In der Gruppe der 30 bis 49-Jährigen ist der Wunsch, im eigenen Home-Office arbeiten zu können, am stärksten ausgeprägt. Drei Viertel der Beschäftigten dieser Altersgruppen arbeitet bereits regelmäßig von zu Hause aus oder möchten dies gerne tun. "Die Thirtysomethings wollen Familie und Job unter einen Hut bringen", sagt Scheer. "Flexible Arbeitsbedingungen sind dafür eine wichtige Voraussetzung". Am wenigsten Interesse am Home-Office zeigen die 14- bis 29-Jährigen: Sie befinden sich meist noch nicht in der Familienphase und müssen sich im Job noch beweisen.
Verbreitungsgrad der Telearbeit steigt nur gering
Deutsche Unternehmen sind dabei dem aktuellen "Unternehmensmonitor Familienfreundlichkeit" zufolge noch zögerlich, sich den Wünschen ihrer Arbeitnehmer zu öffnen. Sie haben in den Jahren 2006 bis 2009 trotz Wirtschafts- und Finanzkrise zwar den Umfang ihrer familienfreundlichen Maßnahmen im Allgemeinen und ihres Angebots an Telearbeit im Besonderen weiter gesteigert.
Nach der Umfrage des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln (IW) bietet inzwischen jedes zehnte Unternehmen dreizehn oder mehr unterschiedliche Maßnahmen zur besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Der Verbreitungsgrad der Telearbeit stieg im Untersuchungszeitraum aber nur von 18,5 auf 21,9 Prozent, obwohl die Autoren der Studie betonen, vor allem alternierende Telearbeit "bietet ein hohes Maß an Flexibilität und eröffnet den Beschäftigen die Möglichkeit, (…) gegebenenfalls lange Anfahrtswege zu sparen".
Für die vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend herausgegebene Studie befragte das Kölner Institut 1.319 Geschäftsführerinnen und Geschäftsführer sowie Personalverantwortliche zu ihren Aktivitäten unter anderem in den Handlungsfeldern Arbeitszeitflexibilisierung und Telearbeit.