Microsofts Verfehlungen

Die fürchterlichsten Windows-Features

25.08.2011
Von 
Panagiotis "Takis" Kolokythas arbeitet seit Juni 2000 für pcwelt.de. Seine Leidenschaft gilt IT-News, die er möglichst schnell und gründlich recherchiert an die Leser weitergeben möchte. Er hat den Überblick über die Entwicklungen in den wichtigsten Tech-Bereichen, entsprechend vielfältig ist das Themenspektrum seiner Artikel: Windows, Soft- und Freeware, Hardware, Smartphones, soziale Netzwerke, Web-Technologien, Smart Home, Gadgets, Drohnen… Er steht regelmäßig für PCWELT.tv vor der Kamera und hat ein eigenes wöchentliches IT-News-Videoformat: Tech-Up Weekly.

Die fürchterlichsten Windows-Features: Platz 5 - 1

Platz 5: Messenger Service

Unter Windows XP war standardmäßig ein Systemdienst aktiviert, der den Namen „Messenger Service“ trug. Diesen Dienst nutzten Spammer aus, um über das Internet bei den Anwendern Werbe-Fenster einzublenden. Die Werbeflut auf die XP-Anwender wurde so groß, dass Microsoft per Knowledge-Base-Artikel erläuterte, wie der Dienst deaktiviert werden konnte. Mit dem Service Pack 2 wurde der Dienst dann standardmäßig deaktiviert und unter Windows Vista völlig gestrichen. Eine weise Entscheidung.

Platz 4: Nervtötende Benachrichtigungseinblendungen

Mal sind es länger nicht genutzte Icons auf dem Desktop, mal ist das Netzwerkkabel nicht richtig angeschlossen, und, und, und… Windows war der Meinung, den Anwender regelmäßig mittels gelber, ballon-förmiger Hinweisfenster über der Systray oder anderswo auf der Oberfläche, irgendetwas mitteilen zu müssen. Die meisten Mitteilungen dieser Art waren einfach belanglos und lenkten bei der Arbeit ab.

Platz 3: Internet Explorer 6

Dass Microsoft sich in den 1990er einen Browser-Krieg mit Netscape leistete, ist ja bekannt. Eine Internet-Explorer-Version jagte die nächste. Bis schließlich Microsoft den Browser-Krieg gewann und 2001 der Internet Explorer 6 erschien. Fünf Jahre lang machte Microsoft anschließend keinerlei Anstalten, den Internet Explorer 6 mal zu modernisieren oder sich an die Arbeit an einer neuen Version zu machen. In den fünf Jahren wurde eine Sicherheitslücke nach der anderen bekannt. Anwender waren gezwungen, ständig Updates zu installieren oder sich dem Risiko angegriffen zu werden auszusetzen. Andere Browser, wie Firefox und Opera, brachten neue Funktionen und verbesserten Browser-Komfort. All diesen Entwicklungen zeigte Microsoft fünf lange Jahre lang die kalte Schulter. Erst 2006 kam dann endlich der Internet Explorer 7 - ein paar Jahre früher wäre besser und sicherer gewesen.

Platz 2: Die Registry

In der Registry-Datei speichert Windows immens wichtige Daten über die Systemkonfiguration und das innerhalb einer einzigen Datei. Mit all den damit verbundenen Risiken: Ist die Datei zerstört oder ändert man an irgendeiner Stelle aus Versehen einen wichtigen Eintrag, dann quittiert dies Windows unter Umständen mit einer totalen Arbeitsverweigerung. Nur erfahrenen Anwendern kann empfohlen werden, überhaupt die für Windows lebenswichtige Registry anzufassen. Das Risiko bleibt immer bestehen, etwas kaputt zu machen.

Platz 1: ActiveX-Controls

Die ActiveX-Technologie hat ihre Ursprünge in dem in Windows 3.0 enthaltenen OLE (Object Linking and Embedding). ActiveX darf ziemlich viel auf einen Rechner machen und dementsprechend setzen Websites, die ActiveX voraussetzen, Anwender auch Sicherheitsrisiken aus. ActiveX war auch ein Grund dafür, wieso es Browser-Alternativen zum Internet Explorer anfänglich so schwer hatten. Mittlerweile haben Website-Betreiber dazu gelernt und die ActiveX-Voraussetzungen für den Besuch von Websites existieren kaum noch. Außer bei Windows Update und WGA.

Dieser Artikel basiert auf einem Beitrag der CW-Schwesterpublikation PC-Welt.