Wie sich Unternehmen präsentieren sollten

Die digitale Visitenkarte 2013

08.04.2013
Von 
Stefan von Gagern ist diplomierter Medientechniker (FH) und war als Redakteur und Ressortleiter bei den Fachtiteln "Screen Busines Online" und "Page" tätig. Später lehrte er als Dozent für Medienkonzeption im Master-Studiengang "Multimedia Production" an der Fachhochschule Kiel. Heute schreibt er als freier Fachjournalist und Autor über Themen wie Publishing, Internet, Social Media und Digital Lifestyle. Parallel berät er Unternehmen bei der Konzeption und Umsetzung von Social-Media-Auftritten.

Social Media: Wenn, dann richtig

"Wir müssen auch endlich zu Facebook" - dieser Satz mag Ihnen bekannt vorkommen. Die immer neuen Rekordmeldungen über rasant steigende Mitgliederzahlen (im Oktober 2012 übersprang Facebook die Eine-Milliarde-Hürde) sorgen für Goldgräberstimmung. Unternehmensprofile bei Facebook sind kostenlos - ebenso wie Twitter-Accounts oder Seiten bei Google+. Und es ist sicherlich nicht verkehrt, sich gründlich mit den Angeboten auseinanderzusetzen: Fast jedes Unternehmen, jedes Produkt, jede Dienstleistung, jede Branche kann von Social Media profitieren - wenn die Services richtig umgesetzt werden. Von der Marktforschung, Verkaufsförderung bis zum Kundensupport - mit Social Media geht fast alles. Doch Achtung: Wer seinen Auftritt nur halbherzig pflegt, kann sich den guten Ruf ruinieren - indem öffentlich geäußerte Kritik unbeantwortet bleibt. Zudem muss sich jedes Unternehmen auf einen Kontrollverlust einstellen - oft eine schwierige Umgewöhnung im Vergleich zur bisherigen Unternehmenskommunikation. Social Media bedeutet echten und offenen Dialog mit dem Kunden, in dem es auch ab und an zu kritischen Auseinandersetzungen kommen wird. Wer damit nicht umgehen und vor allem transparent darauf reagieren kann, sollte gar nicht erst einsteigen und bei ausgefeilten Pressemitteilungen bleiben.

Der Einsatz von Social Media kostet vor allem Zeit. Das Schreiben von Facebook-Meldungen dauert zwar nur ein paar Minuten, doch oft müssen Kommentare und Feedback überwacht - und auf Fragen oder Kritik angemessen schnell geantwortet werden. Das artet oft zum Fulltime-Job für einen oder mehrere Mitarbeiter aus - Praktikanten sollten an dieser Stelle nicht einspringen, da sie Unternehmen, Branche und Zielgruppe nicht gut genug kennen. Was zumeist extern zugekauft werden sollte, ist das technische Know-How im Umgang mit Social Media - zumindest als Einstiegshilfe. Der Klassiker "Let’s try it" ist fehl am Platze - wer Social Media mit Verstand machen möchte, konzeptioniert Inhalte und Zuständigkeiten vorher - am besten über einen Redaktionsplan. Die Organisation von Urlaubsvertretungen gehört ebenfalls dazu, denn auch Social-Media-Begeisterte brauchen ab und an einmal frei.

Im Blick behalten

Das Hootsuite-Dashboard zeigt mehrere Social-Media-Profile im Überblick und erlaubt das Posten auf mehreren Kanälen.
Das Hootsuite-Dashboard zeigt mehrere Social-Media-Profile im Überblick und erlaubt das Posten auf mehreren Kanälen.
Foto: Hootsuite.com / Stefan von Gagern

Wer auf mehreren Social-Media-Kanälen präsent ist, verliert leicht den Überblick: Eine große Hilfe sind deshalb so genannte Social Media Dashboards. Hootsuite, eines der beliebtesten Profi-Dashboards, läuft direkt im Browser oder unterwegs als App auf Smartphone und Tablet. Mit Hootsuite bleiben mehrere Plattformen und sogar mehrere Twitter-Konten oder Facebook-Seiten - zum Beispiel für einzelne Filialen oder Produkte - permanent im Überblick. Zudem lassen sich Team-Arbeitsabläufe wie Freigaben von neuen Beiträgen mit der Software abbilden.

Teamarbeit lässt sich mit Hootsuite effizienter gestalten.
Teamarbeit lässt sich mit Hootsuite effizienter gestalten.
Foto: Hootsuite.com / Stefan von Gagern

Zudem hilft das Tool beim Erstellen von Reportings. Die regelmäßige Auswertung von Social Media ist ein Thema, das oft komplett vergessen oder vernachlässigt wird. Die Statistiken schaffen Abhilfe, wenn es um die Antworten auf folgende Fragen geht: Welche Inhalte komme an? Welche Produkte sind beliebt? Was ärgert die Kunden? Was interessiert die Kunden? Nur, wer diese Fragen beantwortet, kann seinen Auftritt weiterentwickeln.

Zu guter Letzt kümmern wir uns auf der folgenden Seite um mobile Websites und Apps...