Cloud-Desaster

Die schlimmsten Ausfälle der Cloud-Frühzeit

11.08.2019
Von 
JR Raphael ist freier Mitarbeiter bei der Computerworld.

Hotmail, Intuit und Microsoft BPOS

Hotmail

Auch Microsoft hat nicht immer die beste Werbung für die Cloud gemacht. Das mussten die Benutzer vonMicrosofts Hotmail-Service erfahren. Zehntausende von Kunden hatten Ende 2010 nur noch leere Posteingänge aufgrund von Datenbanken-Fehlern.

Der Fehler kam laut Microsoft von einem Script, das eigentlich Test-Benutzerkonten, die für automatische Tests erstellt wurden, löschen sollte. Das Skript hat jedoch fälschlicherweise stattdessen 17.000 echte Benutzerkonten getroffen.

Es dauerte drei Tage, bis Microsoft seinen Dienst für die meisten der Betroffenen Nutzer wiederherstellen konnte. Es gab jedoch immer noch acht Prozent von Betroffenen, die weitere drei Tage warten mussten, bis deren Daten wieder zugänglich waren.

Intuit

Bei Inuit kam es aufgrund eines unfertigen Patches gleich zwei Mal innerhalb eines Monats zum Ausfall der Cloud-Services. Davon waren bekannte Plattformen wie TurboTax, Quicken und QuickBooks betroffen. Der schlimmste Vorfall war ein 36-stündiger Ausfall im Juni. Ein Stromausfall führte dazu, dass alles drunter und drüber ging. Das primäre System des Unternehmens fiel aus und auch die Backup-Systeme waren vollständig vom Netz getrennt. Ein paar Wochen später traf ein weiterer Stromausfall Intuit."Die Wahrheit ist, dass es bessere Lösungen gibt als eine einzelne Cloud, wenn Sie absolute Verlässlichkeit benötigen", sagt Chris Whitener, der Chef-Stratege des Secure Advantage Programms bei HP. "Es ist nicht notwendig, dass Sie von allem Kopien besitzen, aber von den wichtigen Dateien sollten Sie Sicherungen anfertigen. Dies kann Ihnen viel Ärger ersparen."

Microsoft BPOS

Es ist schwierig produktiv zu sein, wenn Ihr Cloud-basiertes Office-Paket nicht erreichbar ist. Genau das ist vor ein paar Wochen Unternehmen passiert, die sich auf Microsofts Business-Cloud-Service verlassen haben: Der Service, der Microsoft Business Productivity Online Standard (BPOS) Suite genannt wurde, geriet um den 10. Mai 2011 ins stottern. Als Folge dessen kamen E-Mails bei den zahlenden Kunden mit bis zu neun Stunden Verspätung an.

Zwei Tage später, gerade als es so aussah, als hätte sich BPOS wieder gefangen, kam es erneut zu Verzögerungen. Desweiteren waren nun auch die von Kunden versandten E-Mails von dem Problem betroffen. Als wenn das nicht genug wäre, kam noch ein separates Problem hinzu, das verhinderte, dass sich die Nutzer in das webbasierte Outlook einloggen konnten.

"Ich möchte mich bei Ihnen, unseren Kunden und Partnern, für die Unannehmlichkeiten, die diese Probleme bereitet haben, entschuldigen", hat Dave Thompson, der Vize-Präsident bei Microsoft Online Services in einem Blog geschrieben.