Telekom über Start, Kritik und Pläne

Die De-Mail ist kein iPhone

10.10.2012
Von Johannes Klostermeier

CIO.de: Ist De-Mail also auch eine Art Türöffner für T-Systems?

Wermeyer: Es geht um die Digitalisierung des heutigen Briefmarktes. Man hat über die Jahre überall viel optimiert, automatisiert, digitalisiert. Im Postbereich jedoch ist bei vielen in Sachen professioneller E-Mail- und Kundenadressverwaltung nicht so viel passiert. Es gibt hier also einen Anlass, etwas zu tun. Und als Antwort auf Ihre Frage eine Metapher: Wir bauen den Kunden eben nicht nur eine Wassertraße ans Haus, sondern sorgen auf Wunsch auch gleich im Haus für die Installation der Leitungen bis zum Wasserhahn.

CIO.de: Planen Sie noch viel Werbung für Ihr Produkt?

Wermeyer: Wir werden nicht in den Dimensionen einer Deutschen Post werben. De-Mail ist für den breiten Markt ein klassisches Onlinethema, das online gebucht wird. Deshalb machen wir die zentrale Kommunikation über das Produkt online – vor allem über unsere Plattform.

Gespräche mit Providern in anderen Ländern über De-Mail

CIO.de: Ist De-Mail nicht sehr deutsch? Wie sieht es mit der Internationalisierung des Produkts aus?

Wermeyer: De-Mail wurde erst einmal im nationalen Rechtsrahmen aufgebaut. Technisch kennt es keine Grenzen. Man kann zum Beispiel De-Mails jetzt schon austauschen mit einem ausländischen Staatsbürger mit ausländischem Wohnsitz. De-Mail kann also heute bereits grenzüberschreitend genutzt werden. Damit haben wir einen international nutzbaren, hochsicheren Kommunikationskanal. Die Rechtsverbindlichkeit ist aber zunächst nur in Deutschland gegeben. Es gibt bereits Gespräche auf europäischer Ebene zur Harmonisierung. Auch die Provider sprechen mit den Providern in den anderen Ländern. In den nächsten Monaten wird man dazu sicher mehr hören und sehen.

CIO.de: Wann wollen Sie Zahlen bekannt geben?

Wermeyer: Nach einem Jahr kann man das eventuell machen. Wir starten ja bei null in einen Markt, der sich jetzt erst langsam entwickelt. Auch bei uns im Haus erwartet niemand Wunder. Es ist kein iPhone, das wir hier verkaufen, das Thema hat andere Qualitäten.

Dieser Artikel basiert auf einem Beitrag der CW-Schwesterpublikation CIO.