und bekommt mit Siemens als zweitem Europäer auf Platz zehn Schützenhilfe im Top-Ten-Ranking. Dafür darf sich Oracle über Platz acht freuen, das einen Sprung von 14 vollzog vor Sun, das nach dem Verkauf an Oracle damit das letzte Mal im Ranking dabei ist.
"Allen Top-Unternehmen im Bereich Engineering und IT ist gemein, dass Produkt- und Arbeitgebermarke untrennbar miteinander verbunden sind", analysiert Trendence-Mann Viel. Der Traum vieler Ingenieure und Informatikers sei es, bei IBM, Microsoft oder Siemens an der Produktentwicklung mitzuwirken.
- Platz 1: Google
Zum zweiten Mal in Folge wählen Europas Informatikstudenten den Suchmaschinenanbieter Google als ihren Favoriten, wenn es um die Wahl des künftigen Arbeitgebers geht. - Platz 2: Microsoft
Der Softwareriese Microsoft verbesserte sich um einen Platz und belegt nun den zweiten Rang in der Skala der begehrtesten europäischen IT-Arbeitgeber. - Platz 3: IBM
Dafür verschlechterte sich IBM um einen Rang und belegt nun Platz drei. Man muss dem weltgrößten IT-Anbieter zugute halten, dass er seit Jahren in diesen Rankings sehr gut abschneidet - Platz 4: Apple
Apple genießt Kultstatus. Obwohl das Unternehmen ganz selten eine Stelle ausschreibt, möchte der Computernachwuchs in der Firma von Steve Jobs arbeiten. - Platz 5: Intel
Intel verschlechtert sich um einen Platz und landet in diesem Jahr auf Rang fünf. Der Chiphersteller hat es mittlerweile geschafft, auch unter Entwicklern als interessanter Arbeitgeber zu gelten. - Platz 6: Cisco
Cisco hat sich vom neunten auf den sechsten Platz vorgearbeitet und hat in den letzten Jahren fleißg an seinem Image als weltweit größter Netzanbieter, der die Arbeitsplätze von morgen ausstattet, gearbeitet. - Platz 7: Nokia
Endlich der erste Europäer: Wie auch im vorigen Jahr belegt Nokia Platz sieben und durchbricht die Vorherrschaft der amerikanischen Arbeitgeber. - Platz 8: Oracle
Denn schon auf Rang acht folgt wieder eine US-Firma. Der Datenbankanbieter Oracle kämpfte sich vom 14. Platz unter die Top-Ten. - Platz 10: Siemens
Gerade noch in die Top Ten schaffte es die zweite europäische und erste deutsche Firma: Siemens. Der Münchner Weltkonzern hat seine skandalträchtigen Monate hinter sich und blickt optimistisch nach vorne – verbesserte sich um zwei Plätze.
Unter den ersten 20 Unternehmen platzierten sich unverändert wie im Vorjahr auch BMW und SAP auf Platz 15 und 16. Es folgen die Autobauer Porsche (24), VW (25) und die Fraunhofer-Gesellschaft (29).