In Europa allein könnten bis Ende 2015 rund 50.000 neue Jobs entstehen, stellte Travis Kalanick, Chef des umstrittenen Taxi-Ersatzdienstes Uber, zu Beginn der Burda-Konferenz "DLD 2015" (Digital, Life, Design) in Aussicht. Zudem versprach das Startup bessere Städte in Europa: Denn mit dem über seine App buchbaren Fahrdienste würde die Zahl der Autos im Straßenverkehr deutlich sinken - bis zu 400.000 Autos weniger pro Jahr seien denkbar. Ferner wolle man künftig mehr auf die europäischen Behörden zugehen, so Kalanick: "Wir wollen 2015 zum Jahr machen, in dem wir eine Partnerschaft mit EU-Städten schließen." Viele Länder, darunter Deutschland, Frankreich und die Niederlande, werfen dem kalifornischen Unternehmen vor, gegen Gesetze zur gewerblichen Personenbeförderung zu verstoßen.
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Das Startup Whistlernetwork.com schreibt über seine Social-Scouting-Plattform Job- und Immobilienangebote aus. Wer einen Bewerber oder Käufer weiterempfehlen kann, erhält einen Finderlohn. Die Idee zu seiner Firma kam Hans Sieder, als er in Frankfurt ein Haus für seine Familie suchen musste.
Es ist erst der Anfang der digitalen Revolution
Auch andere innovative Startups aus aller Welt bekamen bei der Burda-Konferenz, die unter dem Motto "It is only the beginning" stand, eine Plattform. Nirav Tolia stellte den Online-Community-Dienst "Nextdoor" vor, der soziale Isolation aufbrechen will und Nachbarn vernetzt. Ihm zufolge nutzen den Service bereits 50.000 Gemeinden (35 Prozent) in den USA.
Aus Berlin kam Roland Grenke und zeigte sich überglücklich, nach nur zwei Monaten im Geschäft schon in München sein Unternehmen Dubsmash präsentieren zu dürfen. Der Senkrechtstarter hatte im November 2014 nach nur einer Woche mit seiner lustigen Video-Messaging-App für Android den ersten Platz im deutschen Download-Ranking ergattert. Der Erfolg sei nicht von ungefähr gekommen, zuvor hatte das Startup mit einem anderen Programm experimentiert, das aber technisch zu komplex gewesen sei. Daraus habe man gelernt, eine neue Kommunikationsebene eingeführt und noch einmal losgelegt. Mit großem Erfolg.
Leidenschaft und die richtige Mannschaft
Wer gründet, braucht nicht nur einen soliden Business-Plan. Thomas von Koch von der Beteiligungsgesellschaft EQT in einer Diskussionsrunde: "Wachstum hat nicht mit Geld zu tun, sondern mit Menschen. Es geht darum, die richtigen Leute an Bord zu holen." Wer die richtige Mannschaft aufweisen kann, hat zudem mehr Chancen bei den Investoren, pflichtete ihm Investor Klaus Hommels von Lakestar bei. Damit ein Unternehmen Erfolg hat müsse aber auch die Chemie zwischen Gründer und Geldgeber stimmen, beide müssten die gleiche Leidenschaft für die Business-Idee mitbringen.
Und was heißt Leidenschaft für das Geschäft? Paypal-Mitbegründer Max Levchin forderte alle Gründungswilligen auf, sich ernsthaft zu fragen: "Wollt ihr die Welt verändern?" Das bedeute, die Welt besser machen zu wollen UND ein Unternehmen aufzubauen.
Geht Innovation nur von kleinen Firmen aus? Können Konzerne überhaupt einen Sack von Startups hervorbringen? Das gelinge Apple am besten, so Salim Ismail, Gründer der Singularity University und des Yahoo-Inkubators Brickhouse. Dem US-Riesen gelinge es, kreative Teams zu schaffen, die an Grenzen gehen und komplett neue Industrien aus der Taufe heben.
Kreative Führungskräfte gefragt
Stichwort Kreativität: Auch Führungskräfte seien in dieser Hinsicht mehr denn je gefragt. Sie müssten sich damit beschäftigen, Mitarbeitern ein Zuhause und Denkern Raum zu geben, so Bas Verhart, Mitbegründer von THNK, The School of Creative Leadership. Chefs müssten sich Gedanken machen, wie sie kreative Energie managen wollen.