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Die häufigsten TYPO3-Fehler

22.01.2013
Von Gregor Gold
Wir zeigen die zehn häufigsten Fehler in der Entwicklung mit dem freien Content Management Framework TYPO3 auf.

Neben Wordpress, Joomla und Drupal gehört das freie CMS TYPO3 zu den meist verwendeten Systemen für das Content Management. Unser Autor Gregor Gold, Geschäftsführer der Agentur denkfabrik, beschreibt die Schwächen von TYPO3 - resultierend aus den Ergebnissen von knapp einem Dutzend Revisionsprojekten, in denen er die Qualität der jeweiligen Systeme begutachtet hat.

Viele Programmierstile verderben das System

TYPO3-Projekte charakterisieren sich oft dadurch, dass in der Entwicklungsphase viele Menschen erstmals zusammenarbeiten. Insbesondere wenn Web- oder Werbeagenturen entsprechende Vorhaben starten, werden häufig freie Programmierressourcen hinzugezogen. Die Vorteile bezüglich Flexibilität und Kosten werden mit erheblichen Nachteilen erkauft. Die Analyse von TYPO-3-Systemen belegt ein Nebeneinander sehr unterschiedlicher Programmiermethoden, weil die beteiligten Techniker ihren individuellen Stil einbringen. Als Konsequenz entstehen labile und schwer administrierbare Systeme.

Vor Beginn eines umfangreicheren TYPO-3-Projekts sollte deshalb immer eine grundlegende Programmierrichtlinie definiert werden. Dazu gehören beispielsweise methodische Prinzipien zum Programmierstil, Festlegungen zu den Konfigurationseinstellungen und Vorgaben für die Dokumentation. Zudem ist es sinnvoll präzise festzulegen, welche ergänzenden Hilfsmittel wie etwa zu verwendende Javascript-Bibliotheken, Konventionen für Namensgebung etc. herangezogen werden sollen, um Kompatibilitätsprobleme zu vermeiden und eine höhere Transparenz des Codes zu erzielen.

Unstrukturierte Typoscript-Templates

Die Typoscript-Templates, in denen ein Großteil der Systemkonfiguration des Content Management Systems (CMS) erfolgt, sind die Basis für TYPO 3. Sowohl für einen reibungslosen Betrieb der Website als auch für die spätere Pflege, Veränderung oder Ergänzung des Systems ist eine durchgängig klare Strukturierung und Zusammenfassung logischer Gruppen im Code zwingend erforderlich.

Das wird in der Praxis, insbesondere bei komplexeren Systemen, oft vernachlässigt. Besonders bei der Strukturierung oder der logischen Zusammenfassung von zusammengehörigen Typoscript-Konfigurationen sind erhebliche Schwächen zu beobachten. Das resultiert aus dem hohen Flexibilitätsgrad, den Typoscript den Programmierern bietet. Er betrifft sowohl stilistische Aspekte, etwa die Zusammenfassung von Code-Abschnitten, als auch die Frage, wo welche Einstellungen im System hinterlegt werden. Zudem zeigt sich TYPO3 tolerant gegenüber mehrfacher Definition oder Konfiguration einzelner Funktionen, was die korrekte Ausführung der Befehle angeht.

Besonders bei größeren Web-Projekten empfiehlt es sich, die Richtlinien für das Typoscripting genau festzulegen. Eine solche Regel wäre etwa, dass logisch und/oder funktional zusammenhängende Konfigurationsblöcke grundsätzlich zusammengefasst werden und alle Konfigurationseinstellungen für eine Funktionalität immer in einem Template angelegt werden. So lässt sich direkt zu Beginn ein in sich konsistentes Ergebnis sicherstellen, wodurch der spätere Administrationsaufwand deutlich reduziert wird.